Dr. Stephan Hundertmark ist Partner bei der Dr. Wieselhuber & Partner GmbH und leitet die Bereiche Bauzulieferindustrie sowie Chemie und Kunststoffe. Fachlich verantwortet er zusätzlich die Themenfelder Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft sowie die zukunftsorientierte Ausgestaltung von Unternehmens- und Führungsorganisationen.

Neben Industrieunternehmen begleitet er regelmäßig auch Family Offices und Private Equity-Investoren in allen Aspekten des Investitions- und Integrationsprozesses sowie der langfristigen Wertsteigerung von Beteiligungen. Vor seinem Einstieg 2011 bei Dr. Wieselhuber & Partner war er u.a. als Projektmanager, Lehrbeauftragter und Management-Trainer tätig.

Seinem Abschluss als Dipl.-Kfm. an der Friedrich-Alexander Universität Erlangen-Nürnberg folgte ein Master-Abschluss sowie die Promotion an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Er ist Dozent an der TU München und regelmäßiger Autor von praxisorientierten Beiträgen zur strategischen Ausrichtung von Unternehmen.
Dr. Stephan Hundertmark
Partner
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Aktuelles

News, 14.02.2025
14.02.2025
Beim Unternehmer-Forum „Erfolgreiche Regelbrecher“ von Dr. Wieselhuber & Partner (W&P) kamen unter dem Motto "Go Forward | Bold | Abroad | Fast | Green" rund 60 Branchenführer, Innovatoren und Entscheidungsträger aus dem Bau-/Bauzulieferer-, Chemie- sowie Kunststoff-Bereich für interdisziplinären Austausch und praxisorientierte Einblicke zusammen.
News, 27.01.2025
27.01.2025
Mit den strukturellen Standortproblemen und hohen Produktionskosten im globalen Wettbewerb zu bestehen, wird Unternehmen der Chemie- und Kunststoffindustrie 2025 einiges abverlangen. Auch ist es trotz jüngster, verhalten positiver Ausblicke für die Industrie zu früh, um auf eine konjunkturelle Erholung zu setzen. Prägend für die Management-Agenda wird daher der Zweiklang zwischen Zukunftsthemen und Krisenfestigkeit sein.
Kommentar, 16.01.2025
16.01.2025
War der Wohnbau in Deutschland zuletzt die „Todeszone“ der Industrie, mehren sich auf der BAU 2025 die Stimmen und Anzeichen dafür, dass die Talsohle durchschritten ist. Immobilienpreise stabilisieren sich, Finanzierungen werden wieder günstiger und der Bedarf an Bauleistungen für Wohnungen und Infrastruktur bleibt enorm. Zugleich werden die Auswirkungen des Fachkräftemangels im Handwerk zunehmend für die Unternehmen spürbar. Viele stellen sich die Frage, wer die notwendige Bauleistung eigentlich erbringt, wenn die Babyboomer gehen und Azubis fehlen. Günstige Arbeitskräfte aus anderen EU-Ländern sind es auf Dauer jedenfalls nicht, da es auch dort lokalen Bedarf und die Verrentung der Babyboomer gibt. Industrielles Bauen und serielles Sanieren weiter Trends DIE prominente Antwort auf den vorgenannten Fachkräftemangel und die hohen Baukosten bleibt die industrielle Vorfertigung am Bau. Das Thema wird seitens der Messe mittlerweile als „Leitthema“ und durch eine eigene Halle (A2) geadelt. Entsprechend ist es Thema auf den Ständen vieler Zulieferunternehmen. Es sind sich auch (fast) alle einig, dass „prefab“ eine Lösung für die vorgenannten Themen und zur Produktivitätssteigerung der Bauindustrie sein wird. Es macht sich aber auch Ernüchterung breit, da die bisherigen Angebote und Erfahrungen noch nicht für ein goldenes Zeitalter sprechen. Noch sind die Baukosten für modulare oder seriell gefertigte Bestandsgebäude nicht wirklich billiger und die Unternehmen fahren auch keine tollen Innovationsrenditen mit ihren prefab-Lösungen ein. Im Ergebnis wird es also einen längeren Atem brauchen, bis der Markt sich etabliert und industrielle Produktivitätssteigerungen auch zu kosten- und margenvorteilen führen. In der oft referenzierten Autoindustrie hat dies schließlich auch Dekaden gedauert. Kooperation für Innovation Die Branche wächst zusammen. Zumindest was die innovativen und führenden Bauzulieferunternehmen vor allem aus Deutschland angeht. Weit prominenter als früher werden Kooperationen und gemeinsame Lösungen mit Namen der Beteiligten ins Schaufenster gestellt. Spitzenreiter ist hier ein Unternehmen im Bereich Elektroinstallation, das großformatig über 30 Kooperationspartner entlang der Wertschöpfungskette darstellt – mit illustren Unternehmen wie unter anderem Siemens, OBO, Schneider, JUNG, Kaiser, Theben. Im Ergebnis ist auch dies eine Antwort auf die Notwendigkeit, die Kleinteiligkeit und Fragmentierung der Bauindustrie zugunsten von industrieller Effizienz und Produktivität zu verknüpfen. Kostendisziplin ist aktuell ein richtiges und wichtiges Thema in der Bauzulieferindustrie und sicher der Grund dafür, dass nicht wenige namhafte Unternehmen als „Stammkunden“ der Messe durch Abwesenheit glänzen. Es wird also spannend sein zu sehen, ob diese Unternehmen in zwei Jahren wieder dabei sind, größere Probleme haben oder es „nur“ eine abnehmende Relevanz der Messe als Marketingplattform ist.
News, 28.11.2024
28.11.2024
Was sind die angesagten Themen in der Chemie- & Kunststoffindustrie im Jahr 2025? Auf einer Skala von 1-10: Welche Trends scheuchen die Player aus ihrer Komfortzone, welchen „Impact“ haben sie auf die Branche? Dr. Stephan Hundertmark, Partner bei Dr. Wieselhuber & Partner (W&P) wagt eine Prognose – im Trendradar 2025.
News, 28.11.2024
28.11.2024
Was sind die angesagten Themen in der Bau- und Bauzulieferindustrie im Jahr 2025? Auf einer Skala von 1-10: Welche Trends scheuchen die Player aus Ihrer Komfortzone, welchen „Impact“ haben sie auf die Branche? Dr. Stephan Hundertmark, Partner bei Dr. Wieselhuber & Partner (W&P) wagt eine Prognose – im Trendradar 2025.
Kommentar, 07.08.2024
07.08.2024
Unternehmerisches Handeln, wie es Familienunternehmen meist zu eigen ist, setzt auf Innovationen, das mutige Ergreifen von Chancen und die aktive Gestaltung der Märkte von morgen. Es ist somit der Kern eines „unaufhörlichen Prozess der industriellen Mutation“, wie es bereits der Ökonom Joseph Schumpeter formulierte. Genau dort setzt in vielen Industrien ein neues Leitmotiv für die Innovationsagenda an: Es beginnt mit dem Verständnis, dass Rohstoffe beim End of Life von Produkten weiterhin Wertstoffe sind und das Einweglösungen, die auf der Müllkippe oder in der Verbrennung landen, Verschwendung sind. Das Denken und Wirtschaften in Kreisläufen sowie auf Basis erneuerbarer und nachwachsender Ressourcen ist zugleich auch eine Transformation in nahezu allen Industriebereichen die über Dekaden in linearen Wertschöpfungsstrukturen optimiert wurden. Treiber dieser Transformation sind sowohl regulatorische Vorgaben als auch das Verhalten privater und institutioneller Verbraucher, die einen zunehmenden Market-Pull für Kreislaufprodukte erzeugen. In der Folge werden viele konventionelle Produkte, z. B. Einweg-Convenience-Produkte, sukzessive vom Markt verschwinden. Damit das nicht auch gleich für ganze Unternehmen gilt, müssen sie sich radikal transformieren und mutig innovieren – wie es Familien- und Gründerunternehmen tun und schon immer getan haben. Es geht darum, eingefahrene Pfade zu verlassen und sich im Wettbewerbsumfeld mit Hilfe nachhaltiger Produkte und Dienstleistungen zu positionieren und das eigene Geschäftsmodell zu hinterfragen. Dabei ist das Thema Nachhaltigkeit nicht als Selbstzweck zu sehen, sondern sollte die Basis dafür sein, unerschlossene, wirtschaftlich attraktive Marktsegmente, sogenannte „Blue Ocean“ zu identifizieren und zu erobern, anstatt sich im überfüllten „Red Ocean“ der bestehenden Wettbewerber zu konkurrieren. Im Kontext der Kreislaufwirtschaft, einem System, das darauf abzielt, den Lebenszyklus von Ressourcen zu maximieren und Abfall zu minimieren, bietet die Blue-Ocean-Strategie eine einzigartige Perspektive zur Förderung nachhaltiger Innovationen. Dies kann durch die Entwicklung neuer Geschäftsmodelle geschehen, die Abfallreduzierung und Ressourceneffizienz in den Mittelpunkt stellen. Dies gilt neben konsum- und rohstoffarmen Industrien ebenso im Maschinenbau. Dort können z. B. durch „Equipment-as-a- Service“-Modelle mit Gebrauchtmaschinen, die nicht nur retrogefitteten Anlagen ein zweites Leben im Sinne der Nachhaltigkeit bescheren, sondern für die Unternehmen zusätzliche Kosten- und Erlöseffekte gebrauchter Maschinen bringen. Worum geht es also? Am Ende des Tages geht es um den wirtschaftlichen Erfolg und nachhaltiges Wachstum fürs Unternehmen. Die Kreislaufwirtschaft sollte deshalb als ganzheitlicher Ansatz gesehen werden und bereits im Innovations- und Entwicklungsprozess ein integraler Bestandteil sein: Wie können Ressourcen effizient genutzt werden? Welche Materialien und Produktionsmethoden ermöglichen es, die Lebensdauer unserer Produkte zu verlängern und ihre Wiederverwertbarkeit zu gewährleisten? Wie lassen sich Rücknahme-, Reverse-Logistics-Lösungen und und Recyclingprozesse effizient in den Lebenszyklus von Produkten und verbundenen Wertschöpfungskette integrieren? Wo können Monomaterialien anstatt von Verbundwerkstoff en eingesetzt werden? Inwiefern können digitale Technologien (z. B. IoT, Blockchain) dabei helfen, die Rückverfolgbarkeit von Materialien und die Effizienz von Recyclingprozessen zu verbessern? Welche konstruktiven Elemente können ein späteres Retrofitting vereinfachen? Push wird Pull für nachhaltige Produkte Unternehmen, die heute bereits kreislauforientierte Produkte vermarkten, übertreffen das Wachstum im konventionellen Wettbewerb nicht selten im zweistelligen Prozentbereich. Und: In vielen Anwendungen haben gerade Familienunternehmen ihre Nase vorn, da Nachhaltigkeit meist mit langer Tradition und Ernsthaftigkeit als Unternehmenswert gelebt wird. Entsprechend werden Produktmerkmale wie bio-based, nachwachsende Rohstoff e (NawaRo) und Recycling als Gütesiegel verstanden und prominent beworben. Der unternehmerische Nutzen und Erfolg aus Geschäftsmodellen für die Kreislaufwirtschaft ist dabei vielfältig. Entsprechend gilt schon heute, dass unternehmerische Initiativen in der Kreislaufwirtschaft Pioniergewinne liefern und Chancen für innovative Geschäftsmodelle ermöglichen. Was dagegen nicht funktioniert, ist die Adaption alter Geschäftsmodelle für die Kreislaufwirtschaft. Fazit Durch Innovation und aktive Marktgestaltung sind Familienunternehmen die treibende Kraft des wirtschaftlichen Wandels. Um in Zukunft noch eine Vorreiterrolle einzunehmen, sollten Unternehmen eine umfassende Integration der Kreislaufwirtschaft in ihre Geschäfts- und Innovationsprozesse vornehmen. Denn die Kreislaufwirtschaft zielt nicht nur darauf ab, den ökologischen Fußabdruck zu minimieren, sondern auch neue, wirtschaftlich attraktive Marktsegmente zu erschließen. Der Fokus liegt dabei auf der Schaffung nachhaltiger Produkte und Dienstleistungen, der effizienten Nutzung von Ressourcen sowie der Optimierung von Recycling- und Retrofit-Prozessen.
News, 18.07.2024
18.07.2024
Ist ein Jahresabschluss mit Lagebericht eine Unternehmensstrategie? Sicher nicht. Also wird auch kein Nachhaltigkeitsreporting die unternehmerische Willensbildung und Definition einer Nachhaltigkeitsstrategie für Unternehmen ersetzen.
News, 11.04.2024
11.04.2024
Seit der Veröffentlichung der Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) durch die EU ist klar: Die neue Berichtspflicht nach den European Sustainability Reporting Standards (ESRS) betrifft ca. 15.000 Familienunternehmen und den Mittelstand in Deutschland ab dem Geschäftsjahr 2025.
News, 15.02.2024
15.02.2024
Die beste Nachricht zum Jahresstart 2024 könnte ein vorsichtig positiver Ausblick auf eine Trendwende der Baukonjunktur in 2025 sein. Das hilft jedoch wenig bei der teilweise desaströsen wirtschaftlichen Lage in der Bauwirtschaft im aktuellen Jahr.
News, 07.02.2024
07.02.2024
BRUGG Pipes, einer der führenden europäischen Anbieter für Fernwärmeleitungen, industrielle und urbane Versorgungsinfrastruktur, hat sein umfassendes Produktsortiment bestens im Griff: Eng begleitet von Dr. Wieselhuber & Partner (W&P) wurden im Rahmen einer Portfoliooptimierung alle Verkaufsartikel massiv reduziert, neu strukturiert und im ERP-System implementiert.
News, 09.11.2023
09.11.2023
Die Baerlocher Firmengruppe, global führender Anbieter von Additiven, Stabilisatoren und Gleitmitteln für die Kunststoffindustrie, blickt in die Zukunft: Im Projekt „Future Organization“ wurde die strategische Neuausrichtung der globalen Organisation realisiert.
News, 06.11.2023
06.11.2023
Was sind die angesagten Themen in der Chemie- & Kunststoffindustrie im Jahr 2024? Auf einer Skala von 1-10: Welche Trends scheuchen die Player aus Ihrer Komfortzone, welchen „Impact“ haben sie auf die Branche? Branchenexperte & Mitglied der Geschäftsleitung Dr. Stephan Hundertmark wagt eine Prognose – im Trendradar 2024
News, 06.11.2023
06.11.2023
Was sind die angesagten Themen in der Bau- und Bauzulieferindustrie im Jahr 2024? Auf einer Skala von 1-10: Welche Trends scheuchen die Player aus Ihrer Komfortzone, welchen „Impact“ haben sie auf die Branche? Dr. Stephan Hundertmark, Partner bei Dr. Wieselhuber & Partner (W&P) wagt eine Prognose – im Trendradar 2024.
Kommentar, 27.09.2023
27.09.2023
Ein Bauarbeiter der 1991 noch ein komplettes Haus gebaut hat, schafft dies heute in der gleichen Zeit nicht mehr. Ein VW-Mitarbeiter, der 1991 einen Golf gebaut hat, schafft heute in der gleichen Zeit fast zwei. Oder anders: Die Produktivität je Arbeitsstunde ist in den letzten 30 Jahren am Bau faktisch gesunken, während sie sich in der produzierenden Industrie fast verdoppelt hat. Dieser alarmierende Befund ist das Ergebnis ausgebliebener Investitionen in Effizienzsteigerungen und Automatisierung am Bau. Hier wird noch gearbeitet wie vor Jahrzehnten – nach Gewerken getrennt, Stein auf Stein. Die produzierende Industrie hingegen hat sich schon vor 150 Jahren von der handwerklichen und Manufakturproduktion auf den Weg in die Industrialisierung gemacht. Das Festhalten am handwerklichen Bauen war in der vergangenen Boom-Dekade durchaus geschickt, jedoch wenig weitsichtig. So wurden Defizite in der Wirtschaftlichkeit und Effizienz am Bau einfach überdeckt - durch günstige Arbeitskräfte, vor allem aus Osteuropa. Der Fachkräftemangel war so lange kein Thema, Rohstoffe und Finanzierungen waren billig, und die Nachfrage trotz stetig steigender Baupreise hoch. Jeder konnte es sich leisten und über unplanbare Bauzeiten, Kostenüberschreitungen, größere und kleinere Mängel in der manuellen Ausführung je nach Tagesform wurde großzügig hinweggesehen. Außerdem gab es ja die Wunderwaffe „Digitalisierung“ mit BIM, die über die Planung schon alles richten würde - auch wenn damit grob 80% der Wertschöpfung am Bau aus der Lösungsfindung ausgeklammert wird. Nun sind die Zinsen hoch, Rohstoffe teuer und die Branche rutscht in die Krise. Und ohne eigene Antworten auf den immensen Bedarf an neuen Wohnungen und zur Sanierung des Gebäudebestands von 118 Mio. Wohnimmobilien in der EU zu haben, kommt der Ruf nach dem Staat und Steuergeldern. Als Ergebnisse des Baugipfels werden nun Förderungen für Familien und Investoren angestoßen und der (zu Recht!) beklagenswerte Normen- und Vorgaben-Dschungel durch Genehmigungsfiktion und Typengenehmigungen etwas gelichtet. Aus der Krise führen werden diese Maßnahmen aber nicht! Wenn es um bezahlbares Bauen, kurze Bauzeiten und Ressourceneffizienz beim Bau, in der Nutzung und beim Rückbau geht, ist die Bauindustrie in der Pflicht Lösungen anzubieten und sich selbst eine Zukunft zu erarbeiten. Genau das ermöglichen industrialisierte Prozesse mit effektiver Automatisierung und Skaleneffekten, industrieller Qualitätssicherung, höherer Montageeffizienz und Ressourceneffizienz sowie wetterunabhängige Abläufe. Dies alles sind Vorteile der industriellen Vorfertigung von Bauteilen oder anders: von modularem Bauen oder „prefab“. Mit Zeit-, Ressourcen- und Kostenersparnissen ist das die Lösung und zugleich die fundamentale Transformation, vor der die Bauwirtschaft jetzt steht. Neu ist diese Erkenntnis nicht. Geht man mit offenen Augen durch Europa, werden im mehrstöckigen Geschosswohnbau z.B. in UK, den Niederlanden aber auch in Deutschland bereits Objekte mit 50, 100 und mehr Wohneinheiten mit prefab gebaut. Die Wachstumsraten in Europa, Asien und Amerika liegen bei 6% und darüber. Fazit: Wie bei jeder Transformation sind es nicht unbedingt die arrivierten Spieler, Problemseher und Abwartenden, die im Wettbewerb bestehen bleiben. Vielmehr sind Unternehmen der Bauwirtschaft, deren Management und Gesellschafter in der Pflicht, ihre künftige Rolle in der Transformation zu erarbeiten und dem eigenen Unternehmen mit Lösungen für bezahlbares, planbares und hochwertiges Bauen eine Zukunft zu geben.
