W&P Kommentar
München, 01.08.2017

Wertmanagement: Is the sky the only limit?

Kommentar von Florian Frank, Leiter Competence Center Performance Improvement bei Dr. Wieselhuber & Partner GmbH
Florian Frank
Leiter Competence Center Performance Improvement 

Die aktuellen Entwicklungen am Transaktionsmarkt sind bemerkenswert: Ja, es ist sehr viel Geld im Umlauf. Aber der Wermutstropfen des positiven Transaktionsklimas sind die mittlerweile sehr hohen Einstiegspreise. Vernünftige Targets sind rar. Angesichts des Anlagedrucks und der lockenden Renditen werden Bewertungen zugrundgelegt, die mit Schaudern an die Blasen der Vergangenheit erinnern. Es ist kaum zu leugnen, dass manche Investoren in der aktuellen Lage, insbesondere aber angesichts der positiven Vorzeichen bei Fundraising-Aktivitäten und Exit-Perspektiven, Risiken strukturell geringer bewerten. Diese Entwicklung ist für Target-Unternehmen nicht ohne Gefahren. Hohe Kaufpreisfinanzierungen belasten die Unternehmensbilanz – ganz unabhängig von ihrer derzeit geringen Verzinsung. Hinzu kommt, dass übersteigerte Performanceziele der Gesellschafter Unternehmen im operativen Geschäft eher lähmen, als dass diese ihrer fokussierten Wertentwicklung dienen. Was also tun?

Ausgewogenheit im Rahmen des Wertmanagements wird zum Muss – und fängt bei der ersten Analyse im Rahmen einer Integrierten Due Diligence, die alle relevanten Teilbereiche der Analyse verzahnt und das zentrale Prüf- und Bewertungsinstrument bildet, an. Chancen und Risiken müssen sauber herausgearbeitet und im bestehenden Branchenkontext bewertet werden. Kenntnisse über sowohl die vertikale als auch die horizontale Struktur der Branche, über Technologien (bspw. F&E-Pipeline) hinsichtlich ihrer Innovationskraft werden zum Asset und machen es möglich, realistische Entwicklungsoptionen aufzuzeigen.

Wer die angestrebte Wertsteigerung schließlich nachhaltig realisieren will, sollte an erster Stelle auf Transparenz setzen: Datenstrukturen und Prozesse müssen angepasst werden, um ein wertorientiertes Controlling zu gewährleisten. Falls erforderlich können bestimmte Funktionen gezielt interimistisch verstärkt werden - bis hin zur Übernahme von Organfunktionen. So wird vermieden, dass erforderliche Veränderungen negativ auf das operative Geschäft ausstrahlen. Zugleich wird die Transformation aus einer Hand gesteuert. Wer sich anspruchsvolle Ziele setzt und in der Lage ist, die Organisation entsprechend auszurichten und „mitzunehmen“, hat die besten Voraussetzungen für einen nachhaltigen Erfolg.

In Summe zeigt sich: Kluge Investoren erreichen ehrgeizige Wertsteigungsziele, indem sie Risiken und operatives Geschäft ihrer Targets nicht aus den Augen verlieren. Ihre Erfolgsformel? Don‘t bite off more than you can chew!
 
Ihr Kontakt
Gustl F. Thum
Partner
 
Telefon
+49 89 / 286 23 265

Fax
+49 89 / 286 23 290

 
Kontaktieren Sie uns
 
Themenrelevante Inhalte
Das "richtige" Pricing entscheidet in hohem Maße über den wirtschaftlichen Erfolg eines Unternehmens. Welche Informationen...
mehr
Mitteilung, 06.11.2023
Was sind die angesagten Themen im Controlling im Jahr 2024? Auf einer Skala von 1-10: Welche Trends scheuchen die Player aus ihrer Komfortzone...
mehr
Die Steuerung der Business Performance ist eine wesentliche Aufgabe eines CFO. Sein vorhandener Werkzeugkasten? Der ist oft gut...
mehr
8 %, 10 %, 12 % – die aktuellen Tarifforderungen haben Werte erreicht, die vor kurzem noch undenkbar schienen...
mehr
Der Anstieg von Rohstoff-, Energie- und teilweise bereits Arbeitskosten schlägt sich...
mehr
Mit dem Ende der Urlaubssaison beginnen in vielen Controlling-Abteilungen die ersten Vorbereitungen auf die...
mehr
 
Themen




Cookies erleichtern die Bereitstellung unserer Webseite. Mit der Nutzung unserer Webseite erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies verwenden.