München, 10.06.2016

W&P Dossier: Verteidigungsbranche unter Druck

Das Marktumfeld der deutschen Verteidigungsindustrie ist schwierig: Steigende Verteidigungsausgaben in Asien, dem mittleren Osten und Nordafrika können das sinkende nationale Budget sowie die rückläufige Abnahme der USA nicht kompensieren. Der Megatrend Digitalisierung tut sein Übriges - stark veränderte Produktanforderungen und neue Wettbewerber führen zu grundsätzlich neuen Anforderungen an die technischen Kompetenzen sowie zu neuen Formen der Zusammenarbeit mit neuen Playern.. Wer in der Branche überleben will, sollte die Entwicklung innovativer Produkte sowie die Erschließung neuer Märkte und Anwendungsfelder ganz oben auf die Agenda setzen. Insbesondere die Forschungs- und Entwicklungsabteilungen (F&E) der Verteidigungsindustrie müssen sich deshalb neu aufstellen. Wie? Antworten liefert die neue Broschüre "Black Box F&E: Herausforderungen in der Verteidigungsbranche" von Dr. Wieselhuber & Partner (W&P).

Laut der W&P Branchenexperten sind die deutschen Rüstungsexporte innerhalb von nur 6 Jahren um 71 Prozent eingebrochen - von 3,26 Mrd. Dollar (2007) auf 0,94 Mrd. Dollar (2013). Eine wesentliche Besserung dieser Situation ist auch nach einem Anstieg in 2014/2015 nicht in Sicht: Ausfuhrbeschränkungen für Länder wie China, die mit Embargos belegt sind, sowie niedrige Investitionen aufstrebender Länder in Neuanschaffungen verschließen das Exportventil zu neuen Wachstumsmärkten der Branche. Hinzu kommt: "Neue Bedrohungsszenarien forcieren die zunehmende Fokussierung auf "High Tech Intelligence Equipment" - damit verschwinden die traditionellen, auf große Plattformen ausgerichteten Projekte wie zum Beispiel der Eurofighter, von der Bildfläche", so Dr. Peter Fey, Experte Defence und Sicherheitstechnik bei W&P und Autor der Publikation. Neue Anbieter aus dem Digitalisierungsumfeld haben bei vielen der neuen Produktkategorien aus dem Umfeld der C4ISR einen besseren Marktzugang und erhöhen den Druck auf die VerteidigungsUnternehmen zusätzlich.

In diesem Umfeld kommt vor allem der F&E-Abteilung künftig eine Schlüsselposition zu. Nur die Entwicklung innovativer, an (länder-)spezifische Marktanforderungen angepasste und kürzeren Lebenszyklen unterworfene Produkte oder ein zweites Standbein in zivilen Märkten, zum Beispiel mit Dual Use-Produkten, kann die Zukunftsfähigkeit vieler Branchenplayer sichern. Fey dazu: "Die Branche muss jetzt grundsätzlich Umdenken! Ein Großteil der F&E Abteilungen ist den neuen Herausforderungen noch nicht gewachsen. Sie müssen schlichtweg schneller und flexibler werden und sich andere Denkgewohnheiten aneignen!"

Moderne Methoden, wie z.B. Agile Engineering und Systems Engineering, sollten dafür auf den Weg gebracht, Prozesse und Strukturen an die neuen Gegebenheiten angepasst werden. Im Hinblick auf den erforderlichen Kompetenzaufbau ist in der bisher abgeschotteten Branche vor allem eines wichtig: Bereichs- und branchenübergreifende Kooperationen und Partnerschaften auch außerhalb des klassischen militärischen Umfeldes. Denn nur so lassen sich fehlende Kompetenzen wie im Bereich der Verarbeitung von Big Data zügig ausgleichen - und nur so bleiben Unternehmen der Verteidigungsbranche wettbewerbsfähig.

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