Kommentar, 17.08.2023
17.08.2023
Nachhaltiges Unternehmertum ist immer auch Wandel und Veränderung. Selbstverständlich wird in attraktive Geschäftsfelder für künftiges Wachstum investiert und wenig dynamische Geschäftsbereiche geraten aus dem Fokus. Attraktivität bemisst sich dabei – auch das eine kaufmännische Binsenweisheit – am künftigen Kundeninteresse und wachsender Nachfrage. Von einem individuellen Erfolgsfaktor zu einer unternehmerischen Notwendigkeit wird es dann, wenn neben Veränderungen in Märkten auch regulatorische Vorgaben die Zukunftsfähigkeit von Geschäftsfeldern beeinflussen. So stellt sich mit dem Green Deal in Europa und dem globalen Megatrend der ökologischen und sozialen Nachhaltigkeitswende ganz konkret die Frage, welche Geschäftsfelder langfristig attraktiv sind und welchen früher oder später die Nachfrage und Tragfähigkeit abhandenkommt. Neu ist zusätzlich, dass der Nachfragerückgang in vielen Branchen anders als in vergangenen Boom-Jahren dafür sorgt, dass unattraktive Geschäftsfelder schneller zu Verlustbringern werden. Das Management ist also aufgefordert, die heutigen Geschäftsfelder kritisch hinsichtlich ihrer Zukunftsfähigkeit zu beurteilen. Dafür ist zuerst eine geeignete Segmentierung notwendig, aus der sich Kriterien zur Attraktivität und Zukunftsfähigkeit ableiten lassen. Dabei ist die Nachhaltigkeitswende DER globale Megatrend, der viele Branchen fundamental verändern wird. Grün oder Schwarz – Segmentierung der Geschäftsfelder Grüne Geschäftsfelder haben eine Zukunft, da sie auf Produkte und Lösungen setzen, die hinsichtlich ökologischer und sozialer Kriterien auch langfristig ökonomisch attraktiv sind und über Innovationen Differenzierungs- und Wachstumschancen bieten. Schwarze Geschäftsfelder sind in der Konsequenz solche, die aufgrund ihrer Wertschöpfung oder dem Produktdesign vom Markt nicht mehr nachgefragt oder vollständig durch alternative Lösungen substituiert werden. Eindrückliche Beispiele sind das Quasi-Aus des Verbrennermotors im PKW ebenso wie Einwegprodukte überall dort, wo Kreislauflösungen langfristig ökonomisch und ökologisch die bessere Wahl sind. Zur Beurteilung, ob ein Geschäftsfeld „grün“ oder „schwarz“ ist, braucht es notwendigerweise harte Kriterien. Regulatorische Vorgaben, beispielsweise zu kreislaufgeführten Rohstoff en und Recyling-Anteilen bis hin zu Verboten, sind unbeachtlich einer möglicherweise diskussionswürdigen Begründung, belastbare Entscheidungsgrundlagen für Unternehmen. Gleiches gilt für die Bepreisung von Treibhausgasemissionen als eines der wirksamsten Anreizinstrumente, um eben diese zu reduzieren. Es darf davon ausgegangen werden, dass die Ausweitung der CO2-Bepreisung sukzessive weitere Industriezweige und Produkte betrifft. Über den Product Carbon Footprint kommen diese CO2-Preise dann auch in den Herstellungskosten an und machen Produkte teurer als nachhaltige, grüne Lösungen. Schon heute können also künftige Preise bestimmt werden und mit weniger emissionsintensiven Alternativen zur Beurteilung der Zukunftsfähigkeit verglichen werden. Können Produkte dann aufgrund der Herstellungsverfahren, über lock-in-Effekte in Anlagentechnologien oder Rohstoffklassen nicht nachhaltig weiterentwickelt werden, sind diese als „schwarze“ Geschäftsfelder zu betrachten. Abschließend behalten alle „klassischen“ Attraktivitätskriterien auch in einer nachhaltigen Segmentierung von Geschäftsfeldern ihre Gültigkeit. So gilt es zu beurteilen, welche Marktsegmente langfristig wachsen werden und welche Innovations- und Differenzierungschancen bieten. Letzteres ist sicher weit häufiger in grünen Segmenten gegeben, die den Megatrend Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft adressieren. Umsetzung im Management des Geschäftsfeldportfolios Das Management des Geschäftsfeldportfolios ist eine kontinuierliche und langfristige Aufgabe im Unternehmen. Entsprechend geht es bei der Umsetzung auch nicht um aktionistische Entscheidungen und falsche Konsequenz, die der heutigen Tragfähigkeit mehr schaden, als es der Fokussierung auf attraktive Geschäftsfelder der Zukunft dient. Gerade mittelständische und Familienunternehmen agieren hier mit Weitsicht und Ausdauer. Zur Umsetzung einer „grünen“ und „schwarzen“ Geschäftsfeldsegmentierung braucht es zur Bewertung der vorgenannten Kriterien eine fundierte strategische Marktforschung, die explizit auch das regulatorische Umfeld mit einbezieht. Weiter sind Veränderung von Kundenpräferenzen und Kaufkriterien sowie neue Entscheidungsbeteiligte zu erfassen. Hier liefern Kundenbefragungen und Experteninterviews die nötigen belastbaren Einschätzungen für die Bewertung der Geschäftsfelder.Da auch strategische Überlegungen zur Geschäftsfeldsegmentierung nie alternativlos sind, gilt es zuletzt verschiedene szenariobasierte Alternativen zur Geschäftsfeldentwicklung aufzustellen. In Abhängigkeit der Szenario- Ausprägungen sind Investitionsbedarfe, Ertragspotenziale und Risikoabschätzungen aufzustellen. Auf der Basis kann dann abschließend eine Aufteilung in grüne und somit nachhaltig zukunftsfähige Geschäftsfelder und schwarze Auslaufmodelle erfolgen. Bleibt zuletzt die Frage, wie mit den schwarzen Geschäftsfeldern umzugehen ist. Sofern keine akute Krisen- und Verlustsituation vorliegt, ist meist ein sukzessives Zurückfahren der Aktivitäten bis zum endgültigen Ausstieg sinnvoll. Ungleich aufwendiger ist ein Carve-out, um die Geschäftssegmente abzuspalten und typischerweise zu verkaufen. Mit aller Konsequenz verfolgt, können über diesen Weg jedoch weit schneller Freiheitsgrade geschaffen werden, um die „grünen“ Geschäfte nachhaltig zu entwickeln. Fazit: Die Nachhaltigkeitswende macht ein aktives Management des Geschäftsfeldportfolios notwendig. Für Familienunternehmen und deren Management gilt es zu bestimmen, welche „grünen“ Geschäftsfelder zukunftsfähig sind und welche „schwarzen“ Bereiche keine Zukunft für das Unternehmen haben. Gut beraten ist, wer diese Gestaltungsaufgabe selbstbestimmt angeht und nicht durch zu spätes reagieren vom Markt abgehängt wird oder die eigenen Freiheitsgrade an Dritte verliert.
Kommentar, 20.07.2023
20.07.2023
Was auf den ersten Blick nicht viel miteinander zu tun hat, teilt doch eine Gemeinsamkeit: Die grundlegende Transformation von Industrien. Die andauernde Diskussion um das „Heizungsgesetz“ verdeckt die eigentliche Transformation in der Heizungs- und Klimatechnik. Das ist der Technologiewechsel hin zu elektrischen Wärmepumpen, die nicht mehr auf fossile Brennstoffe wie Öl und Gas ausgerichtet, sondern um einen Kern aus Kompressor- und Wärmetauschertechnologie und Steuerungselektronik aufgebaut sind. Mit diesem Technologiewandel werden frühere Kernkompetenzen morgen bedeutungslos. Dies ist die vornehmlich mechanische Wertschöpfung rund um den Brennkessel und die in der Fläche über Dekaden geschulte Installateure, die zwar mit Gas- aber nicht mit Stromleitungen vertraut sind. Hier überlagern sich aktuell also zwei Wellen: Das rasante Marktwachstum für Wärmepumpen mit globalen Champions wie LG im Wettbewerb und die Erosion alter Erfolgsmuster. Das Familienunternehmen Viessmann und seine Gesellschafter, denen bereits mit der Umstellung von Öl auf Gas eine fundamentale Transformation gelang, haben das offenkundig erkannt und mit unternehmerischer Weitsicht und souveränem Abstand zum eigenen Ego bewertet. Ergebnis ist der Zusammenschluss mit einen starken Partner, um den Wandel von vorne als „rule maker“ zu gestalten und nicht als „rule taker“ abgehängt zu werden. Ungleich größer als das Beispiel Wärmepumpen ist die anlaufende Transformation der Bauwirtschaft. Anders als 200 Jahre nach der industriellen Revolution wird am Bau noch immer handwerklich am Bauplatz gearbeitet. Die Industrialisierung des Baues erfolgt hier unter dem Schlagwort „Prefab“ oder „Modulares Bauen“ und meint die Verlagerung der Bauwertschöpfung vom Bauplatz in die Fabrik. Es ist die notwendige und zugleich späte Antwort auf Kostenexplosionen, Ressourcenverschwendung und die Unplanbarkeit von Bauabwicklungen. Die durchgehende Digitalisierung des Bauens mit BIM wirkt hier als Katalysator. Entsprechend sind digitale Kompetenzen zukünftig ein elementarer Erfolgsfaktor von Unternehmen der Bauindustrie. Bauzulieferer müssen sich ebenso auf eine industrielle Wertschöpfung umstellen, die durch Entwicklungs-, Einkaufs- und Supply Chain-Prozesse aus Industriegütermärkten bestimmt ist. Konkret: der dreistufige Vertrieb von 15l Eimern Bauchemie, der Palette Hohlziegel und von Dachbahnen als 50m Rollenware hat keine Zukunft! Und die Automobilindustrie? Ist mit Blick auf Deutschland ein Paradebeispiel dafür, was bei der Negierung von industriellen Transformationen passiert. Noch vor wenigen Jahren wurde mit ausgefeilten akademischen Begründungen die Untauglichkeit der Elektromobilität „bewiesen“ und weiter auf Verbrennersysteme gesetzt. Relevante Fakten, z.B. ca. 1.500 bewegliche Teile beim Verbrenner für Motor+Getriebe vs. ca. 200 beim E-Auto, waren schon damals verfügbar und der Klimawandel auch keine Neuigkeit mehr. Ergebnis heute sind marktführende Automobilhersteller aus den USA und China, die deutsche Hersteller bei der Elektromobilität auf die Plätze verweisen. Fazit: Jede Transformation muss hinsichtlich der Transformationsnotwendigkeit aus der Vogelperspektive bewertet werden. Das heißt: Es ist zu klären, was in welchem Umfang und wie schnell geändert werden muss. Zudem sollte das Transformationsvermögen des Unternehmens - von der Organisation bis zur Finanzkraft – genau geprüft werden. Nur wenn diese Faktoren ein „Match“ ergeben, wird die Transformation auch gelingen.
News, 06.07.2023
06.07.2023
Öffentliche Sensibilisierung, Co2-Preis, Lieferkettengesetz, EU Green Deal, ESG-Kriterien: Das Wirtschaften ohne Rücksicht auf Verluste hat keine Zukunft mehr, Greenwashing war einmal!
News, 15.06.2023
15.06.2023
Die aktuellen Signale und Konjunkturausblicke für die Gebäudetechnik in Deutschland und Europa sind verwirrend. Kommt nun die nächste Sonderkonjunktur durch das schrittweise Verbot von Heizungen mit fossilen Energieträgern und durch die energetische Sanierung im Bestand? Oder kommt die Rezession durch den Einbruch im gewerblichen und privaten Neubau und die galoppierenden Material-, Energie und Personalkosten? Wahrscheinlich ein wenig von beidem.
News, 07.03.2023
07.03.2023
Die Baukonjunktur hat sich in den letzten Monaten deutlich abgeschwächt und dies wird in den nächsten 18-24 Monaten auch so bleiben. Dafür sorgen die um ca. 300 % gestiegenen Finanzierungskosten und die Baukostensteigerungen um ca. 30% seit 2019. Die Unternehmen der Bauzulieferindustrie sehen also trüben Aussichten entgegen und der noch vorhandene Auftragsbestand bleibt ohne Folgeaufträge.
News, 02.03.2023
02.03.2023
Hoher Ressourcenverbrauch, Rohstoffknappheit und Klimawandel: Wirtschaft und Gesellschaft müssen neue Wege beschreiten. Zentraler Teil der Lösung ist die Kreislaufwirtschaft mit dem Ziel, das Wirtschaftswachstum vom Verbrauch an Ressourcen zu entkoppeln. Doch: Wie gelingt die Umstellung von einer linearen auf eine zirkuläre Wirtschaft? Das zeigte eine dreiteilige Webinar-Reihe der Nachhaltigkeitsinitiative Chemie³, die inhaltlich auf dem von W&P erstellten „Leitfaden Kreislaufwirtschaft“ basierte.
Kommentar, 05.12.2022
05.12.2022
In den hochkarätigen Beiträgen von UnternehmerInnen und einem engagierten Publikum auf dem Handelsblatt Industriegipfel geht es um nichts weniger, als die Zukunftsfähigkeit der deutschen Industrie. Die Ausgangslage? Kritisch! Rohstoffarmut und somit Importabhängigkeit in allen Materialklassen und Energieträgern Die weltweit höchsten Energiepreise, die aktuell weit über die Kostentragfähigkeit von eigentlich gesunden Geschäftsmodellen gehen Negative Demographie mit dem Ergebnis eines weiter steigenden Fachkräftemangels Eine Bürokratie, die mehr auf Sanktionen und detailverliebte Regelungen setzt, anstelle von unternehmerischer Freiheit und Innovationskraft  Zusätzlich teilt sich die Welt mit Amerika und China wieder in Blöcke, die sich ideologisch und wirtschaftlich zunehmend unversöhnlich gegenüberstehen. Und dazwischen die EU, mit der westlich-liberalen Lebensweise den USA verbunden und wirtschaftlich aufs engste mit China verflochten. In Summe reichlich Futter für notwendige Strategiediskussionen, wenn man sein Unternehmen nicht ohnmächtig in die Bedeutungslosigkeit führen will. Die Lösung internationaler Konzerne wird eine noch stärker forcierte Aufstellung in der Triade mit Nordamerika, Asien und China und der EU sein. Noch mehr „local for local“ und mit vielen Wertschöpfungsprozessen raus aus dem im Weltmarkt nachteiligen Standort Deutschland. Bleiben dann einzig noch Holding-Funktionen vor Ort, wird das im Ergebnis gravierende Lücken aus fehlenden Wertschöpfungsstufen und Vorprodukten bedeuten. Gerade in der stark vernetzten und von Clustern geprägten Maschinenbau-, Automobil- und Chemieindustrie keine schönen Aussichten für die Wirtschaft insgesamt und besonders für den Mittelstand und Familienunternehmen, die eigentlichen Wohlstandsgaranten unserer Gesellschaft. Bleibt für letztere, die Familienunternehmen, weiterhin auf die eigenen Stärken zu bauen und darauf zu vertrauen, das die wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen schnell wieder tragbare Energiekosten und Versorgungssicherheit sowie eine Reduzierung der Bürokratie gewährleisten. Denn dann – und das zeigt sich in allen Beiträge der UnternehmerInnen auf dem Industriegipfel – bieten z.B. Kreislaufwirtschaft, die Energiewende, Elektromobilität und Industrie 4.0 ein riesiges Innovationspotential. Dies zu nutzen ist dann die Fortschreibung der bisherigen Erfolgsgeschichte, in der deutsche Unternehmen mit überlegenen Lösungen und Produkten lokale Standortnachteile mehr als ausgleichen.
News, 09.11.2022
09.11.2022
Was sind die angesagten Themen im Bereich Chemie & Kunststoffe im Jahr 2023? Auf einer Skala von 1-10: Welche Trends scheuchen die Player aus ihrer Komfortzone, welchen „Impact“ haben sie auf die Branche? Branchenexperte & Partner Dr. Stephan Hundertmark wagt eine Prognose – im Trendradar 2023
Kommentar, 28.10.2022
28.10.2022
Die K2022 war eindrucksvoll wie eh und je: Hier zeigte sich die Kunststoffindustrie selbstbewusst und als wichtiger Teil der Lösung für die globale Nachhaltigkeitswende. Die spannende Frage dazu ist: Was ist Show? Was ist echt? Schon bei der K2019 war Nachhaltigkeit die Headline bei den meisten Ständen. Also sollte man davon ausgehen, dass nachhaltige Produkte und Lösungen heute schon ein fester Bestandteil im Angebot der Unternehmen sind. Klar, zwischen beiden Shows liegen eine Pandemie, Störungen der globalen Lieferkette in nicht gekanntem Ausmaß und mittlerweile auch ein Krieg in Europa. Trotzdem haben Unternehmen das Innovieren ja nicht eingestellt und Entwicklungsprojekte weiter voran getrieben. Im Ergebnis fanden sich auch bei allen Unternehmen vom Polymer über Additive und Masterbatches bis zu Verarbeitungsmaschinen innovative Lösungen. Dabei geht es entweder um Ansätze rund um Kunststoffrecycling oder und die Ablösung fossiler Rohstoffe durch regenerative und biobasierte Ressourcen. Um nun zu beurteilen was Show und was Echt ist, hat der gemeine Kaufmann einen schlichten Maßstab: Was davon ist schon im Umsatz der Unternehmen angekommen? First Mover Für die Nachhaltigkeitswende top positioniert sind Unternehmen, die sich schon 7 Jahre und länger mit den Thema Recycling und alternative Rohstoffe beschäftigen (kleine zeitliche Einordnung: der EU Circular Economy Action Plan datiert aus 2015): Umsatzanteil von nachhaltigen Lösungen mind. 15% bis 30% und mehr Anteil am Produktportfolio bis zu 60%, im Schnitt 25-30% Etablierte Anwendungen, robuste Kundenbeziehungen, Marktstellung als Problemlöser, Wachstum aus diesem New Business Late Follower Die meisten Unternehmen haben das Thema tatsächlich erst mit der letzten K ernsthaft in Angriff genommen. In der Folge sieht es so aus: Umsatzanteil nachhaltiger Lösungen im einstelligen Prozentbereich – nur EU näher an 10%, RoW nahe 1-3% Anteil am Produktportfolio reicht selten über 10% Langwieriges Innovationsmarketing, gerade in den aktuellen Krisenzeiten interne Konflikte um Ressourcen, Kapazitäten und Investitionsmittel gegen etablierte, konventionelle Produkte ohne eine konsequente Machtpromotion in der Geschäftsführung  Die Letzten Zugegebenermaßen wenige Unternehmen. Man muss aber feststellen, dass der Startschuss zur Nachhaltigkeitswende schlicht überhört wurde, wenn ein Unternehmensvertreter stolz berichtet, dass just erste Rec-basierte Halbzeuge beim Kunden zur Bemusterung sind - während parallel über 150 kto an Produkten aus Virgin-Material produziert werden. Fazit: Der Geschwindigkeitswettbewerb in der Kunststoffindustrie ist in vollem Gang und First Mover profitieren schon heute von ihrer Innovationsleitung und Konsequenz. Die Verfolger müssen nun also unter erschwerten wirtschaftlichen Rahmenbedingungen aufholen, um den Anschluss und Ihre Zukunft nicht zu verlieren.
