W&P Kommentar
München, 22.09.2016

Supply Chain Control Tower: Transparenz vom Lieferanten bis zum Kunden

Kommentar von Oliver Rörig, Mitglied der Geschäftsleitung, Dr. Wieselhuber & Partner
Oliver C. Rörig
Mitglied der Geschäftsleitung 

Ausnahmen und Störungen in der Lieferkette bestimmen häufig den Alltag von Operations-Verantwortlichen: Der LKW, der im Stau steckt oder der Streik beim Lieferanten, der die zeitgerechte Lieferung produktionskritischer Teile verhindert. Das Werk in Asien, das immer wiederkehrende Probleme mit der Auftragsausführung hat und Ware mit schlechter Qualität liefert. Der Kunde, der kurz vor Auslieferung eine andere Konfiguration bestellt, aber den gleichen Liefertermin erwartet. Doch wie kann ich bei stetig steigenden Kundenanforderungen und größerer Komplexität meiner globalen Supply Chain den Überblick behalten? Kann ich den Bedarf meiner Kunden trotz zunehmender Volatilität im Bedarf und schlechter Vorhersagegenauigkeit qualifizieren und prognostizieren? Kann ich mich durch eine bessere Lieferperformance und höhere Verfügbarkeit gegenüber dem Wettbewerb differenzieren? Wie kann ich aus der Vielzahl von verteilten Informationen smarte und relevante Daten filtern?

Perfekte Supply Chain Welt: Keine Schnittstellenprobleme mehr
Die Antwort auf all diese Fragen: Vollständig transparente Warenströme und Performance – von Lieferanten, über eigene Produktionsstätten bis hin zum Kunden. Die übergreifende Transparenz ist ein Muss der Digitalisierung – denn Kollaboration, Effizienz und Agilität in der Supply Chain benötigen qualifizierte Entscheidungen in Echtzeit. Die Digitalisierung ist hierbei Treiber und Befähiger zugleich. Sie beflügelt die Transformation, um aus Big Data Smart Data zu machen. Völlig neue IT-Systeme bieten Möglichkeiten, die bisher technisch und wirtschaftlich nicht möglich waren: Die Simulation von Szenarien und eine managementgerechte Darstellungsform, die Massendatenverarbeitung und Analyse der Daten in Echtzeit, eine explodierende Anzahl der Sensoren bis auf Ladungsträgerebene, die Verarbeitung von „schmutzigen“ und unvollständigen Daten, die Verfügbarkeit aller Informationen vor Ort (an der Maschine, beim Kunden).

Supply Chain 4.0: Das Relevante im Blick
Doch wer dieses Potential nutzen will, muss sich auf einen radikalen Wandel im Denken und im Ablauf einlassen. Wo bislang noch hohe Mauern gezogen waren, müssen die Unternehmensgrenzen durchbrochen werden. Durch eine kollaborative Planung mit unternehmensübergreifendem Informationsaustausch kann die gesamte Supply Chain besser synchronisiert werden. Mehr Transparenz und Kommunikation mit Lieferanten und Kunden führen zu einer höheren Präzision von Bedarfsprognosen. So können z.B. Maschinen- und Personalbedarf besser geplant und Kostentreiber wie Überkapazitäten und Leiharbeiter reduziert werden. Zusätzlich dazu sollte ein „State-of-the-Art“ Management Cockpit, der „Supply Chain Control Tower“, implementiert sein, um das Relevante zu sehen und entsprechend steuern zu können:

  • Vergleichbarkeit: Einheitliche, durchgängige und relevante KPIs
  • Ausgewogenheit: Zielkonflikte in unterschiedlichen Kennzahlen müssen berücksichtigt werden
  • Empfängerorientierung: Es ist nicht für jeden alles relevant
  • Regelkommunikation: Dies erweckt die Zahlen zum Leben

Die Folge: Bessere Planbarkeit, geglättete Ressourcenauslastung, stabilere Prozesse, schnellere Lieferungen, aktive Steuerung einer Multi-Channel Logistik, eine größere Variantenvielfalt, eine synchronisierte Supply Chain – und damit vor allem zufriedenere Kunden.
 
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