München, 09.11.2022

Chemie & Kunststoffe: Trendradar 2023

Was sind die angesagten Themen im Bereich Chemie & Kunststoffe im Jahr 2023? Auf einer Skala von 1-10: Welche Trends scheuchen die Player aus ihrer Komfortzone, welchen „Impact“ haben sie auf die Branche?

Branchenexperte & Partner Dr. Stephan Hundertmark wagt eine Prognose – im Trendradar 2023:

Konzentration vs Innovation: Sportlichkeit ist angesagt!
Mit der Rezession wandeln sich die Absatzmärkte der Chemie- und Kunststoffindustrie von Anbieter- zu Käufermärkten. Oder anders ausgedrückt: Der stark sinkenden Nachfrage in den kommenden 12-24 Monaten steht ein Überangebot an Produkten und Kapazitäten entgegen, das die Unternehmen in den Boom-Jahren aufgebaut haben. Notwendige Rationalisierungen in der Rezession müssen genau bei dieser Komplexität ansetzen und das Produktportfolio auf robuste Ertragsbringer konzentrieren. Parallel dazu müssen nachhaltige Innovationen und das Angebot an Produkten und Lösungen auf Basis von Rezyklaten und regenerativen Ressourcen schnell und massiv aufgebaut werden. Ansonsten droht das Nachsehen im Geschwindigkeitswettbewerb zur Nachhaltigkeitswende, wie er jüngst auf der ACHEMA und der K-Messe gut zu beobachten war.

M&A: In der Krise profitieren?
Wachstum in der Krise klingt erstmal widersinnig. Tatsächlich sind sich Manager in der Breite der Industrie einig, dass die Zeiten profitablen Wachstumserstmal vorbei sind. Die Chancen liegen auch vielmehr darin, bei der Verschiebung von Marktanteilen durch das Schwächeln oder Ausscheiden von Wettbewerbern die eigene Marktstellung auszubauen. Diese Konsolidierung des Marktes wird zu einem Ansteigen der M&A-Aktivitäten vor allem in attraktiven und zukunftsfähigen Marktsegmenten – allen voran Nachhaltigkeit – führen. Unternehmen, die in den letzten Jahren solide gewirtschaftet und performante Strukturen in ihren Unternehmen geschaffen haben, können jetzt zu Profiteuren in der Krise werden. Konkret: Unternehmen mit sehr guter Eigenkapitalausstattung und ausgezeichneter Bonität, in die mittlerweile auch ESG-Kriterien einfließen. Zusätzlich müssen Strukturen und die Organisationen so performant und skalierbar aufgestellt sein, dass Zukäufe schnell und erfolgreich ohne Reibungsverluste in das eigene Unternehmen integriert werden können. Eine Ausgangsposition, die neben vielen „Großen“ in der Chemieindustrie, auch zahlreiche Familienunternehmen der Spezialchemie und Kunststoffindustrie, mitbringen – und die mit Blick auf Europa ihre Chancen nutzen sollten.

Digitalisierung: Jetzt konkretisieren!
Energiekosten, Rohstoffkosten und Verfügbarkeit sowie steigende Tarifabschlüsse – all das belastet Unternehmen massiv und bringt nicht wenige an die Grenze der Kostentragfähigkeit. Um dem zu begegnen, müssen Unternehmen ihren Break-Even senken. Das bedeutet: Strukturkosten vor allem auch über die Digitalisierung reduzieren. Dafür müssen gewachsene Prozesse neu und effizient gestaltet, konsequent automatisiert und in eine zukunftsfähige und skalierbare IT-Systemlandschaft überführt werden. Verfügbare, valide Daten sorgen für Transparenz in der Leistungswirtschaft und machen die Erstellung entscheidungsrelevanter Informationen für die Geschäftsführung möglich. Viele Player der schon heute hochautomatisierte Chemie- und Prozessindustrie sind hier gut positioniert. In vielen anderen Unternehmen sind jedoch einige Hausaufgaben liegen geblieben, die nun umso konsequenter angegangen werden müssen.
 
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