News, 06.10.2022
06.10.2022
Verkaufte Mengen, die Höhe der Herstellkosten, die realisierten Stückerlöse und die Qualität der Deckungsbeiträge entscheiden über das Niveau des gesamten EBIT. Das Produktportfolio zu planen und zu steuern ist deshalb eine erfolgsentscheidende Managementaufgabe.
News, 04.10.2022
04.10.2022
Inzwischen dürfte klar sein, dass das Thema Nachhaltigkeit kein Trend ist, der irgendwann vorübergeht. Daher ist es wichtig, dass Unternehmen jetzt für sich definieren, was das Schlagwort für sie bedeutet und diese Erkenntnisse ab sofort als feste Faktoren in ihre Wertschöpfung einbringen.
News, 27.09.2022
27.09.2022
Mit dem Green Deal für Europa entwickelt sich ein Geschwindigkeitswettbewerb in der Kunststoffindustrie in allen Wertschöpfungsstufen und Anwendungsbranchen rund um die Kreislaufwirtschaft. Ohne Kunststoffe werden die Nachhaltigkeitswende in der Industrie und nachhaltiger Konsum nicht funktionieren. Außerdem ist Plastik als Rohstoff zu wertvoll, um entsorgt oder vornehmlich energetisch verwertet zu werden. Das Thema Kreislaufwirtschaft ist daher für die Kunststoffindustrie nicht neu. Neu sind Geschwindigkeit und Vielfalt, mit der sich die Kreislaufwirtschaft in industriellen Lösungen und neuen, innovativen Geschäftsmodellen durchsetzt.
News, 04.08.2022
04.08.2022
Wann kommt die Nachhaltigkeitswende in unterschiedlichen Branchen? Konkret: Wann liegt der reduzierte CO2-Footprint der deutschlandweit nachhaltigsten Unternehmen durchschnittlich bei 50+1%? Das zeigt die W&P- CO2-Uhr in den Branchen Konsumgüter, Automotive, Industriegüter, Chemie, Food & Handel, Pharma und Bau.
News, 28.06.2022
28.06.2022
Wer die Thematik der Nachhaltigkeit nur durch die Kosten-Nutzen-Brille betrachtet, unterschätzt den grundlegenden Wertbeitrag zur Zukunfts- und Wettbewerbsfähigkeit von Familienunternehmen. Insofern sorgen die Erwartungen vieler Stakeholder für heilsamen Veränderungsdruck.
News, 31.05.2022
31.05.2022
Uzin Utz bietet mit sechs eigenständigen Premiummarken weltweit alles rund um die Neuverlegung, Renovierung und Werterhaltung von Bodenbelägen aller Art. In einem gemeinsamen Projekt-Scoping mit W&P hatte das Familienunternehmen ein neues strategisches Ziel entwickelt: Die Abgrenzung und Erschließung eines neuen Segments außerhalb des Premium-Bereiches.
News, 24.05.2022
24.05.2022
Hoher Ressourcenverbrauch, Rohstoffknappheit und Klimawandel erfordern ein Umdenken von Wirtschaft und Gesellschaft. Ein zentraler Teil der Lösung ist der Weg in die Kreislaufwirtschaft. Eine frühzeitige Umstellung des Geschäftsmodells bietet die Chance auf einen Wettbewerbsvorteil gegenüber Mitbewerbern und den Erhalt der Zukunftsfähigkeit des eigenen Unternehmens.
News, 27.04.2022
27.04.2022
Was, wann, wo: Das ist das entscheidende Wissen, wenn Ressourcen, Rohstoffe und Produkte im Kreis geführt werden sollen. Denn in einer geschlossenen Kreislaufwirtschaft gehört die Lenkung der Materialströme genauso dazu wie die Vernetzung der einzelnen Informationsströme zwischen allen Beteiligten. Was trivial klingt, ist gerade für Unternehmen der Spezialchemie eine der größten Herausforderungen auf der Transformationsagenda für die Nachhaltigkeitswende.
Kommentar, 22.02.2022
22.02.2022
Es zeichnete sich bereits früh ab, dass 2021 ein Rekordjahr der M&A-Aktivitäten wird. Der reguläre Deal-Flow wurde durch im Corona-Jahr 2020 zurückgestellte Transaktionen und Deals befeuert. Bemerkenswert ist, dass dies nicht nur ein spannendes Jahr für PE-Fonds und andere Finanzinvestoren bedeutet – immer mehr Familienunternehmen nutzen ihre Liquiditätslage, um ihre Strategie durch M&A-Investitionen zu unterstützen. Die Rahmenhandlung definiert die PMI-Ziele Damit ein Zukauf jedoch nicht nur zur Addition von Umsatz und/oder Kosten wird, sondern Synergien und Wachstumspotenziale wirksam werden, sind bereits in der Akquisitionsphase zentrale Leitplanken für die Post-Merger-Integration zu definieren. Dabei sind insbesondere der Integrationskontext und die zu erreichenden Ziele mit der Akquisition zu definieren (siehe Abb.).Idealerweise werden diese Vorgaben auch schon in der Due Diligence-Phase mit einer entsprechenden Prüfung auf Umsetzbarkeit und Werthaltigkeit berücksichtigt. Spätestens aber nach dem Closing wird es dann Ernst, und ein Konzept zur Post-Merger-Integration ist zügig zu erstellen und umzusetzen. Inhaltlich gibt es dann zwei Ansatzpunkte als Gegenstand des PMI-Konzepts: die Strategie-Integration und die Ausgestaltung des zukünftigen, integrierten Target Operating Models (TOM). Hier setzt auch das PMI Framework von W&P an, um einen individuell zugeschnittenen Prozess zu starten und zu einer erfolgreichen Umsetzung zu bringen. Strategie-Integration Die Integration der Strategie hat die Definition der künftigen Geschäftsfelder, die Positionierung des Leistungsangebots darin sowie dessen Verankerung in der Unternehmensorganisation der künftigen NewCo. zum Inhalt. Es geht also um das große Zielbild. Bei einer strategischen Add-on-Akquisition kann dies „nur“ ein weiterer Ländermarkt sein, bei einem Buy-and-Build Ansatz aber auch ein neues, integriertes Leistungsangebot, mit dem neue Zielgruppen adressiert werden. Vollständig ist das Konzept zur Strategie-Integration, wenn auch die organisatorischen Leitplanken definiert sind. Hier reicht die Spanne von der Abgrenzung eigenständiger strategischer Geschäftsfelder bis zur vollständigen Integration in eine gemeinsame Organisation mit Marktbearbeitung und Leistungserstellung. Integration des Target Operating Model (TOM) Mit den Vorgaben aus dem Integrationskontext und der Strategie-Integration wird die künftige funktionale Aufstellung und die zugrunde liegende Prozesslandschaft mit deren Abbildung in der Wertschöpfung in Daten und Systemen konzipiert. Oder anders: die TOM-Integration. Mit Blick auf Vertrieb und Marketing sind dies in Abhängigkeit von neuen Zielgruppen, einer regionalen Expansion oder der möglichen Vergrößerung des share of-wallets durch Sortimentserweiterungen notwendige, wertschöpfende Anpassungen. Folgende Leitfragen helfen hier bei der PMI-Konzeption des zukünftigen TOM: Wie gestaltet sich die zukünftige Vertriebsorganisation? Wie werden Rollen und Verantwortlichkeiten der beiden zu integrierenden Unternehmen neu definiert und welche Veränderungen ergeben sich daraus für die beiden Bestandsorganisationen? Wie wird das Marketing auf neue Zielgruppen oder ein verändertes Leistungsangebot ausgerichtet? Welche neuen Touchpoints ergeben sich in der Customer Journey und mit welchen Tools kann ein sinnvolles Datenmodell entlang des Sales Funnel gepflegt und genutzt werden?  Mit der Weiterentwicklung des Produkt- und Leistungsportfolios aus der Unternehmensintegration ergeben sich auch hier notwendige Veränderungen, die zu folgenden Gestaltungsaufgaben führen: Welche Kannibalisierungseffekte, Cross- und Upselling-Potenziale bietet das neue Lösungsportfolio? Was sind die Kernkompetenzen des sich ergebenden Unternehmens. Welche Make-or-buy-Entscheidungen resultieren daraus? Wo und vom wem werden diese wichtigen Entscheidungen künftig getroffen? Wie kann eine Gleichteilstrategie sowie ein gemeinsamer strategischer Einkauf und gemeinsames Lieferantenmanagement Kosten senken und Komplexität reduzieren? Für die Neuaufstellung der künftigen NewCo. ist auf der nächsten Ebene eine systematische Integration der Aufbau- und Ablauforganisation notwendig. Gerade bei der Verfolgung von ambitionierten Synergie- und Kostenzielen, liegt hier ein Schwerpunkt der TOM Integration. Welche Aufbauorganisation ist für die Leistungserstellung gemäß der definierten Strategie geeignet, wo existieren zukünftig z. B. shared oder dedicated services? Welche personelle Ausstattung ist für die Funktionen notwendig? W Können bestehende Prozesse von einem der Unternehmen (Best Practices) übernommen werden oder sind die Prozesse neu zu definieren/zu optimieren? Spätestens hier geht es dann auch um die persönliche Perspektive von Mitarbeitenden, wobei eine offene und transparente Kommunikation immer hilft, Friktionen und Konflikte aus dem notwendigen Change zu minimieren. Welche neuen Aufgaben und Verantwortlichkeiten ergeben sich für die Mitarbeitenden? Wie können Incentivierungssysteme harmonisiert werden? Welche kulturellen Veränderungen kommen auf die Mitarbeitenden zu?  Auf der letzten Ebene geht es dann um die Integration im „Maschinenraum“ des Unternehmens mit der Wertschöpfung, dem Datenmanagement und Systemen. Neben der Leistungstiefe von Back-End-Funktionen wie Produktion und Logistik, sind es vor allem effiziente und hochgradig automatisierte Prozesse, die über den Grad der Wertsteigerung für die NewCo. entscheiden. Das Ziel ist dabei, auch Daten so nutzbar zu machen, dass Prozesse weitestgehend standardisiert ablaufen können und Daten zugleich als Informationen in der Unternehmenssteuerung genutzt werden können. Fazit Wenn in wenigen Wochen nach dem Closing das PMI-Konzept für die Integration der Strategie und die Ausgestaltung des Target Operating Models feststeht, muss eine schnelle und konsequente Umsetzung erfolgen. Agile 100-Tage-Programme, für die die notwendigen Integrationsschritte mittels OKR definiert werden, sind dann der Schlüssel für eine nachhaltige Integration und Erreichung der mit der Akquisition verfolgten unternehmerischen Ziele. Dabei helfen in jedem Fall auch ein umfangreiches methodisches Toolset und Best-Practice-Beispiele, um individuell, effizient und auf Augenhöhe die Herausforderung PMI professionell zu steuern.
News, 24.01.2022
24.01.2022
Die Top-Trends des Jahres 2022 verlangen Marathon-Mentalität von Unternehmen in der Chemie- und Kunststoffindustrie: Strategie, Nachhaltigkeit, Hybrid Sales – diese grundlegenden Transformationsthemen sind nicht auf die Schnelle zu erledigen und werden die Branche weit über das nächste Jahr beschäftigen. Das Geschäft einfach laufen lassen? Sicher nicht in 2022.
Kommentar, 08.10.2021
08.10.2021
Richtigerweise hat das Wirtschaften ohne Rücksicht auf Verluste keine Zukunft mehr. Im Umkehrschluss ist die Orientierung an der Nachhaltigkeit des eigenen Tuns aber auch keine Gewähr für die Zukunftsfähigkeit von Unternehmen. Daher reicht es auch nicht, aus den 17 Nachhaltigkeitszielen der UN Maßstäbe und Leitplanken für Unternehmen abzuleiten und in CSR-Reports mit Hochglanzbildern einer interessierten Öffentlichkeit zu präsentieren. Nachhaltigkeit muss in der GuV ankommen - langfristig mit mehr Erlösen als Kosten. Soweit so gut, denkt sich die Unternehmerin und der Manager, da der Blick auf das eigene Unternehmen Aktivitäten in verschiedensten Bereichen und Funktionen zeigt. Dabei wird nur leider oft Aktivität mit Aktionismus verwechselt. Die Angst vom Wettbewerb überholt zu werden und das Fehlen einer strategischen Herangehensweise an die nachhaltige Transformation des Unternehmens führen nicht selten zu einem bunten Potpourri an Initiativen. Im Ergebnis kann dies dann leider doch zur falschen Gewichtung der GuV-Effekte führen. Entschuldigend sei angemerkt, dass die Breite und Intensität der Transformation auch alles andere als trivial ist. Umso mehr braucht es den strategischen Rahmen, um Energiewende, Verantwortung entlang der Lieferketten, kreislauforientierte Produkte, Herstellungsverfahren und deren Nutzung sinnvoll in Unternehmenserfolge zu transformieren. Wenn also die Aufgabe inhaltlich schon schwer genug ist, braucht es wenigstens einen pragmatischen Einstieg in die strategische Gestaltung der Transformation. Das ist die Frage danach, wie stark das eigene Wirtschaften durch Nachhaltigkeit und die Kreislaufwirtschaft verändert wird, und ob sich daraus Chancen zur Differenzierung im Wettbewerb ergeben. Ist die Veränderung in Märkten gering und Alleinstellungsmerkmale in Produkten und in der Kundenwahrnehmung nicht möglich, reicht es völlig aus „compliant“ zu sein. Ziel sind dann die Erfüllung regulatorischer und legislativer Anforderungen und vielleicht einzelne kommunizierbare Leuchtturm-Projekte. So sind viele Intermediäre in einer Handelsstufe für mehr Nachhaltigkeit auf die Innovationsleitung der OEMs und die Nachfrage der Kundenseite angewiesen. Eigene Initiativen sind dann maximal auf die Logistik und die eigene Infrastruktur beschränkt. Vor größeren Herausforderungen stehen Branchen, in denen die Transformation grundsätzlich, aber langfristig keine Wettbewerbsdifferenzierung zu erreichen ist. Für viele Grundstoffe ist die Abkehr von bestehenden Energieträgern und die Minimierung des CO2-Fußabdrucks zwingend. In der Branche wird dies zu einem Hygienefaktor, der Voraussetzung für ein Fortbestehen des Unternehmens ist. Produzenten von Stahl und Beton müssen ihren ökologischen Fußabdruck anpassen, sonst werden sie langfristig vom Markt verschwinden. So bleibt dem Gros der Branchen, in denen die Veränderungen zwischen gering und grundlegend schwanken, in jedem Fall aber viel Raum für Kreativität und zur Differenzierung. Hier beginnt das Spielfeld, das Ansoff bereits in den frühen 1970ern im Zusammenspiel von neuen und bestehenden Produkten und Märkten beschrieb. Gerade die Kreislaufwirtschaft ist ein Paradebeispiel für die Substitution bestehender Produkte, die Verschiebung von Marktanteilen und Entstehung gänzlicher neuer Produkt-Markt-Kombinationen. Es gilt also: Wer gerade hier mit weitsichtigem Unternehmertum agiert, wird erst über die richtige GuV-Wirkung nachhaltig erfolgreich sein.
Kommentar, 18.06.2021
18.06.2021
Würde man den Ratschlägen einiger „Agile Coaches“ konsequent folgen, müssten UnternehmerInnen befürchten, dass ihr Unternehmen bald einer Hippie-Kommune gleicht: Unternehmenserfolg und Wettbewerbsvorteile in einer VUCA-Umwelt werden nur erreicht, wenn Verantwortung in dezentrale, vermeintlich hierarchiefreie und autonome Teams delegiert wird. Sie wissen schon was richtig ist, handeln partnerschaftlich und im besten Interesse des Unternehmens. Soweit die Utopie. Richtig ist, dass das Wettbewerbsumfeld von Unternehmen kurz-zyklischer und volatiler wird. Die Komplexität der vernetzten Wertschöpfung nimmt zu, ebenso wie die Häufigkeit externer Shocks. Dies können Störungen der vernetzten Wertschöpfungskette sein, der Ausfall kritischer Vor- und Zwischenprodukte oder eben auch eine Pandemie. Daher werden streng hierarchische Organisationen, die auf economies of scale & scope durch spezialisierte funktionale Silos abzielen, den Anforderungen des dynamischen Wettbewerbsumfelds oftmals nicht mehr gerecht. Aber wie können sich Unternehmen bestmöglich aufstellen, um in diesem Marktumfeld langfristig erfolgreich zu sein? Agieren auf Sicht mit klaren Zielen vs. langfristige Detailplanung und Mikromanagement Kernelement agiler Organisationen ist die Loslösung von der langfristigen und detaillierten Planung von Maßnahmen und Effekten in einer vermeintlich deterministischen Umwelt. An diese Stelle rückt die Vereinbarung klarer Ziele und ein engmaschiges und verbindliches Netz von Kontrollschleifen und Adaptionsmöglichkeiten. So steigt die Steuerungs- und Kontrollintensität, während gleichzeitig mehr Möglichkeiten zur schnellen Reaktion auf Unwägbarkeiten bestehen. Kurzzyklische „Sprints“ ersetzen starre Planungsrunden, zwischen denen nicht selten mehrere Monate liegen. Mit Blick auf die Prozessorganisation von Unternehmen ist zu prüfen, für welche Prozesse sich die Adaption von agilen Prinzipien eignet: Für Routineprozesse die v.a. auf Effizienz getrimmt werden müssen, eher nicht. Hier bleiben eine maximale Standardisierung und digitale Automatisierung das Mittel der Wahl. Geeignet sind vielmehr kreative oder durch externe Unwägbarkeiten geprägte Prozesse und Aufgaben, wie die Entwicklung, die Steuerung des Produktportfolios und die Marktbearbeitung in Vertrieb und Marketing. Widerspruchsfreie Teamarbeit vs. autoritäre oder basisdemokratische Entscheidungen In Bezug auf die Aufbauorganisation eignen sich agile Prinzipien vor allem dort, wo funktionsübergreifende Teams zum Einsatz kommen und zügig Ergebnisse gebraucht werden. Tatsächlich ist die Idee hier, die Erarbeitung einer Lösung in gemischte Teams aus „Betroffenen“ zu delegieren. Das funktioniert so lange gut, bis Ergebnisse und Entscheidungen unterschiedliche Konsequenzen für beteiligte Bereiche und Schnittstellen haben. Dann folgt meist eine Eskalation über die Hierarchien, die zur Absicherung ihrer Entscheidungen wieder detaillierte Folgeabschätzungen und Planungen einfordern. Hier werden dann weitere Anforderungen an das Ergebnis definiert. Die ursprüngliche Notwendigkeit, ein schnelles Ergebnis zu finden, wird dann abgelöst von der „eierlegenden Wollmilchsau“. Um diesem Teufelskreis zu entgehen, braucht es für agil organisierte Teams eine andere Entscheidungsroutine für Zielkonflikte und die Verabschiedung von Lösungen. Es geht dann nicht mehr darum, dass alle Beteiligten der Entscheidung zustimmen, sondern dass niemand Einwände gegen die vorgeschlagene Lösung hat - ein „feiner“ aber wichtiger Unterschied. So bleibt gewährleistet, dass für ein Problem taugliche und schnelle Entscheidungen getroffen werden, die nicht zwingend dem Anspruch genügen, bestmögliche und allgemeingültige Lösungen zu schaffen. Zeit für eine sukzessive Optimierung bleibt immer und kann dann zusätzlich neue Änderungen der VUCA-Umwelt berücksichtigen. Fazit: Mit klaren Strukturen kann die Steuerung von Prozessen und die Freiheit von Teams bestmöglich gedeihen. Hippie-Kommune? Die ist nicht zu fürchten, wenn es organisatorische „Leitplanken“ für geschaffene Freiheitsgrade gibt. Weitere Informationen zum Thema auch im W&P Dossier „Agiles Management: Wie Sie die Leistungsfähigkeit Ihres Unternehmens steigern“.
