Welche übergeordneten Ziele verfolgen Unternehmen der deutschen Elektroindustrie?
Was unterscheidet besonders erfolgreiche Unternehmen von weniger erfolgreichen? Und welchen Beitrag leistet ein professionelles Innovationsmanagement zum Erfolg? Antworten darauf liefert das aktuelle Unternehmens-Benchmark "Fit for the Future 2011", das bereits zum sechsten Mal in Folge in Kooperation von ZVEI (Zentralverband Elektrotechnik- und Elektronikindustrie) und Dr. Wieselhuber & Partner (W&P) durchgeführt wurde. Der ZVEI Future Index liefert einen Überblick über den Status Quo der Branche, ihre Zukunftsaussichten und die Erfolgsfaktoren identifizierter Spitzenunternehmen. Interessantes Ergebnis: Die Spitzenunternehmen der Branche hoben geradezu ab und konnten deutliche Umsatzsteigerungen im Vergleich zur Vorjahreserhebung erzielen. Wichtiger Erfolgsfaktor war für viele Unternehmen der intelligente Umgang mit dem Thema Innovationsmanagement.
Zwischen Juli und Oktober 2011 beteiligten sich rund 200 Unternehmen unterschiedlicher Größe und Branchensegmente am "Fit for the Future" Benchmark. Betriebswirtschaftliche Kennzahlen sowie Einschätzungen und Beurteilungen von Inhabern und Top-Managern aus der Elektroindustrie gewähren neben qualitativen Ergebnissen auch Einblick in aktuelle und zukünftige Herausforderungen ihrer Unternehmen. Eine Unterteilung in vier Erfolgstypen - entwicklungsfähige, umsatzexpansive, ertragsstarke Unternehmen sowie Spitzenunternehmen - ermöglicht einen brancheninternen Vergleich.
Deutlich wird: Das Weltwirtschaftskrisenjahr ist vor allem bei den Spitzenunternehmen (25% der befragten Unternehmen) Vergangenheit. Mit einem Umsatzwachstum von durchschnittlich 36 Prozent (jeweils bezogen auf die Jahre 2009-2010) und einer beeindruckenden Umsatzrendite von 12,3 Prozent lagen sie deutlich über Vorjahresniveau. Klar gesteigert wurden dabei vor allem die internationalen Umsätze, die um gut 5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr auf 51 Prozent zunahmen. Ertragsstarke Unternehmen konnten ihr Ergebnis zwar um 5 Prozent steigern, liegen jedoch nach dem massiven Umsatzrückgang von -25,6 Prozent im Jahr 2009 damit immer noch deutlich unter Vorkrisenniveau. Eine überragende Trendwende zeigten die umsatzexpansiven Unternehmen: Sie konnten ihre negative Umsatzentwicklung des Vorjahres (- 4 Prozent) völlig ausradieren und legten ein Plus von 63 Prozent vor.
Die Verlierer des Benchmarks: Entwicklungsfähige Unternehmen. Denn auch wenn ihre Umsatzrendite mit 1 Prozent wieder leicht positiv ausfällt (nach zuvor -6 Prozent), weisen sie nur 1 Prozent Umsatzwachstum auf. Nach dem massiven Einbruch von -32 Prozent im Vorjahr, sind sie damit immer noch circa 30 Prozent unter dem Vorkrisenniveau. Ein Grund dafür ist der erhebliche Rückgang internationaler Umsätze von 46 Prozent auf 34 Prozent.
Deutliches Optimierungspotential in der gesamten Elektrobranche sehen die Branchenexperten von W&P in einem systematisch angelegten Innovationsmanagement. "Gerade in der Elektroindustrie beruhen Vorsprung und Erfolg auf Innovationen! Eine strategische Ausrichtung auf Innovations- und Technologieführerschaft und ein effizientes Innovationsmanagement sind deshalb "Brot und Butter" des Unternehmenserfolgs", weiß Johannes Spannagl, Partner bei W&P und Experte für Innovationsmanagement. Die Ergebnisse der Studie zeigen: Innovationen und deren Management werden selten so systematisch eingesetzt, dass daraus nachhaltig Vorteile entstehen. Tendenziell gelingt dies den Spitzenunternehmen noch am besten, weil sie sich die Innovationsführerschaft zum erklärten Ziel gemacht haben. Sie managen ihren Innovationsprozess häufig besser und effizienter, sie verfolgen stärker, neue Produkte mit Alleinstellungsmerkmalen anzubieten sowie eine Kostenreduktion in der Wertschöpfung des Kunden zu realisieren. Das alles gelingt Ihnen mit relativ niedrigen Forschungs- und Entwicklungs-Ausgaben (F&E) in Höhe von 5 Prozent vom Umsatz, obwohl sie deutlich mehr für den Patentschutz ihrer Produkte investieren als die anderen Erfolgstypen.
Florian Kaiser, Studienleiter und Senior Manager bei W&P rät deshalb: "Jedes Unternehmen muss sich die Frage stellen, wie es sein Innovationsmanagement umfassend systematisieren und damit verbessern kann, um die Innovationsrendite und damit das EBIT zu optimieren - denn Innovation muss sich mittelfristig im Ergebnis niederschlagen".
Bei Interesse senden wir Ihnen die Studienergebnisse gerne zu.