W&P Kommentar
München, 30.08.2016

Venture Management - Impulse der Start-Ups richtig nutzen

Kommentar von Dr.-Ing. Dirk Artelt, Mitglied der Geschäftsleitung und Maximilian Wieselhuber, Unternehmensentwicklung bei Dr. Wieselhuber & Partner
Dr.-Ing. Dirk Artelt
Mitglied der Geschäftsleitung 
Maximilian Wieselhuber
Unternehmensentwicklung 

Insbesondere Unternehmen in reifen und gesättigten Branchen sind heute gezwungen, sich nach außen hin zu öffnen, um Impulse für radikale oder gar disruptive Innovationen für sich zu nutzen. Doch: Die Stärken etablierter Unternehmen, wie hohe operative Effizienz und interne Branchen- und Marktkenntnisse bei dem Eintritt in neue, bis dato unbekannte Geschäfte mit anderen Spielregeln, sind häufig ein Hindernis - eine "Erfolgsfalle". Das Thema Venture Management (VM) steht deshalb bei vielen Unternehmen ganz oben auf der Agenda.

Kultureller Fit von Start-ups und Familienunternehmen? Ja!
Vor allem die Chancen für Familienunternehmen, die in der Regel ein größeres Beharrungsvermögen haben, sind offensichtlich. Durch Investitionen in Start-Ups und ein professionelles VM lassen sich in Familienunternehmen interne Kreativitätslücken schließen, neue Innovationsimpulse setzen, die Chancen der Digitalisierung vorantreiben und Start-Ups als Impulsgeber für Digitalisierungsprojekte nutzen - um neue Geschäfte zu generieren. Voraussetzung dafür ist ein Machtpromotor auf höchster Ebene. Denn steht die Führung nicht voller Überzeugung hinter dem VM-Konzept, ist es zum Scheitern verurteilt.

Doch auch Start-Ups können enorm von einer Kooperation mit Familienunternehmen profitieren. Häufig herrschen hier optimale Bedingungen für Pionierunternehmer, denn der Geist des Gründers und deren Nachfolger sorgen für ein besseres Verständnis im Management beim Aufbau neuer Geschäfte. Kurze Entscheidungswege und ein leichter Zugang zu Entscheidern, Know-how über komplexe Märkte, Kompetenzen in den Bereichen, Produktion, Serienreifmachung, Marketing, Vertrieb und Technologie - alles Vorteile, die nicht immer professionell aufgestellte Start-Ups für sich nutzen können. Zusätzlich fehlt ihrer Marke häufig die Markenbekanntheit und ihre Ressourcen sind begrenzt.

Professionelles Venture Management: So läufts!
Voraussetzung für einen erfolgreichen "Fit": Konzeptionelles Vordenken muss mit operativen Umsetzungsschritten verbunden werden. Ziele wie strategischer Mehrwert, finanzielle Ziele aber auch das Risikoprofil sollten bei der Definition des VM-Konzepts klar abgesteckt werden. Der Handlungsspielraum etablierter Unternehmen und die Form des VM - extern oder intern - spielt eine wichtige Rolle. Über internationale Netzwerke müssen vorab interessante Start-ups/Unternehmen identifiziert werden. Im Rahmen der Umsetzung sollten für interne Venture-Programme unternehmensinterne Teams für ein Intrapreneurship-Programm bzw. ein hausinternes Start-Up ausgesucht werden. Ein hausinterner Inkubator schafft dabei Zugang zu unabhängigen, hochschulnahen Acceleratoren. Entscheidende Umsetzungsfaktoren wie Monitoring & Coaching, Technologie Transfer, organisatorische Anbindung, Führung & Personalentwicklung und Finanzierung sollten zudem professionell begleitet werden.

Klar ist: Unternehmen, die als innovatives Unternehmen wahrgenommen werden wollen, müssen das Thema VM in ihrer Innovationsstrategie verankern. Darum ist es von höchster Bedeutung, die eigene Innovationsstrategie zu überprüfen, um herausarbeiten, wie auch zukünftig ausreichend Innovationsimpulse genutzt werden können.
 
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