News, 27.05.2021
27.05.2021
Es reicht nicht, Nachhaltigkeit mit ein paar flotten Posts, bunten Marketingaktionen und dem Pflanzen von Bäumen nebenher zu erledigen. Vielmehr entsteht durch die Transformation zu einer kreislauforientierten und nachhaltigen Wirtschaft die Möglichkeit, innovative Lösungsangebote für anspruchsvollere Kunden und neue Märkte zu gestalten.
News, 16.04.2021
16.04.2021
Die nachhaltige Ausrichtung von Wirtschaft und Märkten birgt große Chancen für Unternehmen: Neue Marktsegmente und Geschäftsfelder entstehen, tradierte Geschäftsmodellen können transformiert, Wertschöpfungsketten vernetzt, Informations- & Planungsprozessen verbessert, die Unternehmensfinanzierung innoviert werden. Startpunkt ist die eigene Nachhaltigkeits-Agenda mit Zielen, die zur ökonomischen Dimension auch soziale und ökologische Ziele beinhaltet.
News, 14.04.2021
14.04.2021
Erfolgreiche Unternehmensentwicklung ist vor allem eines: langfristig vorausgedacht. Entsprechend handelte das weltweit agierende Familienunternehmen Worlée, Distributor und Produzent von chemischen, natürlichen und kosmetischen Rohstoffen – und stellte seine Unternehmensstrategie auf den Prüfstand. Um den komplexen Anforderungen an die optimale Kundenorientierung in vielfältigen und dynamischen Wettbewerbssituationen gerecht zu werden, wurden entsprechende organisatorische Anpassungen vorgenommen.
News, 28.01.2021
28.01.2021
Marktbearbeitung und Sales-Organisation, Geschäftsmodelle für die vernetzte Kreislaufwirtschaft, Geschäftsfeldstrategie, M&A und Management des Produktportfolios – dieses Potpourri an Themen & Trends werden den Chemiestandort Deutschland 2021 prägen. Was das für Unternehmen im Einzelnen bedeutet und wie sie tragfähige Zukunftsbilder entwickeln können? Impluse von Dr. Stephan Hundertmark, Leiter Chemie & Kunststoffe, im aktuellen CHEManager.
Kommentar, 13.01.2021
13.01.2021
Zum Einstieg sei ein wenig Schlaumeiern erlaubt, was/wann/wieso und wer diese Nachhaltigkeit überhaupt ist. Nun, es geht dabei schlicht um eine langfristige Perspektive für das eigene Handeln, sowohl was Erfolge als auch die Konsequenzen in sozialer, ökologischer und ökonomischer Sicht betrifft. Entsprechend ist es ein Thema für jedes Unternehmen, einen jeden Unternehmer und jede Unternehmerin und es stehen zwei Wege zur Wahl, um Unternehmen nachhaltig aufzustellen: Think big or start pragmatic! Der „Think Big“ Ansatz beginnt bei der Begründung und Zielsetzung für Nachhaltigkeit im Unternehmen. In Ergänzung zur strategischen Vision und Mission, die eine grundlegende Existenzberechtigung des Unternehmens formuliert, werden auch soziale und ökologische Zielsetzungen verfasst, da das Wirken eines Unternehmens eben nicht mit dem Shareholder-Value endet. Dankenswerterweise müssen diese Ziele nicht aus dem Nichts heraus entwickelt werden. Eine zuletzt von Einzelnen gern und oft gescholtene multilaterale Organisation hat hier die Vorarbeit geleistet: Bereits 2016 haben die Vereinten Nationen „17 Ziele für nachhaltige Entwicklung“ formuliert, die 2030 erreicht sein sollen. Welche der 17 UN-Ziele nun für das eigene Unternehmen aufgegriffen werden, bestimmt sich nach der Betroffenheit und der Beeinflussbarkeit durch das Unternehmen. Die Definition der eigenen Nachhaltigkeits-Agenda erfolgt so z.B. über Workshops, die alle Bausteine des eigenen Wirtschaftens beleuchten, von notwendigen Grund- und Rohstoffen bis zum End-of-life der eigenen Produkte und Services. Wo immer Ziele und Konsequenzen in Konflikt zur durchaus persönlichen unternehmerischen Verantwortung stehen oder die Bilanz verbessert werden kann, setzen Überlegungen zur eigenen Nachhaltigkeit an. Ergebnis aus diesem „Purpose“ sind dann konkrete Initiativen für das Unternehmen als Ganzes und für einzelne Funktionen, die nicht selten in einem Nachhaltigkeit- oder CSR-Report dokumentiert werden. Wem das alles zu akademisch ist und nach zu viel geduldigem Papier klingt, der nutze den „Start pragmatic“-Ansatz. Im ersten Schritt kann man damit durchstarten, Maßnahmen und Ziele für den reduzierten Energieverbrauch und CO2-Footprint des eigenen Unternehmens aufzusetzen. Oder mit Initiativen, um in der Wertschöpfungskette bei Rohstoffen und Lieferanten auch nach ökologischen und sozialen Kriterien zu entscheiden. Oder Produkte und Services für die Kreislaufwirtschaft aufzusetzen, die auf Recycling-Rohstoffen basieren und am Ende des Produktlebenszyklus wieder als Wertstoff genutzt werden können. Für den großen Wurf ist die Entwicklung von neuen Geschäftsmodellen für die Kreislaufwirtschaft anzugehen. So liegt der Fokus in den Strategieabteilungen vieler Chefetagen häufig schon jetzt auf der Kontrolle von vernetzten Wertschöpfungsketten. Schließlich ermöglicht dies einen verteidigungsfähigen Wettbewerbsvorteil für denjenigen, der den Informationsfluss von Bedarfen und verfügbaren Qualitäten steuert, und idealerweise zugleich Einfluss auf das physische Angebot in einer geschlossenen Kreislaufwirtschaft hat. Das Gute zum Schluss: Egal wie man startet - am Ende konvergieren beide Ansätze zu einer nachhaltigen Aufstellung des Unternehmens, die unternehmerische Verantwortung mit einer „gesunden“ Entwicklung der Profitabilität und des Unternehmenswertes in Einklang bringt.
News, 27.11.2020
27.11.2020
Was sind die angesagten Themen der Chemie/Kunststoff-Industrie im Jahr 2021? Auf einer Skala von 1-10: Welche Trends scheuchen die Player aus ihrer Komfortzone? Welchen „Impact“ haben sie auf die Branche? Branchenexperte Dr. Stephan Hundertmark wagt eine Prognose – im Trendometer 2021.
News, 17.09.2020
17.09.2020
Alle Stakeholder der Kunststoffindustrie – egal ob Produzenten, Verarbeiter oder Verwender – stehen mit der Kreislaufwirtschaft vor großen Umwälzungen und Herausforderungen. Hatten Produkte mit Recycling-Material lange Zeit ein Image-Problem, hat sich dies in den letzten Jahren komplett gedreht. Aus einem zurückhaltenden Käufermarkt für nachhaltige Produkte und Lösungen ist ein stark wachsender Anbietermarkt geworden. In vielen Anwendungen haben hier gerade Familienunternehmen ihre Nase vorn, da Nachhaltigkeit meist mit langer Tradition und Ernsthaftigkeit als Unternehmenswert gelebt wird.
Kommentar, 11.08.2020
11.08.2020
Für den Erfolg der Kreislaufwirtschaft braucht es unternehmerische Antworten und erfolgreiche Geschäftsmodelle. So viel steht fest. Zugleich waren die Rahmenbedingungen für den Einstieg in die Kreislaufwirtschaft selten günstiger. Dies liegt weniger an dem „Green Deal“ der EU oder früheren legislativen Initiativen, wie der „EU-Strategy on Plastics in the Circular Economy“ von 2017. Auch liegt es nicht am Beschluss zur CO2-Steuer, willkommenen Förderprogrammen oder jüngsten diskussionswürdigen Vorschlägen für eine Plastiksteuer. Entscheidend und spannender aus Sicht der Unternehmen ist das sich rasant verändernde Kaufverhalten privater und industrieller Konsumenten. Hatten Produkte mit Recycling-Material lange Zeit ein Image-Problem, hat sich dies in den letzten Jahren komplett gedreht. Unternehmen, die heute bereits kreislauforientierte Produkte vermarkten, übertreffen das Wachstum des konventionellen Wettbewerbs nicht selten im zweistelligen Prozentbereich. Aus Push wird Pull für nachhaltige Produkte! Entsprechend kommen die Vorteile aus der Kreislaufwirtschaft auch in der GuV der Unternehmen an… als Margenverbesserung aus der höheren Zahlungsbereitschaft für nachhaltige Produkte, aus der Verschiebung von Marktanteilen und der Verdrängung konventioneller Produkte, als positiver Marketing Effekt, gerade auch im Employer Branding, als Kostenvorteile durch ein Ressourcen-minimales auf Recycling ausgelegtes Produktdesign und als „Krönung“ durch die Verkehrung von Entsorgungskosten in Einnahmen aus der Wertstoffverwertung Dass es dabei nicht nur um Turnschuhe und Shampoo Flaschen geht, zeigt der Einsatz von Recycling-Materialien in klassischen Industriesektoren, die auf den ersten Blick eher weniger sexy sind. Top-Abnehmer z.B. für Recycling-Kunststoffe ist beispielsweise die Bauindustrie mit 46%, gefolgt von Verpackungen und Industriebehältern mit 24%. Die Vielzahl der erfolgreichen Geschäftsmodelle dahinter reicht denn auch von der Minimierung des Einsatzes finiter Rohstoffe und dem Ersatz durch Kreislauf-Wertstoffe, über die Verlängerung des Produktlebenszyklus, der Mehrfachnutzung bis zur Rücknahme und Wiederverwertung der Altprodukte oder bis zum Chemikalienleasing. Innovative Unternehmer haben also schon in der Kür bewiesen, dass die Kreislaufwirtschaft erfolgreiche neue Produkt-Markt-Kombinationen, neue Erlösmodelle oder neukonfigurierte Wertschöpfungsstrukturen hervorbringt. Es ist mittlerweile also müßig zu diskutieren, ob es politischen Initiativen braucht oder die Unternehmen alleine in die Puschen kommen. Denn: Endlich (mal wieder) sorgt der Markt mit seiner unsichtbaren Hand dafür, dass die Nachfrage das Angebot diktiert und aus der Kür die Pflicht wird!
Kommentar, 09.04.2020
09.04.2020
Mit ihrer hohen Anlagenintensität ist der zentrale Erfolgshebel in der Prozessindustrie die Auslastungssteuerung. In guten Zeiten reicht dazu meist die einfache Formel, unausgeschöpfte Kapazitäten mit DB-positiven Produkten zu füllen, da diese sämtlich zur Gemeinkostendeckung und dadurch zur Verbesserung des Ergebnisses beitragen. In Krisenzeiten mit enger werdenden Märkten ist dies offenkundig schwierig. Wer jetzt nicht handelt, den können vorhandene Kostenstrukturen und eine unzureichende Auslastung schnell in eine Ergebniskrise und perspektivisch in die Insolvenz führen. Die kurzfristige Liquiditätssicherung, die zur Zeit das Management fordert, reicht dafür nicht. Daher lautet für viele Manager aktuell die Aufgabenstellung bereits im ramp-down eine schnelle und harte Redimensionierung des Unternehmens anzustoßen, um so die Zukunftsfähigkeit nach dem ramp-up in einer längeren globalen Rezession zu sichern. Mit der Frage zur Anpassung der Kapazitäten ist zugleich die Frage nach dem profitmaximalen Produktprogramm verknüpft. Sicher dazu ist: schlichte DB-Betrachtungen sind für den Fall nicht mehr ausreichend. Welche Produktionslinien für welche Produkte auf welche Mengengerüste angepasst werden müssen, ist zwar keine triviale Frage, aber eine die mit Systematik und auf der notwendigen Granularitätsebene belastbar und schnell beantwortet werden kann. Startpunkt ist die Segmentierung des Geschäfts und die Bildung von Segmentszenarien für das Umsatzniveau 2021+. Über resultierende Mengengerüste werden dann Kapazitäten in den Anlagen und Produktionslinien bestimmt, mitsamt dem zugehörigen Produktprogramm. Aus diesen Szenarien ergibt sich notwendigerweise eine Engpassoptimierung für die Produktionskapazitäten. Zur Bestimmung welche Produkte künftig produziert werden sollen, ist die zentrale Entscheidungs- und Erfolgsgröße der „Wertbeitrag je Anlagenstunde“. Diese ergibt sich als Produkt aus der spezifischen Ausbringungsmenge pro Zeit und dem Produkterfolg auf Vollkostenbasis. Der Optimierungsalgorithmus zur Engpasssteuerung lautet dann, die redimensionierten Kapazitäten mit den Produkten auszulasten, die den größten Wertbeitrag je Anlagenstunde liefern. Ergebnis sind zusätzliche Effekte zur kurzfristigen Komplexitätsreduktion und zur langfristigen Komplexitätsbeherrschung mit einem profitmaximalen Produktprogramm. Zuletzt kommt mit der Prozessorientierung ein elementarer Baustein für eine erfolgreiche Redimensionierung des Unternehmens zum Tragen. Diese ist als valide Prozesskostenrechnung, die auch Gemeinkosten unterhalb des Deckungsbeitrags verursachungsrecht den Produkten zurechnet, die Grundlage zur Bestimmung des Produkterfolgs. Vorhandene Aufschlagskalkulationen sind dazu meist unvollständig und aller Erfahrung nach zu ungenau. Ebenso braucht es die Prozessorientierung und -optimierung, da die Effizienz und Skalierungseffekte im künftigen geringeren Geschäftsvolumen höher sein müssen als heute. Hier zeigt sich grundsätzlich, je digitaler das Unternehmen in seinen Prozessen und Abläufen ist, desto leistungsfähiger und reagibler ist bzw. wird es auch in Krisenzeiten! Mit einem interdisziplinären Team aus Branchen-, Finanzierungs-, Supply-Chain- und Restrukturierungsexperten helfen wir Ihnen, den „Corona-Effekt“ für Ihr Unternehmen beherrschbar zu machen und die Zukunftsfähigkeit Ihres Unternehmens zu sichern. Für die beschriebene Vorgehensweise haben wir nicht nur konzeptionelle Ansätze, sondern setzen diese auch seit vielen Jahren erfolgreich in der Praxis ein. Sprechen Sie mit uns.
Event, 21.01.2022 (Beendet)
Digitalevent
Beendet
Unter dem Dach der Nachhaltigkeitsinitiative Chemie³ von VCI, BAVC und IGBCE erstellt W&P aktuell ein Leitfaden „Kreislaufwirtschaft“ für die chemisch-pharmazeutische Industrie. Als praxisorientiertes Unterstützungsangebot v.a. für mittelständische Unternehmen sollen insbesondere die unternehmerischen Chancen und Herausforderungen aus der zirkulären Transformation aufgezeigt werden. Mit dem „Virtual World Café“ werden in einem kollaborativen online-Workshop strategische und operative Lösungen zur Kreislaufwirtschaft auf breiter Basis mit verschiedenen Stakeholdern aus der Industrie kommentiert, konkretisiert und bewertet. Im Vorfeld des Workshops werden Sie eine kompakte Themenübersicht zur Information erhalten - eine Vorbereitung Ihrerseits ist jedoch nicht notwendig. Als kleines Dankeschön für Ihre Teilnahme werden Sie eine kompakte Dokumentation der Ergebnisse des „Virtual World Café“ erhalten. Agenda zum Virtual World Café 9:00 – 9:10 Uhr – Begrüßung durch Chemie³ und W&P 9:10 – 9:30 Uhr – Vorstellung und Tutorial zum virtuellen Collaborative Workspace 9:30 – 11:45 Uhr – Virtual World Café mit 6 Runden á 20min + Pause 15min 11:45 – 12:00 Uhr – Wrap-up und Closing Bitte beachten Sie, dass zwei alternative Termine angeboten werden, die Sie grundsätzlich nach Ihrer Präferenz wählen können. Ansprechpartner ist Herr Dr. Stephan Hundertmark, Mitglied der Geschäftsleitung und gesamtverantwortlicher Studienleiter Leitfaden „Kreislaufwirtschaft“
Kommentar, 16.01.2025
16.01.2025
War der Wohnbau in Deutschland zuletzt die „Todeszone“ der Industrie, mehren sich auf der BAU 2025 die Stimmen und Anzeichen dafür, dass die Talsohle durchschritten ist. Immobilienpreise stabilisieren sich, Finanzierungen werden wieder günstiger und der Bedarf an Bauleistungen für Wohnungen und Infrastruktur bleibt enorm. Zugleich werden die Auswirkungen des Fachkräftemangels im Handwerk zunehmend für die Unternehmen spürbar. Viele stellen sich die Frage, wer die notwendige Bauleistung eigentlich erbringt, wenn die Babyboomer gehen und Azubis fehlen. Günstige Arbeitskräfte aus anderen EU-Ländern sind es auf Dauer jedenfalls nicht, da es auch dort lokalen Bedarf und die Verrentung der Babyboomer gibt. Industrielles Bauen und serielles Sanieren weiter Trends DIE prominente Antwort auf den vorgenannten Fachkräftemangel und die hohen Baukosten bleibt die industrielle Vorfertigung am Bau. Das Thema wird seitens der Messe mittlerweile als „Leitthema“ und durch eine eigene Halle (A2) geadelt. Entsprechend ist es Thema auf den Ständen vieler Zulieferunternehmen. Es sind sich auch (fast) alle einig, dass „prefab“ eine Lösung für die vorgenannten Themen und zur Produktivitätssteigerung der Bauindustrie sein wird. Es macht sich aber auch Ernüchterung breit, da die bisherigen Angebote und Erfahrungen noch nicht für ein goldenes Zeitalter sprechen. Noch sind die Baukosten für modulare oder seriell gefertigte Bestandsgebäude nicht wirklich billiger und die Unternehmen fahren auch keine tollen Innovationsrenditen mit ihren prefab-Lösungen ein. Im Ergebnis wird es also einen längeren Atem brauchen, bis der Markt sich etabliert und industrielle Produktivitätssteigerungen auch zu kosten- und margenvorteilen führen. In der oft referenzierten Autoindustrie hat dies schließlich auch Dekaden gedauert. Kooperation für Innovation Die Branche wächst zusammen. Zumindest was die innovativen und führenden Bauzulieferunternehmen vor allem aus Deutschland angeht. Weit prominenter als früher werden Kooperationen und gemeinsame Lösungen mit Namen der Beteiligten ins Schaufenster gestellt. Spitzenreiter ist hier ein Unternehmen im Bereich Elektroinstallation, das großformatig über 30 Kooperationspartner entlang der Wertschöpfungskette darstellt – mit illustren Unternehmen wie unter anderem Siemens, OBO, Schneider, JUNG, Kaiser, Theben. Im Ergebnis ist auch dies eine Antwort auf die Notwendigkeit, die Kleinteiligkeit und Fragmentierung der Bauindustrie zugunsten von industrieller Effizienz und Produktivität zu verknüpfen. Kostendisziplin ist aktuell ein richtiges und wichtiges Thema in der Bauzulieferindustrie und sicher der Grund dafür, dass nicht wenige namhafte Unternehmen als „Stammkunden“ der Messe durch Abwesenheit glänzen. Es wird also spannend sein zu sehen, ob diese Unternehmen in zwei Jahren wieder dabei sind, größere Probleme haben oder es „nur“ eine abnehmende Relevanz der Messe als Marketingplattform ist.
News, 28.11.2024
28.11.2024
Was sind die angesagten Themen in der Bau- und Bauzulieferindustrie im Jahr 2025? Auf einer Skala von 1-10: Welche Trends scheuchen die Player aus Ihrer Komfortzone, welchen „Impact“ haben sie auf die Branche? Dr. Stephan Hundertmark, Partner bei Dr. Wieselhuber & Partner (W&P) wagt eine Prognose – im Trendradar 2025.
News, 18.07.2024
18.07.2024
Ist ein Jahresabschluss mit Lagebericht eine Unternehmensstrategie? Sicher nicht. Also wird auch kein Nachhaltigkeitsreporting die unternehmerische Willensbildung und Definition einer Nachhaltigkeitsstrategie für Unternehmen ersetzen.
News, 15.02.2024
15.02.2024
Die beste Nachricht zum Jahresstart 2024 könnte ein vorsichtig positiver Ausblick auf eine Trendwende der Baukonjunktur in 2025 sein. Das hilft jedoch wenig bei der teilweise desaströsen wirtschaftlichen Lage in der Bauwirtschaft im aktuellen Jahr.
News, 09.11.2023
09.11.2023
Die Baerlocher Firmengruppe, global führender Anbieter von Additiven, Stabilisatoren und Gleitmitteln für die Kunststoffindustrie, blickt in die Zukunft: Im Projekt „Future Organization“ wurde die strategische Neuausrichtung der globalen Organisation realisiert.
News, 06.11.2023
06.11.2023
Was sind die angesagten Themen in der Bau- und Bauzulieferindustrie im Jahr 2024? Auf einer Skala von 1-10: Welche Trends scheuchen die Player aus Ihrer Komfortzone, welchen „Impact“ haben sie auf die Branche? Dr. Stephan Hundertmark, Partner bei Dr. Wieselhuber & Partner (W&P) wagt eine Prognose – im Trendradar 2024.
Kommentar, 17.08.2023
17.08.2023
Nachhaltiges Unternehmertum ist immer auch Wandel und Veränderung. Selbstverständlich wird in attraktive Geschäftsfelder für künftiges Wachstum investiert und wenig dynamische Geschäftsbereiche geraten aus dem Fokus. Attraktivität bemisst sich dabei – auch das eine kaufmännische Binsenweisheit – am künftigen Kundeninteresse und wachsender Nachfrage. Von einem individuellen Erfolgsfaktor zu einer unternehmerischen Notwendigkeit wird es dann, wenn neben Veränderungen in Märkten auch regulatorische Vorgaben die Zukunftsfähigkeit von Geschäftsfeldern beeinflussen. So stellt sich mit dem Green Deal in Europa und dem globalen Megatrend der ökologischen und sozialen Nachhaltigkeitswende ganz konkret die Frage, welche Geschäftsfelder langfristig attraktiv sind und welchen früher oder später die Nachfrage und Tragfähigkeit abhandenkommt. Neu ist zusätzlich, dass der Nachfragerückgang in vielen Branchen anders als in vergangenen Boom-Jahren dafür sorgt, dass unattraktive Geschäftsfelder schneller zu Verlustbringern werden. Das Management ist also aufgefordert, die heutigen Geschäftsfelder kritisch hinsichtlich ihrer Zukunftsfähigkeit zu beurteilen. Dafür ist zuerst eine geeignete Segmentierung notwendig, aus der sich Kriterien zur Attraktivität und Zukunftsfähigkeit ableiten lassen. Dabei ist die Nachhaltigkeitswende DER globale Megatrend, der viele Branchen fundamental verändern wird. Grün oder Schwarz – Segmentierung der Geschäftsfelder Grüne Geschäftsfelder haben eine Zukunft, da sie auf Produkte und Lösungen setzen, die hinsichtlich ökologischer und sozialer Kriterien auch langfristig ökonomisch attraktiv sind und über Innovationen Differenzierungs- und Wachstumschancen bieten. Schwarze Geschäftsfelder sind in der Konsequenz solche, die aufgrund ihrer Wertschöpfung oder dem Produktdesign vom Markt nicht mehr nachgefragt oder vollständig durch alternative Lösungen substituiert werden. Eindrückliche Beispiele sind das Quasi-Aus des Verbrennermotors im PKW ebenso wie Einwegprodukte überall dort, wo Kreislauflösungen langfristig ökonomisch und ökologisch die bessere Wahl sind. Zur Beurteilung, ob ein Geschäftsfeld „grün“ oder „schwarz“ ist, braucht es notwendigerweise harte Kriterien. Regulatorische Vorgaben, beispielsweise zu kreislaufgeführten Rohstoff en und Recyling-Anteilen bis hin zu Verboten, sind unbeachtlich einer möglicherweise diskussionswürdigen Begründung, belastbare Entscheidungsgrundlagen für Unternehmen. Gleiches gilt für die Bepreisung von Treibhausgasemissionen als eines der wirksamsten Anreizinstrumente, um eben diese zu reduzieren. Es darf davon ausgegangen werden, dass die Ausweitung der CO2-Bepreisung sukzessive weitere Industriezweige und Produkte betrifft. Über den Product Carbon Footprint kommen diese CO2-Preise dann auch in den Herstellungskosten an und machen Produkte teurer als nachhaltige, grüne Lösungen. Schon heute können also künftige Preise bestimmt werden und mit weniger emissionsintensiven Alternativen zur Beurteilung der Zukunftsfähigkeit verglichen werden. Können Produkte dann aufgrund der Herstellungsverfahren, über lock-in-Effekte in Anlagentechnologien oder Rohstoffklassen nicht nachhaltig weiterentwickelt werden, sind diese als „schwarze“ Geschäftsfelder zu betrachten. Abschließend behalten alle „klassischen“ Attraktivitätskriterien auch in einer nachhaltigen Segmentierung von Geschäftsfeldern ihre Gültigkeit. So gilt es zu beurteilen, welche Marktsegmente langfristig wachsen werden und welche Innovations- und Differenzierungschancen bieten. Letzteres ist sicher weit häufiger in grünen Segmenten gegeben, die den Megatrend Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft adressieren. Umsetzung im Management des Geschäftsfeldportfolios Das Management des Geschäftsfeldportfolios ist eine kontinuierliche und langfristige Aufgabe im Unternehmen. Entsprechend geht es bei der Umsetzung auch nicht um aktionistische Entscheidungen und falsche Konsequenz, die der heutigen Tragfähigkeit mehr schaden, als es der Fokussierung auf attraktive Geschäftsfelder der Zukunft dient. Gerade mittelständische und Familienunternehmen agieren hier mit Weitsicht und Ausdauer. Zur Umsetzung einer „grünen“ und „schwarzen“ Geschäftsfeldsegmentierung braucht es zur Bewertung der vorgenannten Kriterien eine fundierte strategische Marktforschung, die explizit auch das regulatorische Umfeld mit einbezieht. Weiter sind Veränderung von Kundenpräferenzen und Kaufkriterien sowie neue Entscheidungsbeteiligte zu erfassen. Hier liefern Kundenbefragungen und Experteninterviews die nötigen belastbaren Einschätzungen für die Bewertung der Geschäftsfelder.Da auch strategische Überlegungen zur Geschäftsfeldsegmentierung nie alternativlos sind, gilt es zuletzt verschiedene szenariobasierte Alternativen zur Geschäftsfeldentwicklung aufzustellen. In Abhängigkeit der Szenario- Ausprägungen sind Investitionsbedarfe, Ertragspotenziale und Risikoabschätzungen aufzustellen. Auf der Basis kann dann abschließend eine Aufteilung in grüne und somit nachhaltig zukunftsfähige Geschäftsfelder und schwarze Auslaufmodelle erfolgen. Bleibt zuletzt die Frage, wie mit den schwarzen Geschäftsfeldern umzugehen ist. Sofern keine akute Krisen- und Verlustsituation vorliegt, ist meist ein sukzessives Zurückfahren der Aktivitäten bis zum endgültigen Ausstieg sinnvoll. Ungleich aufwendiger ist ein Carve-out, um die Geschäftssegmente abzuspalten und typischerweise zu verkaufen. Mit aller Konsequenz verfolgt, können über diesen Weg jedoch weit schneller Freiheitsgrade geschaffen werden, um die „grünen“ Geschäfte nachhaltig zu entwickeln. Fazit: Die Nachhaltigkeitswende macht ein aktives Management des Geschäftsfeldportfolios notwendig. Für Familienunternehmen und deren Management gilt es zu bestimmen, welche „grünen“ Geschäftsfelder zukunftsfähig sind und welche „schwarzen“ Bereiche keine Zukunft für das Unternehmen haben. Gut beraten ist, wer diese Gestaltungsaufgabe selbstbestimmt angeht und nicht durch zu spätes reagieren vom Markt abgehängt wird oder die eigenen Freiheitsgrade an Dritte verliert.
News, 06.07.2023
06.07.2023
Öffentliche Sensibilisierung, Co2-Preis, Lieferkettengesetz, EU Green Deal, ESG-Kriterien: Das Wirtschaften ohne Rücksicht auf Verluste hat keine Zukunft mehr, Greenwashing war einmal!
News, 07.03.2023
07.03.2023
Die Baukonjunktur hat sich in den letzten Monaten deutlich abgeschwächt und dies wird in den nächsten 18-24 Monaten auch so bleiben. Dafür sorgen die um ca. 300 % gestiegenen Finanzierungskosten und die Baukostensteigerungen um ca. 30% seit 2019. Die Unternehmen der Bauzulieferindustrie sehen also trüben Aussichten entgegen und der noch vorhandene Auftragsbestand bleibt ohne Folgeaufträge.
Kommentar, 05.12.2022
05.12.2022
In den hochkarätigen Beiträgen von UnternehmerInnen und einem engagierten Publikum auf dem Handelsblatt Industriegipfel geht es um nichts weniger, als die Zukunftsfähigkeit der deutschen Industrie. Die Ausgangslage? Kritisch! Rohstoffarmut und somit Importabhängigkeit in allen Materialklassen und Energieträgern Die weltweit höchsten Energiepreise, die aktuell weit über die Kostentragfähigkeit von eigentlich gesunden Geschäftsmodellen gehen Negative Demographie mit dem Ergebnis eines weiter steigenden Fachkräftemangels Eine Bürokratie, die mehr auf Sanktionen und detailverliebte Regelungen setzt, anstelle von unternehmerischer Freiheit und Innovationskraft  Zusätzlich teilt sich die Welt mit Amerika und China wieder in Blöcke, die sich ideologisch und wirtschaftlich zunehmend unversöhnlich gegenüberstehen. Und dazwischen die EU, mit der westlich-liberalen Lebensweise den USA verbunden und wirtschaftlich aufs engste mit China verflochten. In Summe reichlich Futter für notwendige Strategiediskussionen, wenn man sein Unternehmen nicht ohnmächtig in die Bedeutungslosigkeit führen will. Die Lösung internationaler Konzerne wird eine noch stärker forcierte Aufstellung in der Triade mit Nordamerika, Asien und China und der EU sein. Noch mehr „local for local“ und mit vielen Wertschöpfungsprozessen raus aus dem im Weltmarkt nachteiligen Standort Deutschland. Bleiben dann einzig noch Holding-Funktionen vor Ort, wird das im Ergebnis gravierende Lücken aus fehlenden Wertschöpfungsstufen und Vorprodukten bedeuten. Gerade in der stark vernetzten und von Clustern geprägten Maschinenbau-, Automobil- und Chemieindustrie keine schönen Aussichten für die Wirtschaft insgesamt und besonders für den Mittelstand und Familienunternehmen, die eigentlichen Wohlstandsgaranten unserer Gesellschaft. Bleibt für letztere, die Familienunternehmen, weiterhin auf die eigenen Stärken zu bauen und darauf zu vertrauen, das die wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen schnell wieder tragbare Energiekosten und Versorgungssicherheit sowie eine Reduzierung der Bürokratie gewährleisten. Denn dann – und das zeigt sich in allen Beiträge der UnternehmerInnen auf dem Industriegipfel – bieten z.B. Kreislaufwirtschaft, die Energiewende, Elektromobilität und Industrie 4.0 ein riesiges Innovationspotential. Dies zu nutzen ist dann die Fortschreibung der bisherigen Erfolgsgeschichte, in der deutsche Unternehmen mit überlegenen Lösungen und Produkten lokale Standortnachteile mehr als ausgleichen.
Kommentar, 28.10.2022
28.10.2022
Die K2022 war eindrucksvoll wie eh und je: Hier zeigte sich die Kunststoffindustrie selbstbewusst und als wichtiger Teil der Lösung für die globale Nachhaltigkeitswende. Die spannende Frage dazu ist: Was ist Show? Was ist echt? Schon bei der K2019 war Nachhaltigkeit die Headline bei den meisten Ständen. Also sollte man davon ausgehen, dass nachhaltige Produkte und Lösungen heute schon ein fester Bestandteil im Angebot der Unternehmen sind. Klar, zwischen beiden Shows liegen eine Pandemie, Störungen der globalen Lieferkette in nicht gekanntem Ausmaß und mittlerweile auch ein Krieg in Europa. Trotzdem haben Unternehmen das Innovieren ja nicht eingestellt und Entwicklungsprojekte weiter voran getrieben. Im Ergebnis fanden sich auch bei allen Unternehmen vom Polymer über Additive und Masterbatches bis zu Verarbeitungsmaschinen innovative Lösungen. Dabei geht es entweder um Ansätze rund um Kunststoffrecycling oder und die Ablösung fossiler Rohstoffe durch regenerative und biobasierte Ressourcen. Um nun zu beurteilen was Show und was Echt ist, hat der gemeine Kaufmann einen schlichten Maßstab: Was davon ist schon im Umsatz der Unternehmen angekommen? First Mover Für die Nachhaltigkeitswende top positioniert sind Unternehmen, die sich schon 7 Jahre und länger mit den Thema Recycling und alternative Rohstoffe beschäftigen (kleine zeitliche Einordnung: der EU Circular Economy Action Plan datiert aus 2015): Umsatzanteil von nachhaltigen Lösungen mind. 15% bis 30% und mehr Anteil am Produktportfolio bis zu 60%, im Schnitt 25-30% Etablierte Anwendungen, robuste Kundenbeziehungen, Marktstellung als Problemlöser, Wachstum aus diesem New Business Late Follower Die meisten Unternehmen haben das Thema tatsächlich erst mit der letzten K ernsthaft in Angriff genommen. In der Folge sieht es so aus: Umsatzanteil nachhaltiger Lösungen im einstelligen Prozentbereich – nur EU näher an 10%, RoW nahe 1-3% Anteil am Produktportfolio reicht selten über 10% Langwieriges Innovationsmarketing, gerade in den aktuellen Krisenzeiten interne Konflikte um Ressourcen, Kapazitäten und Investitionsmittel gegen etablierte, konventionelle Produkte ohne eine konsequente Machtpromotion in der Geschäftsführung  Die Letzten Zugegebenermaßen wenige Unternehmen. Man muss aber feststellen, dass der Startschuss zur Nachhaltigkeitswende schlicht überhört wurde, wenn ein Unternehmensvertreter stolz berichtet, dass just erste Rec-basierte Halbzeuge beim Kunden zur Bemusterung sind - während parallel über 150 kto an Produkten aus Virgin-Material produziert werden. Fazit: Der Geschwindigkeitswettbewerb in der Kunststoffindustrie ist in vollem Gang und First Mover profitieren schon heute von ihrer Innovationsleitung und Konsequenz. Die Verfolger müssen nun also unter erschwerten wirtschaftlichen Rahmenbedingungen aufholen, um den Anschluss und Ihre Zukunft nicht zu verlieren.
News, 06.10.2022
06.10.2022
Verkaufte Mengen, die Höhe der Herstellkosten, die realisierten Stückerlöse und die Qualität der Deckungsbeiträge entscheiden über das Niveau des gesamten EBIT. Das Produktportfolio zu planen und zu steuern ist deshalb eine erfolgsentscheidende Managementaufgabe.
News, 04.08.2022
04.08.2022
Wann kommt die Nachhaltigkeitswende in unterschiedlichen Branchen? Konkret: Wann liegt der reduzierte CO2-Footprint der deutschlandweit nachhaltigsten Unternehmen durchschnittlich bei 50+1%? Das zeigt die W&P- CO2-Uhr in den Branchen Konsumgüter, Automotive, Industriegüter, Chemie, Food & Handel, Pharma und Bau.
News, 31.05.2022
31.05.2022
Uzin Utz bietet mit sechs eigenständigen Premiummarken weltweit alles rund um die Neuverlegung, Renovierung und Werterhaltung von Bodenbelägen aller Art. In einem gemeinsamen Projekt-Scoping mit W&P hatte das Familienunternehmen ein neues strategisches Ziel entwickelt: Die Abgrenzung und Erschließung eines neuen Segments außerhalb des Premium-Bereiches.
Kommentar, 22.02.2022
22.02.2022
Es zeichnete sich bereits früh ab, dass 2021 ein Rekordjahr der M&A-Aktivitäten wird. Der reguläre Deal-Flow wurde durch im Corona-Jahr 2020 zurückgestellte Transaktionen und Deals befeuert. Bemerkenswert ist, dass dies nicht nur ein spannendes Jahr für PE-Fonds und andere Finanzinvestoren bedeutet – immer mehr Familienunternehmen nutzen ihre Liquiditätslage, um ihre Strategie durch M&A-Investitionen zu unterstützen. Die Rahmenhandlung definiert die PMI-Ziele Damit ein Zukauf jedoch nicht nur zur Addition von Umsatz und/oder Kosten wird, sondern Synergien und Wachstumspotenziale wirksam werden, sind bereits in der Akquisitionsphase zentrale Leitplanken für die Post-Merger-Integration zu definieren. Dabei sind insbesondere der Integrationskontext und die zu erreichenden Ziele mit der Akquisition zu definieren (siehe Abb.).Idealerweise werden diese Vorgaben auch schon in der Due Diligence-Phase mit einer entsprechenden Prüfung auf Umsetzbarkeit und Werthaltigkeit berücksichtigt. Spätestens aber nach dem Closing wird es dann Ernst, und ein Konzept zur Post-Merger-Integration ist zügig zu erstellen und umzusetzen. Inhaltlich gibt es dann zwei Ansatzpunkte als Gegenstand des PMI-Konzepts: die Strategie-Integration und die Ausgestaltung des zukünftigen, integrierten Target Operating Models (TOM). Hier setzt auch das PMI Framework von W&P an, um einen individuell zugeschnittenen Prozess zu starten und zu einer erfolgreichen Umsetzung zu bringen. Strategie-Integration Die Integration der Strategie hat die Definition der künftigen Geschäftsfelder, die Positionierung des Leistungsangebots darin sowie dessen Verankerung in der Unternehmensorganisation der künftigen NewCo. zum Inhalt. Es geht also um das große Zielbild. Bei einer strategischen Add-on-Akquisition kann dies „nur“ ein weiterer Ländermarkt sein, bei einem Buy-and-Build Ansatz aber auch ein neues, integriertes Leistungsangebot, mit dem neue Zielgruppen adressiert werden. Vollständig ist das Konzept zur Strategie-Integration, wenn auch die organisatorischen Leitplanken definiert sind. Hier reicht die Spanne von der Abgrenzung eigenständiger strategischer Geschäftsfelder bis zur vollständigen Integration in eine gemeinsame Organisation mit Marktbearbeitung und Leistungserstellung. Integration des Target Operating Model (TOM) Mit den Vorgaben aus dem Integrationskontext und der Strategie-Integration wird die künftige funktionale Aufstellung und die zugrunde liegende Prozesslandschaft mit deren Abbildung in der Wertschöpfung in Daten und Systemen konzipiert. Oder anders: die TOM-Integration. Mit Blick auf Vertrieb und Marketing sind dies in Abhängigkeit von neuen Zielgruppen, einer regionalen Expansion oder der möglichen Vergrößerung des share of-wallets durch Sortimentserweiterungen notwendige, wertschöpfende Anpassungen. Folgende Leitfragen helfen hier bei der PMI-Konzeption des zukünftigen TOM: Wie gestaltet sich die zukünftige Vertriebsorganisation? Wie werden Rollen und Verantwortlichkeiten der beiden zu integrierenden Unternehmen neu definiert und welche Veränderungen ergeben sich daraus für die beiden Bestandsorganisationen? Wie wird das Marketing auf neue Zielgruppen oder ein verändertes Leistungsangebot ausgerichtet? Welche neuen Touchpoints ergeben sich in der Customer Journey und mit welchen Tools kann ein sinnvolles Datenmodell entlang des Sales Funnel gepflegt und genutzt werden?  Mit der Weiterentwicklung des Produkt- und Leistungsportfolios aus der Unternehmensintegration ergeben sich auch hier notwendige Veränderungen, die zu folgenden Gestaltungsaufgaben führen: Welche Kannibalisierungseffekte, Cross- und Upselling-Potenziale bietet das neue Lösungsportfolio? Was sind die Kernkompetenzen des sich ergebenden Unternehmens. Welche Make-or-buy-Entscheidungen resultieren daraus? Wo und vom wem werden diese wichtigen Entscheidungen künftig getroffen? Wie kann eine Gleichteilstrategie sowie ein gemeinsamer strategischer Einkauf und gemeinsames Lieferantenmanagement Kosten senken und Komplexität reduzieren? Für die Neuaufstellung der künftigen NewCo. ist auf der nächsten Ebene eine systematische Integration der Aufbau- und Ablauforganisation notwendig. Gerade bei der Verfolgung von ambitionierten Synergie- und Kostenzielen, liegt hier ein Schwerpunkt der TOM Integration. Welche Aufbauorganisation ist für die Leistungserstellung gemäß der definierten Strategie geeignet, wo existieren zukünftig z. B. shared oder dedicated services? Welche personelle Ausstattung ist für die Funktionen notwendig? W Können bestehende Prozesse von einem der Unternehmen (Best Practices) übernommen werden oder sind die Prozesse neu zu definieren/zu optimieren? Spätestens hier geht es dann auch um die persönliche Perspektive von Mitarbeitenden, wobei eine offene und transparente Kommunikation immer hilft, Friktionen und Konflikte aus dem notwendigen Change zu minimieren. Welche neuen Aufgaben und Verantwortlichkeiten ergeben sich für die Mitarbeitenden? Wie können Incentivierungssysteme harmonisiert werden? Welche kulturellen Veränderungen kommen auf die Mitarbeitenden zu?  Auf der letzten Ebene geht es dann um die Integration im „Maschinenraum“ des Unternehmens mit der Wertschöpfung, dem Datenmanagement und Systemen. Neben der Leistungstiefe von Back-End-Funktionen wie Produktion und Logistik, sind es vor allem effiziente und hochgradig automatisierte Prozesse, die über den Grad der Wertsteigerung für die NewCo. entscheiden. Das Ziel ist dabei, auch Daten so nutzbar zu machen, dass Prozesse weitestgehend standardisiert ablaufen können und Daten zugleich als Informationen in der Unternehmenssteuerung genutzt werden können. Fazit Wenn in wenigen Wochen nach dem Closing das PMI-Konzept für die Integration der Strategie und die Ausgestaltung des Target Operating Models feststeht, muss eine schnelle und konsequente Umsetzung erfolgen. Agile 100-Tage-Programme, für die die notwendigen Integrationsschritte mittels OKR definiert werden, sind dann der Schlüssel für eine nachhaltige Integration und Erreichung der mit der Akquisition verfolgten unternehmerischen Ziele. Dabei helfen in jedem Fall auch ein umfangreiches methodisches Toolset und Best-Practice-Beispiele, um individuell, effizient und auf Augenhöhe die Herausforderung PMI professionell zu steuern.
News, 24.01.2022
24.01.2022
Die Top-Trends des Jahres 2022 verlangen Marathon-Mentalität von Unternehmen in der Chemie- und Kunststoffindustrie: Strategie, Nachhaltigkeit, Hybrid Sales – diese grundlegenden Transformationsthemen sind nicht auf die Schnelle zu erledigen und werden die Branche weit über das nächste Jahr beschäftigen. Das Geschäft einfach laufen lassen? Sicher nicht in 2022.
Kommentar, 18.06.2021
18.06.2021
Würde man den Ratschlägen einiger „Agile Coaches“ konsequent folgen, müssten UnternehmerInnen befürchten, dass ihr Unternehmen bald einer Hippie-Kommune gleicht: Unternehmenserfolg und Wettbewerbsvorteile in einer VUCA-Umwelt werden nur erreicht, wenn Verantwortung in dezentrale, vermeintlich hierarchiefreie und autonome Teams delegiert wird. Sie wissen schon was richtig ist, handeln partnerschaftlich und im besten Interesse des Unternehmens. Soweit die Utopie. Richtig ist, dass das Wettbewerbsumfeld von Unternehmen kurz-zyklischer und volatiler wird. Die Komplexität der vernetzten Wertschöpfung nimmt zu, ebenso wie die Häufigkeit externer Shocks. Dies können Störungen der vernetzten Wertschöpfungskette sein, der Ausfall kritischer Vor- und Zwischenprodukte oder eben auch eine Pandemie. Daher werden streng hierarchische Organisationen, die auf economies of scale & scope durch spezialisierte funktionale Silos abzielen, den Anforderungen des dynamischen Wettbewerbsumfelds oftmals nicht mehr gerecht. Aber wie können sich Unternehmen bestmöglich aufstellen, um in diesem Marktumfeld langfristig erfolgreich zu sein? Agieren auf Sicht mit klaren Zielen vs. langfristige Detailplanung und Mikromanagement Kernelement agiler Organisationen ist die Loslösung von der langfristigen und detaillierten Planung von Maßnahmen und Effekten in einer vermeintlich deterministischen Umwelt. An diese Stelle rückt die Vereinbarung klarer Ziele und ein engmaschiges und verbindliches Netz von Kontrollschleifen und Adaptionsmöglichkeiten. So steigt die Steuerungs- und Kontrollintensität, während gleichzeitig mehr Möglichkeiten zur schnellen Reaktion auf Unwägbarkeiten bestehen. Kurzzyklische „Sprints“ ersetzen starre Planungsrunden, zwischen denen nicht selten mehrere Monate liegen. Mit Blick auf die Prozessorganisation von Unternehmen ist zu prüfen, für welche Prozesse sich die Adaption von agilen Prinzipien eignet: Für Routineprozesse die v.a. auf Effizienz getrimmt werden müssen, eher nicht. Hier bleiben eine maximale Standardisierung und digitale Automatisierung das Mittel der Wahl. Geeignet sind vielmehr kreative oder durch externe Unwägbarkeiten geprägte Prozesse und Aufgaben, wie die Entwicklung, die Steuerung des Produktportfolios und die Marktbearbeitung in Vertrieb und Marketing. Widerspruchsfreie Teamarbeit vs. autoritäre oder basisdemokratische Entscheidungen In Bezug auf die Aufbauorganisation eignen sich agile Prinzipien vor allem dort, wo funktionsübergreifende Teams zum Einsatz kommen und zügig Ergebnisse gebraucht werden. Tatsächlich ist die Idee hier, die Erarbeitung einer Lösung in gemischte Teams aus „Betroffenen“ zu delegieren. Das funktioniert so lange gut, bis Ergebnisse und Entscheidungen unterschiedliche Konsequenzen für beteiligte Bereiche und Schnittstellen haben. Dann folgt meist eine Eskalation über die Hierarchien, die zur Absicherung ihrer Entscheidungen wieder detaillierte Folgeabschätzungen und Planungen einfordern. Hier werden dann weitere Anforderungen an das Ergebnis definiert. Die ursprüngliche Notwendigkeit, ein schnelles Ergebnis zu finden, wird dann abgelöst von der „eierlegenden Wollmilchsau“. Um diesem Teufelskreis zu entgehen, braucht es für agil organisierte Teams eine andere Entscheidungsroutine für Zielkonflikte und die Verabschiedung von Lösungen. Es geht dann nicht mehr darum, dass alle Beteiligten der Entscheidung zustimmen, sondern dass niemand Einwände gegen die vorgeschlagene Lösung hat - ein „feiner“ aber wichtiger Unterschied. So bleibt gewährleistet, dass für ein Problem taugliche und schnelle Entscheidungen getroffen werden, die nicht zwingend dem Anspruch genügen, bestmögliche und allgemeingültige Lösungen zu schaffen. Zeit für eine sukzessive Optimierung bleibt immer und kann dann zusätzlich neue Änderungen der VUCA-Umwelt berücksichtigen. Fazit: Mit klaren Strukturen kann die Steuerung von Prozessen und die Freiheit von Teams bestmöglich gedeihen. Hippie-Kommune? Die ist nicht zu fürchten, wenn es organisatorische „Leitplanken“ für geschaffene Freiheitsgrade gibt. Weitere Informationen zum Thema auch im W&P Dossier „Agiles Management: Wie Sie die Leistungsfähigkeit Ihres Unternehmens steigern“.
News, 16.04.2021
16.04.2021
Die nachhaltige Ausrichtung von Wirtschaft und Märkten birgt große Chancen für Unternehmen: Neue Marktsegmente und Geschäftsfelder entstehen, tradierte Geschäftsmodellen können transformiert, Wertschöpfungsketten vernetzt, Informations- & Planungsprozessen verbessert, die Unternehmensfinanzierung innoviert werden. Startpunkt ist die eigene Nachhaltigkeits-Agenda mit Zielen, die zur ökonomischen Dimension auch soziale und ökologische Ziele beinhaltet.
Kommentar, 13.01.2021
13.01.2021
Zum Einstieg sei ein wenig Schlaumeiern erlaubt, was/wann/wieso und wer diese Nachhaltigkeit überhaupt ist. Nun, es geht dabei schlicht um eine langfristige Perspektive für das eigene Handeln, sowohl was Erfolge als auch die Konsequenzen in sozialer, ökologischer und ökonomischer Sicht betrifft. Entsprechend ist es ein Thema für jedes Unternehmen, einen jeden Unternehmer und jede Unternehmerin und es stehen zwei Wege zur Wahl, um Unternehmen nachhaltig aufzustellen: Think big or start pragmatic! Der „Think Big“ Ansatz beginnt bei der Begründung und Zielsetzung für Nachhaltigkeit im Unternehmen. In Ergänzung zur strategischen Vision und Mission, die eine grundlegende Existenzberechtigung des Unternehmens formuliert, werden auch soziale und ökologische Zielsetzungen verfasst, da das Wirken eines Unternehmens eben nicht mit dem Shareholder-Value endet. Dankenswerterweise müssen diese Ziele nicht aus dem Nichts heraus entwickelt werden. Eine zuletzt von Einzelnen gern und oft gescholtene multilaterale Organisation hat hier die Vorarbeit geleistet: Bereits 2016 haben die Vereinten Nationen „17 Ziele für nachhaltige Entwicklung“ formuliert, die 2030 erreicht sein sollen. Welche der 17 UN-Ziele nun für das eigene Unternehmen aufgegriffen werden, bestimmt sich nach der Betroffenheit und der Beeinflussbarkeit durch das Unternehmen. Die Definition der eigenen Nachhaltigkeits-Agenda erfolgt so z.B. über Workshops, die alle Bausteine des eigenen Wirtschaftens beleuchten, von notwendigen Grund- und Rohstoffen bis zum End-of-life der eigenen Produkte und Services. Wo immer Ziele und Konsequenzen in Konflikt zur durchaus persönlichen unternehmerischen Verantwortung stehen oder die Bilanz verbessert werden kann, setzen Überlegungen zur eigenen Nachhaltigkeit an. Ergebnis aus diesem „Purpose“ sind dann konkrete Initiativen für das Unternehmen als Ganzes und für einzelne Funktionen, die nicht selten in einem Nachhaltigkeit- oder CSR-Report dokumentiert werden. Wem das alles zu akademisch ist und nach zu viel geduldigem Papier klingt, der nutze den „Start pragmatic“-Ansatz. Im ersten Schritt kann man damit durchstarten, Maßnahmen und Ziele für den reduzierten Energieverbrauch und CO2-Footprint des eigenen Unternehmens aufzusetzen. Oder mit Initiativen, um in der Wertschöpfungskette bei Rohstoffen und Lieferanten auch nach ökologischen und sozialen Kriterien zu entscheiden. Oder Produkte und Services für die Kreislaufwirtschaft aufzusetzen, die auf Recycling-Rohstoffen basieren und am Ende des Produktlebenszyklus wieder als Wertstoff genutzt werden können. Für den großen Wurf ist die Entwicklung von neuen Geschäftsmodellen für die Kreislaufwirtschaft anzugehen. So liegt der Fokus in den Strategieabteilungen vieler Chefetagen häufig schon jetzt auf der Kontrolle von vernetzten Wertschöpfungsketten. Schließlich ermöglicht dies einen verteidigungsfähigen Wettbewerbsvorteil für denjenigen, der den Informationsfluss von Bedarfen und verfügbaren Qualitäten steuert, und idealerweise zugleich Einfluss auf das physische Angebot in einer geschlossenen Kreislaufwirtschaft hat. Das Gute zum Schluss: Egal wie man startet - am Ende konvergieren beide Ansätze zu einer nachhaltigen Aufstellung des Unternehmens, die unternehmerische Verantwortung mit einer „gesunden“ Entwicklung der Profitabilität und des Unternehmenswertes in Einklang bringt.
News, 27.11.2020
27.11.2020
Was sind die angesagten Themen der Chemie/Kunststoff-Industrie im Jahr 2021? Auf einer Skala von 1-10: Welche Trends scheuchen die Player aus ihrer Komfortzone? Welchen „Impact“ haben sie auf die Branche? Branchenexperte Dr. Stephan Hundertmark wagt eine Prognose – im Trendometer 2021.
Kommentar, 11.08.2020
11.08.2020
Für den Erfolg der Kreislaufwirtschaft braucht es unternehmerische Antworten und erfolgreiche Geschäftsmodelle. So viel steht fest. Zugleich waren die Rahmenbedingungen für den Einstieg in die Kreislaufwirtschaft selten günstiger. Dies liegt weniger an dem „Green Deal“ der EU oder früheren legislativen Initiativen, wie der „EU-Strategy on Plastics in the Circular Economy“ von 2017. Auch liegt es nicht am Beschluss zur CO2-Steuer, willkommenen Förderprogrammen oder jüngsten diskussionswürdigen Vorschlägen für eine Plastiksteuer. Entscheidend und spannender aus Sicht der Unternehmen ist das sich rasant verändernde Kaufverhalten privater und industrieller Konsumenten. Hatten Produkte mit Recycling-Material lange Zeit ein Image-Problem, hat sich dies in den letzten Jahren komplett gedreht. Unternehmen, die heute bereits kreislauforientierte Produkte vermarkten, übertreffen das Wachstum des konventionellen Wettbewerbs nicht selten im zweistelligen Prozentbereich. Aus Push wird Pull für nachhaltige Produkte! Entsprechend kommen die Vorteile aus der Kreislaufwirtschaft auch in der GuV der Unternehmen an… als Margenverbesserung aus der höheren Zahlungsbereitschaft für nachhaltige Produkte, aus der Verschiebung von Marktanteilen und der Verdrängung konventioneller Produkte, als positiver Marketing Effekt, gerade auch im Employer Branding, als Kostenvorteile durch ein Ressourcen-minimales auf Recycling ausgelegtes Produktdesign und als „Krönung“ durch die Verkehrung von Entsorgungskosten in Einnahmen aus der Wertstoffverwertung Dass es dabei nicht nur um Turnschuhe und Shampoo Flaschen geht, zeigt der Einsatz von Recycling-Materialien in klassischen Industriesektoren, die auf den ersten Blick eher weniger sexy sind. Top-Abnehmer z.B. für Recycling-Kunststoffe ist beispielsweise die Bauindustrie mit 46%, gefolgt von Verpackungen und Industriebehältern mit 24%. Die Vielzahl der erfolgreichen Geschäftsmodelle dahinter reicht denn auch von der Minimierung des Einsatzes finiter Rohstoffe und dem Ersatz durch Kreislauf-Wertstoffe, über die Verlängerung des Produktlebenszyklus, der Mehrfachnutzung bis zur Rücknahme und Wiederverwertung der Altprodukte oder bis zum Chemikalienleasing. Innovative Unternehmer haben also schon in der Kür bewiesen, dass die Kreislaufwirtschaft erfolgreiche neue Produkt-Markt-Kombinationen, neue Erlösmodelle oder neukonfigurierte Wertschöpfungsstrukturen hervorbringt. Es ist mittlerweile also müßig zu diskutieren, ob es politischen Initiativen braucht oder die Unternehmen alleine in die Puschen kommen. Denn: Endlich (mal wieder) sorgt der Markt mit seiner unsichtbaren Hand dafür, dass die Nachfrage das Angebot diktiert und aus der Kür die Pflicht wird!
Kommentar, 09.04.2020
09.04.2020
Mit ihrer hohen Anlagenintensität ist der zentrale Erfolgshebel in der Prozessindustrie die Auslastungssteuerung. In guten Zeiten reicht dazu meist die einfache Formel, unausgeschöpfte Kapazitäten mit DB-positiven Produkten zu füllen, da diese sämtlich zur Gemeinkostendeckung und dadurch zur Verbesserung des Ergebnisses beitragen. In Krisenzeiten mit enger werdenden Märkten ist dies offenkundig schwierig. Wer jetzt nicht handelt, den können vorhandene Kostenstrukturen und eine unzureichende Auslastung schnell in eine Ergebniskrise und perspektivisch in die Insolvenz führen. Die kurzfristige Liquiditätssicherung, die zur Zeit das Management fordert, reicht dafür nicht. Daher lautet für viele Manager aktuell die Aufgabenstellung bereits im ramp-down eine schnelle und harte Redimensionierung des Unternehmens anzustoßen, um so die Zukunftsfähigkeit nach dem ramp-up in einer längeren globalen Rezession zu sichern. Mit der Frage zur Anpassung der Kapazitäten ist zugleich die Frage nach dem profitmaximalen Produktprogramm verknüpft. Sicher dazu ist: schlichte DB-Betrachtungen sind für den Fall nicht mehr ausreichend. Welche Produktionslinien für welche Produkte auf welche Mengengerüste angepasst werden müssen, ist zwar keine triviale Frage, aber eine die mit Systematik und auf der notwendigen Granularitätsebene belastbar und schnell beantwortet werden kann. Startpunkt ist die Segmentierung des Geschäfts und die Bildung von Segmentszenarien für das Umsatzniveau 2021+. Über resultierende Mengengerüste werden dann Kapazitäten in den Anlagen und Produktionslinien bestimmt, mitsamt dem zugehörigen Produktprogramm. Aus diesen Szenarien ergibt sich notwendigerweise eine Engpassoptimierung für die Produktionskapazitäten. Zur Bestimmung welche Produkte künftig produziert werden sollen, ist die zentrale Entscheidungs- und Erfolgsgröße der „Wertbeitrag je Anlagenstunde“. Diese ergibt sich als Produkt aus der spezifischen Ausbringungsmenge pro Zeit und dem Produkterfolg auf Vollkostenbasis. Der Optimierungsalgorithmus zur Engpasssteuerung lautet dann, die redimensionierten Kapazitäten mit den Produkten auszulasten, die den größten Wertbeitrag je Anlagenstunde liefern. Ergebnis sind zusätzliche Effekte zur kurzfristigen Komplexitätsreduktion und zur langfristigen Komplexitätsbeherrschung mit einem profitmaximalen Produktprogramm. Zuletzt kommt mit der Prozessorientierung ein elementarer Baustein für eine erfolgreiche Redimensionierung des Unternehmens zum Tragen. Diese ist als valide Prozesskostenrechnung, die auch Gemeinkosten unterhalb des Deckungsbeitrags verursachungsrecht den Produkten zurechnet, die Grundlage zur Bestimmung des Produkterfolgs. Vorhandene Aufschlagskalkulationen sind dazu meist unvollständig und aller Erfahrung nach zu ungenau. Ebenso braucht es die Prozessorientierung und -optimierung, da die Effizienz und Skalierungseffekte im künftigen geringeren Geschäftsvolumen höher sein müssen als heute. Hier zeigt sich grundsätzlich, je digitaler das Unternehmen in seinen Prozessen und Abläufen ist, desto leistungsfähiger und reagibler ist bzw. wird es auch in Krisenzeiten! Mit einem interdisziplinären Team aus Branchen-, Finanzierungs-, Supply-Chain- und Restrukturierungsexperten helfen wir Ihnen, den „Corona-Effekt“ für Ihr Unternehmen beherrschbar zu machen und die Zukunftsfähigkeit Ihres Unternehmens zu sichern. Für die beschriebene Vorgehensweise haben wir nicht nur konzeptionelle Ansätze, sondern setzen diese auch seit vielen Jahren erfolgreich in der Praxis ein. Sprechen Sie mit uns.
News, 14.02.2025
14.02.2025
Beim Unternehmer-Forum „Erfolgreiche Regelbrecher“ von Dr. Wieselhuber & Partner (W&P) kamen unter dem Motto "Go Forward | Bold | Abroad | Fast | Green" rund 60 Branchenführer, Innovatoren und Entscheidungsträger aus dem Bau-/Bauzulieferer-, Chemie- sowie Kunststoff-Bereich für interdisziplinären Austausch und praxisorientierte Einblicke zusammen.
News, 27.01.2025
27.01.2025
Mit den strukturellen Standortproblemen und hohen Produktionskosten im globalen Wettbewerb zu bestehen, wird Unternehmen der Chemie- und Kunststoffindustrie 2025 einiges abverlangen. Auch ist es trotz jüngster, verhalten positiver Ausblicke für die Industrie zu früh, um auf eine konjunkturelle Erholung zu setzen. Prägend für die Management-Agenda wird daher der Zweiklang zwischen Zukunftsthemen und Krisenfestigkeit sein.
News, 28.11.2024
28.11.2024
Was sind die angesagten Themen in der Chemie- & Kunststoffindustrie im Jahr 2025? Auf einer Skala von 1-10: Welche Trends scheuchen die Player aus ihrer Komfortzone, welchen „Impact“ haben sie auf die Branche? Dr. Stephan Hundertmark, Partner bei Dr. Wieselhuber & Partner (W&P) wagt eine Prognose – im Trendradar 2025.
Kommentar, 07.08.2024
07.08.2024
Unternehmerisches Handeln, wie es Familienunternehmen meist zu eigen ist, setzt auf Innovationen, das mutige Ergreifen von Chancen und die aktive Gestaltung der Märkte von morgen. Es ist somit der Kern eines „unaufhörlichen Prozess der industriellen Mutation“, wie es bereits der Ökonom Joseph Schumpeter formulierte. Genau dort setzt in vielen Industrien ein neues Leitmotiv für die Innovationsagenda an: Es beginnt mit dem Verständnis, dass Rohstoffe beim End of Life von Produkten weiterhin Wertstoffe sind und das Einweglösungen, die auf der Müllkippe oder in der Verbrennung landen, Verschwendung sind. Das Denken und Wirtschaften in Kreisläufen sowie auf Basis erneuerbarer und nachwachsender Ressourcen ist zugleich auch eine Transformation in nahezu allen Industriebereichen die über Dekaden in linearen Wertschöpfungsstrukturen optimiert wurden. Treiber dieser Transformation sind sowohl regulatorische Vorgaben als auch das Verhalten privater und institutioneller Verbraucher, die einen zunehmenden Market-Pull für Kreislaufprodukte erzeugen. In der Folge werden viele konventionelle Produkte, z. B. Einweg-Convenience-Produkte, sukzessive vom Markt verschwinden. Damit das nicht auch gleich für ganze Unternehmen gilt, müssen sie sich radikal transformieren und mutig innovieren – wie es Familien- und Gründerunternehmen tun und schon immer getan haben. Es geht darum, eingefahrene Pfade zu verlassen und sich im Wettbewerbsumfeld mit Hilfe nachhaltiger Produkte und Dienstleistungen zu positionieren und das eigene Geschäftsmodell zu hinterfragen. Dabei ist das Thema Nachhaltigkeit nicht als Selbstzweck zu sehen, sondern sollte die Basis dafür sein, unerschlossene, wirtschaftlich attraktive Marktsegmente, sogenannte „Blue Ocean“ zu identifizieren und zu erobern, anstatt sich im überfüllten „Red Ocean“ der bestehenden Wettbewerber zu konkurrieren. Im Kontext der Kreislaufwirtschaft, einem System, das darauf abzielt, den Lebenszyklus von Ressourcen zu maximieren und Abfall zu minimieren, bietet die Blue-Ocean-Strategie eine einzigartige Perspektive zur Förderung nachhaltiger Innovationen. Dies kann durch die Entwicklung neuer Geschäftsmodelle geschehen, die Abfallreduzierung und Ressourceneffizienz in den Mittelpunkt stellen. Dies gilt neben konsum- und rohstoffarmen Industrien ebenso im Maschinenbau. Dort können z. B. durch „Equipment-as-a- Service“-Modelle mit Gebrauchtmaschinen, die nicht nur retrogefitteten Anlagen ein zweites Leben im Sinne der Nachhaltigkeit bescheren, sondern für die Unternehmen zusätzliche Kosten- und Erlöseffekte gebrauchter Maschinen bringen. Worum geht es also? Am Ende des Tages geht es um den wirtschaftlichen Erfolg und nachhaltiges Wachstum fürs Unternehmen. Die Kreislaufwirtschaft sollte deshalb als ganzheitlicher Ansatz gesehen werden und bereits im Innovations- und Entwicklungsprozess ein integraler Bestandteil sein: Wie können Ressourcen effizient genutzt werden? Welche Materialien und Produktionsmethoden ermöglichen es, die Lebensdauer unserer Produkte zu verlängern und ihre Wiederverwertbarkeit zu gewährleisten? Wie lassen sich Rücknahme-, Reverse-Logistics-Lösungen und und Recyclingprozesse effizient in den Lebenszyklus von Produkten und verbundenen Wertschöpfungskette integrieren? Wo können Monomaterialien anstatt von Verbundwerkstoff en eingesetzt werden? Inwiefern können digitale Technologien (z. B. IoT, Blockchain) dabei helfen, die Rückverfolgbarkeit von Materialien und die Effizienz von Recyclingprozessen zu verbessern? Welche konstruktiven Elemente können ein späteres Retrofitting vereinfachen? Push wird Pull für nachhaltige Produkte Unternehmen, die heute bereits kreislauforientierte Produkte vermarkten, übertreffen das Wachstum im konventionellen Wettbewerb nicht selten im zweistelligen Prozentbereich. Und: In vielen Anwendungen haben gerade Familienunternehmen ihre Nase vorn, da Nachhaltigkeit meist mit langer Tradition und Ernsthaftigkeit als Unternehmenswert gelebt wird. Entsprechend werden Produktmerkmale wie bio-based, nachwachsende Rohstoff e (NawaRo) und Recycling als Gütesiegel verstanden und prominent beworben. Der unternehmerische Nutzen und Erfolg aus Geschäftsmodellen für die Kreislaufwirtschaft ist dabei vielfältig. Entsprechend gilt schon heute, dass unternehmerische Initiativen in der Kreislaufwirtschaft Pioniergewinne liefern und Chancen für innovative Geschäftsmodelle ermöglichen. Was dagegen nicht funktioniert, ist die Adaption alter Geschäftsmodelle für die Kreislaufwirtschaft. Fazit Durch Innovation und aktive Marktgestaltung sind Familienunternehmen die treibende Kraft des wirtschaftlichen Wandels. Um in Zukunft noch eine Vorreiterrolle einzunehmen, sollten Unternehmen eine umfassende Integration der Kreislaufwirtschaft in ihre Geschäfts- und Innovationsprozesse vornehmen. Denn die Kreislaufwirtschaft zielt nicht nur darauf ab, den ökologischen Fußabdruck zu minimieren, sondern auch neue, wirtschaftlich attraktive Marktsegmente zu erschließen. Der Fokus liegt dabei auf der Schaffung nachhaltiger Produkte und Dienstleistungen, der effizienten Nutzung von Ressourcen sowie der Optimierung von Recycling- und Retrofit-Prozessen.
News, 11.04.2024
11.04.2024
Seit der Veröffentlichung der Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) durch die EU ist klar: Die neue Berichtspflicht nach den European Sustainability Reporting Standards (ESRS) betrifft ca. 15.000 Familienunternehmen und den Mittelstand in Deutschland ab dem Geschäftsjahr 2025.
News, 07.02.2024
07.02.2024
BRUGG Pipes, einer der führenden europäischen Anbieter für Fernwärmeleitungen, industrielle und urbane Versorgungsinfrastruktur, hat sein umfassendes Produktsortiment bestens im Griff: Eng begleitet von Dr. Wieselhuber & Partner (W&P) wurden im Rahmen einer Portfoliooptimierung alle Verkaufsartikel massiv reduziert, neu strukturiert und im ERP-System implementiert.
News, 06.11.2023
06.11.2023
Was sind die angesagten Themen in der Chemie- & Kunststoffindustrie im Jahr 2024? Auf einer Skala von 1-10: Welche Trends scheuchen die Player aus Ihrer Komfortzone, welchen „Impact“ haben sie auf die Branche? Branchenexperte & Mitglied der Geschäftsleitung Dr. Stephan Hundertmark wagt eine Prognose – im Trendradar 2024
Kommentar, 27.09.2023
27.09.2023
Ein Bauarbeiter der 1991 noch ein komplettes Haus gebaut hat, schafft dies heute in der gleichen Zeit nicht mehr. Ein VW-Mitarbeiter, der 1991 einen Golf gebaut hat, schafft heute in der gleichen Zeit fast zwei. Oder anders: Die Produktivität je Arbeitsstunde ist in den letzten 30 Jahren am Bau faktisch gesunken, während sie sich in der produzierenden Industrie fast verdoppelt hat. Dieser alarmierende Befund ist das Ergebnis ausgebliebener Investitionen in Effizienzsteigerungen und Automatisierung am Bau. Hier wird noch gearbeitet wie vor Jahrzehnten – nach Gewerken getrennt, Stein auf Stein. Die produzierende Industrie hingegen hat sich schon vor 150 Jahren von der handwerklichen und Manufakturproduktion auf den Weg in die Industrialisierung gemacht. Das Festhalten am handwerklichen Bauen war in der vergangenen Boom-Dekade durchaus geschickt, jedoch wenig weitsichtig. So wurden Defizite in der Wirtschaftlichkeit und Effizienz am Bau einfach überdeckt - durch günstige Arbeitskräfte, vor allem aus Osteuropa. Der Fachkräftemangel war so lange kein Thema, Rohstoffe und Finanzierungen waren billig, und die Nachfrage trotz stetig steigender Baupreise hoch. Jeder konnte es sich leisten und über unplanbare Bauzeiten, Kostenüberschreitungen, größere und kleinere Mängel in der manuellen Ausführung je nach Tagesform wurde großzügig hinweggesehen. Außerdem gab es ja die Wunderwaffe „Digitalisierung“ mit BIM, die über die Planung schon alles richten würde - auch wenn damit grob 80% der Wertschöpfung am Bau aus der Lösungsfindung ausgeklammert wird. Nun sind die Zinsen hoch, Rohstoffe teuer und die Branche rutscht in die Krise. Und ohne eigene Antworten auf den immensen Bedarf an neuen Wohnungen und zur Sanierung des Gebäudebestands von 118 Mio. Wohnimmobilien in der EU zu haben, kommt der Ruf nach dem Staat und Steuergeldern. Als Ergebnisse des Baugipfels werden nun Förderungen für Familien und Investoren angestoßen und der (zu Recht!) beklagenswerte Normen- und Vorgaben-Dschungel durch Genehmigungsfiktion und Typengenehmigungen etwas gelichtet. Aus der Krise führen werden diese Maßnahmen aber nicht! Wenn es um bezahlbares Bauen, kurze Bauzeiten und Ressourceneffizienz beim Bau, in der Nutzung und beim Rückbau geht, ist die Bauindustrie in der Pflicht Lösungen anzubieten und sich selbst eine Zukunft zu erarbeiten. Genau das ermöglichen industrialisierte Prozesse mit effektiver Automatisierung und Skaleneffekten, industrieller Qualitätssicherung, höherer Montageeffizienz und Ressourceneffizienz sowie wetterunabhängige Abläufe. Dies alles sind Vorteile der industriellen Vorfertigung von Bauteilen oder anders: von modularem Bauen oder „prefab“. Mit Zeit-, Ressourcen- und Kostenersparnissen ist das die Lösung und zugleich die fundamentale Transformation, vor der die Bauwirtschaft jetzt steht. Neu ist diese Erkenntnis nicht. Geht man mit offenen Augen durch Europa, werden im mehrstöckigen Geschosswohnbau z.B. in UK, den Niederlanden aber auch in Deutschland bereits Objekte mit 50, 100 und mehr Wohneinheiten mit prefab gebaut. Die Wachstumsraten in Europa, Asien und Amerika liegen bei 6% und darüber. Fazit: Wie bei jeder Transformation sind es nicht unbedingt die arrivierten Spieler, Problemseher und Abwartenden, die im Wettbewerb bestehen bleiben. Vielmehr sind Unternehmen der Bauwirtschaft, deren Management und Gesellschafter in der Pflicht, ihre künftige Rolle in der Transformation zu erarbeiten und dem eigenen Unternehmen mit Lösungen für bezahlbares, planbares und hochwertiges Bauen eine Zukunft zu geben.
Kommentar, 20.07.2023
20.07.2023
Was auf den ersten Blick nicht viel miteinander zu tun hat, teilt doch eine Gemeinsamkeit: Die grundlegende Transformation von Industrien. Die andauernde Diskussion um das „Heizungsgesetz“ verdeckt die eigentliche Transformation in der Heizungs- und Klimatechnik. Das ist der Technologiewechsel hin zu elektrischen Wärmepumpen, die nicht mehr auf fossile Brennstoffe wie Öl und Gas ausgerichtet, sondern um einen Kern aus Kompressor- und Wärmetauschertechnologie und Steuerungselektronik aufgebaut sind. Mit diesem Technologiewandel werden frühere Kernkompetenzen morgen bedeutungslos. Dies ist die vornehmlich mechanische Wertschöpfung rund um den Brennkessel und die in der Fläche über Dekaden geschulte Installateure, die zwar mit Gas- aber nicht mit Stromleitungen vertraut sind. Hier überlagern sich aktuell also zwei Wellen: Das rasante Marktwachstum für Wärmepumpen mit globalen Champions wie LG im Wettbewerb und die Erosion alter Erfolgsmuster. Das Familienunternehmen Viessmann und seine Gesellschafter, denen bereits mit der Umstellung von Öl auf Gas eine fundamentale Transformation gelang, haben das offenkundig erkannt und mit unternehmerischer Weitsicht und souveränem Abstand zum eigenen Ego bewertet. Ergebnis ist der Zusammenschluss mit einen starken Partner, um den Wandel von vorne als „rule maker“ zu gestalten und nicht als „rule taker“ abgehängt zu werden. Ungleich größer als das Beispiel Wärmepumpen ist die anlaufende Transformation der Bauwirtschaft. Anders als 200 Jahre nach der industriellen Revolution wird am Bau noch immer handwerklich am Bauplatz gearbeitet. Die Industrialisierung des Baues erfolgt hier unter dem Schlagwort „Prefab“ oder „Modulares Bauen“ und meint die Verlagerung der Bauwertschöpfung vom Bauplatz in die Fabrik. Es ist die notwendige und zugleich späte Antwort auf Kostenexplosionen, Ressourcenverschwendung und die Unplanbarkeit von Bauabwicklungen. Die durchgehende Digitalisierung des Bauens mit BIM wirkt hier als Katalysator. Entsprechend sind digitale Kompetenzen zukünftig ein elementarer Erfolgsfaktor von Unternehmen der Bauindustrie. Bauzulieferer müssen sich ebenso auf eine industrielle Wertschöpfung umstellen, die durch Entwicklungs-, Einkaufs- und Supply Chain-Prozesse aus Industriegütermärkten bestimmt ist. Konkret: der dreistufige Vertrieb von 15l Eimern Bauchemie, der Palette Hohlziegel und von Dachbahnen als 50m Rollenware hat keine Zukunft! Und die Automobilindustrie? Ist mit Blick auf Deutschland ein Paradebeispiel dafür, was bei der Negierung von industriellen Transformationen passiert. Noch vor wenigen Jahren wurde mit ausgefeilten akademischen Begründungen die Untauglichkeit der Elektromobilität „bewiesen“ und weiter auf Verbrennersysteme gesetzt. Relevante Fakten, z.B. ca. 1.500 bewegliche Teile beim Verbrenner für Motor+Getriebe vs. ca. 200 beim E-Auto, waren schon damals verfügbar und der Klimawandel auch keine Neuigkeit mehr. Ergebnis heute sind marktführende Automobilhersteller aus den USA und China, die deutsche Hersteller bei der Elektromobilität auf die Plätze verweisen. Fazit: Jede Transformation muss hinsichtlich der Transformationsnotwendigkeit aus der Vogelperspektive bewertet werden. Das heißt: Es ist zu klären, was in welchem Umfang und wie schnell geändert werden muss. Zudem sollte das Transformationsvermögen des Unternehmens - von der Organisation bis zur Finanzkraft – genau geprüft werden. Nur wenn diese Faktoren ein „Match“ ergeben, wird die Transformation auch gelingen.
News, 15.06.2023
15.06.2023
Die aktuellen Signale und Konjunkturausblicke für die Gebäudetechnik in Deutschland und Europa sind verwirrend. Kommt nun die nächste Sonderkonjunktur durch das schrittweise Verbot von Heizungen mit fossilen Energieträgern und durch die energetische Sanierung im Bestand? Oder kommt die Rezession durch den Einbruch im gewerblichen und privaten Neubau und die galoppierenden Material-, Energie und Personalkosten? Wahrscheinlich ein wenig von beidem.
News, 02.03.2023
02.03.2023
Hoher Ressourcenverbrauch, Rohstoffknappheit und Klimawandel: Wirtschaft und Gesellschaft müssen neue Wege beschreiten. Zentraler Teil der Lösung ist die Kreislaufwirtschaft mit dem Ziel, das Wirtschaftswachstum vom Verbrauch an Ressourcen zu entkoppeln. Doch: Wie gelingt die Umstellung von einer linearen auf eine zirkuläre Wirtschaft? Das zeigte eine dreiteilige Webinar-Reihe der Nachhaltigkeitsinitiative Chemie³, die inhaltlich auf dem von W&P erstellten „Leitfaden Kreislaufwirtschaft“ basierte.
News, 09.11.2022
09.11.2022
Was sind die angesagten Themen im Bereich Chemie & Kunststoffe im Jahr 2023? Auf einer Skala von 1-10: Welche Trends scheuchen die Player aus ihrer Komfortzone, welchen „Impact“ haben sie auf die Branche? Branchenexperte & Partner Dr. Stephan Hundertmark wagt eine Prognose – im Trendradar 2023
News, 04.10.2022
04.10.2022
Inzwischen dürfte klar sein, dass das Thema Nachhaltigkeit kein Trend ist, der irgendwann vorübergeht. Daher ist es wichtig, dass Unternehmen jetzt für sich definieren, was das Schlagwort für sie bedeutet und diese Erkenntnisse ab sofort als feste Faktoren in ihre Wertschöpfung einbringen.
News, 27.09.2022
27.09.2022
Mit dem Green Deal für Europa entwickelt sich ein Geschwindigkeitswettbewerb in der Kunststoffindustrie in allen Wertschöpfungsstufen und Anwendungsbranchen rund um die Kreislaufwirtschaft. Ohne Kunststoffe werden die Nachhaltigkeitswende in der Industrie und nachhaltiger Konsum nicht funktionieren. Außerdem ist Plastik als Rohstoff zu wertvoll, um entsorgt oder vornehmlich energetisch verwertet zu werden. Das Thema Kreislaufwirtschaft ist daher für die Kunststoffindustrie nicht neu. Neu sind Geschwindigkeit und Vielfalt, mit der sich die Kreislaufwirtschaft in industriellen Lösungen und neuen, innovativen Geschäftsmodellen durchsetzt.
News, 28.06.2022
28.06.2022
Wer die Thematik der Nachhaltigkeit nur durch die Kosten-Nutzen-Brille betrachtet, unterschätzt den grundlegenden Wertbeitrag zur Zukunfts- und Wettbewerbsfähigkeit von Familienunternehmen. Insofern sorgen die Erwartungen vieler Stakeholder für heilsamen Veränderungsdruck.
News, 24.05.2022
24.05.2022
Hoher Ressourcenverbrauch, Rohstoffknappheit und Klimawandel erfordern ein Umdenken von Wirtschaft und Gesellschaft. Ein zentraler Teil der Lösung ist der Weg in die Kreislaufwirtschaft. Eine frühzeitige Umstellung des Geschäftsmodells bietet die Chance auf einen Wettbewerbsvorteil gegenüber Mitbewerbern und den Erhalt der Zukunftsfähigkeit des eigenen Unternehmens.
News, 27.04.2022
27.04.2022
Was, wann, wo: Das ist das entscheidende Wissen, wenn Ressourcen, Rohstoffe und Produkte im Kreis geführt werden sollen. Denn in einer geschlossenen Kreislaufwirtschaft gehört die Lenkung der Materialströme genauso dazu wie die Vernetzung der einzelnen Informationsströme zwischen allen Beteiligten. Was trivial klingt, ist gerade für Unternehmen der Spezialchemie eine der größten Herausforderungen auf der Transformationsagenda für die Nachhaltigkeitswende.
Kommentar, 08.10.2021
08.10.2021
Richtigerweise hat das Wirtschaften ohne Rücksicht auf Verluste keine Zukunft mehr. Im Umkehrschluss ist die Orientierung an der Nachhaltigkeit des eigenen Tuns aber auch keine Gewähr für die Zukunftsfähigkeit von Unternehmen. Daher reicht es auch nicht, aus den 17 Nachhaltigkeitszielen der UN Maßstäbe und Leitplanken für Unternehmen abzuleiten und in CSR-Reports mit Hochglanzbildern einer interessierten Öffentlichkeit zu präsentieren. Nachhaltigkeit muss in der GuV ankommen - langfristig mit mehr Erlösen als Kosten. Soweit so gut, denkt sich die Unternehmerin und der Manager, da der Blick auf das eigene Unternehmen Aktivitäten in verschiedensten Bereichen und Funktionen zeigt. Dabei wird nur leider oft Aktivität mit Aktionismus verwechselt. Die Angst vom Wettbewerb überholt zu werden und das Fehlen einer strategischen Herangehensweise an die nachhaltige Transformation des Unternehmens führen nicht selten zu einem bunten Potpourri an Initiativen. Im Ergebnis kann dies dann leider doch zur falschen Gewichtung der GuV-Effekte führen. Entschuldigend sei angemerkt, dass die Breite und Intensität der Transformation auch alles andere als trivial ist. Umso mehr braucht es den strategischen Rahmen, um Energiewende, Verantwortung entlang der Lieferketten, kreislauforientierte Produkte, Herstellungsverfahren und deren Nutzung sinnvoll in Unternehmenserfolge zu transformieren. Wenn also die Aufgabe inhaltlich schon schwer genug ist, braucht es wenigstens einen pragmatischen Einstieg in die strategische Gestaltung der Transformation. Das ist die Frage danach, wie stark das eigene Wirtschaften durch Nachhaltigkeit und die Kreislaufwirtschaft verändert wird, und ob sich daraus Chancen zur Differenzierung im Wettbewerb ergeben. Ist die Veränderung in Märkten gering und Alleinstellungsmerkmale in Produkten und in der Kundenwahrnehmung nicht möglich, reicht es völlig aus „compliant“ zu sein. Ziel sind dann die Erfüllung regulatorischer und legislativer Anforderungen und vielleicht einzelne kommunizierbare Leuchtturm-Projekte. So sind viele Intermediäre in einer Handelsstufe für mehr Nachhaltigkeit auf die Innovationsleitung der OEMs und die Nachfrage der Kundenseite angewiesen. Eigene Initiativen sind dann maximal auf die Logistik und die eigene Infrastruktur beschränkt. Vor größeren Herausforderungen stehen Branchen, in denen die Transformation grundsätzlich, aber langfristig keine Wettbewerbsdifferenzierung zu erreichen ist. Für viele Grundstoffe ist die Abkehr von bestehenden Energieträgern und die Minimierung des CO2-Fußabdrucks zwingend. In der Branche wird dies zu einem Hygienefaktor, der Voraussetzung für ein Fortbestehen des Unternehmens ist. Produzenten von Stahl und Beton müssen ihren ökologischen Fußabdruck anpassen, sonst werden sie langfristig vom Markt verschwinden. So bleibt dem Gros der Branchen, in denen die Veränderungen zwischen gering und grundlegend schwanken, in jedem Fall aber viel Raum für Kreativität und zur Differenzierung. Hier beginnt das Spielfeld, das Ansoff bereits in den frühen 1970ern im Zusammenspiel von neuen und bestehenden Produkten und Märkten beschrieb. Gerade die Kreislaufwirtschaft ist ein Paradebeispiel für die Substitution bestehender Produkte, die Verschiebung von Marktanteilen und Entstehung gänzlicher neuer Produkt-Markt-Kombinationen. Es gilt also: Wer gerade hier mit weitsichtigem Unternehmertum agiert, wird erst über die richtige GuV-Wirkung nachhaltig erfolgreich sein.
News, 27.05.2021
27.05.2021
Es reicht nicht, Nachhaltigkeit mit ein paar flotten Posts, bunten Marketingaktionen und dem Pflanzen von Bäumen nebenher zu erledigen. Vielmehr entsteht durch die Transformation zu einer kreislauforientierten und nachhaltigen Wirtschaft die Möglichkeit, innovative Lösungsangebote für anspruchsvollere Kunden und neue Märkte zu gestalten.
News, 14.04.2021
14.04.2021
Erfolgreiche Unternehmensentwicklung ist vor allem eines: langfristig vorausgedacht. Entsprechend handelte das weltweit agierende Familienunternehmen Worlée, Distributor und Produzent von chemischen, natürlichen und kosmetischen Rohstoffen – und stellte seine Unternehmensstrategie auf den Prüfstand. Um den komplexen Anforderungen an die optimale Kundenorientierung in vielfältigen und dynamischen Wettbewerbssituationen gerecht zu werden, wurden entsprechende organisatorische Anpassungen vorgenommen.
News, 28.01.2021
28.01.2021
Marktbearbeitung und Sales-Organisation, Geschäftsmodelle für die vernetzte Kreislaufwirtschaft, Geschäftsfeldstrategie, M&A und Management des Produktportfolios – dieses Potpourri an Themen & Trends werden den Chemiestandort Deutschland 2021 prägen. Was das für Unternehmen im Einzelnen bedeutet und wie sie tragfähige Zukunftsbilder entwickeln können? Impluse von Dr. Stephan Hundertmark, Leiter Chemie & Kunststoffe, im aktuellen CHEManager.
News, 17.09.2020
17.09.2020
Alle Stakeholder der Kunststoffindustrie – egal ob Produzenten, Verarbeiter oder Verwender – stehen mit der Kreislaufwirtschaft vor großen Umwälzungen und Herausforderungen. Hatten Produkte mit Recycling-Material lange Zeit ein Image-Problem, hat sich dies in den letzten Jahren komplett gedreht. Aus einem zurückhaltenden Käufermarkt für nachhaltige Produkte und Lösungen ist ein stark wachsender Anbietermarkt geworden. In vielen Anwendungen haben hier gerade Familienunternehmen ihre Nase vorn, da Nachhaltigkeit meist mit langer Tradition und Ernsthaftigkeit als Unternehmenswert gelebt wird.
Event, 21.01.2022 (Beendet)
Digitalevent
Beendet
Unter dem Dach der Nachhaltigkeitsinitiative Chemie³ von VCI, BAVC und IGBCE erstellt W&P aktuell ein Leitfaden „Kreislaufwirtschaft“ für die chemisch-pharmazeutische Industrie. Als praxisorientiertes Unterstützungsangebot v.a. für mittelständische Unternehmen sollen insbesondere die unternehmerischen Chancen und Herausforderungen aus der zirkulären Transformation aufgezeigt werden. Mit dem „Virtual World Café“ werden in einem kollaborativen online-Workshop strategische und operative Lösungen zur Kreislaufwirtschaft auf breiter Basis mit verschiedenen Stakeholdern aus der Industrie kommentiert, konkretisiert und bewertet. Im Vorfeld des Workshops werden Sie eine kompakte Themenübersicht zur Information erhalten - eine Vorbereitung Ihrerseits ist jedoch nicht notwendig. Als kleines Dankeschön für Ihre Teilnahme werden Sie eine kompakte Dokumentation der Ergebnisse des „Virtual World Café“ erhalten. Agenda zum Virtual World Café 9:00 – 9:10 Uhr – Begrüßung durch Chemie³ und W&P 9:10 – 9:30 Uhr – Vorstellung und Tutorial zum virtuellen Collaborative Workspace 9:30 – 11:45 Uhr – Virtual World Café mit 6 Runden á 20min + Pause 15min 11:45 – 12:00 Uhr – Wrap-up und Closing Bitte beachten Sie, dass zwei alternative Termine angeboten werden, die Sie grundsätzlich nach Ihrer Präferenz wählen können. Ansprechpartner ist Herr Dr. Stephan Hundertmark, Mitglied der Geschäftsleitung und gesamtverantwortlicher Studienleiter Leitfaden „Kreislaufwirtschaft“
Kommentar, 07.08.2024
07.08.2024
Unternehmerisches Handeln, wie es Familienunternehmen meist zu eigen ist, setzt auf Innovationen, das mutige Ergreifen von Chancen und die aktive Gestaltung der Märkte von morgen. Es ist somit der Kern eines „unaufhörlichen Prozess der industriellen Mutation“, wie es bereits der Ökonom Joseph Schumpeter formulierte. Genau dort setzt in vielen Industrien ein neues Leitmotiv für die Innovationsagenda an: Es beginnt mit dem Verständnis, dass Rohstoffe beim End of Life von Produkten weiterhin Wertstoffe sind und das Einweglösungen, die auf der Müllkippe oder in der Verbrennung landen, Verschwendung sind. Das Denken und Wirtschaften in Kreisläufen sowie auf Basis erneuerbarer und nachwachsender Ressourcen ist zugleich auch eine Transformation in nahezu allen Industriebereichen die über Dekaden in linearen Wertschöpfungsstrukturen optimiert wurden. Treiber dieser Transformation sind sowohl regulatorische Vorgaben als auch das Verhalten privater und institutioneller Verbraucher, die einen zunehmenden Market-Pull für Kreislaufprodukte erzeugen. In der Folge werden viele konventionelle Produkte, z. B. Einweg-Convenience-Produkte, sukzessive vom Markt verschwinden. Damit das nicht auch gleich für ganze Unternehmen gilt, müssen sie sich radikal transformieren und mutig innovieren – wie es Familien- und Gründerunternehmen tun und schon immer getan haben. Es geht darum, eingefahrene Pfade zu verlassen und sich im Wettbewerbsumfeld mit Hilfe nachhaltiger Produkte und Dienstleistungen zu positionieren und das eigene Geschäftsmodell zu hinterfragen. Dabei ist das Thema Nachhaltigkeit nicht als Selbstzweck zu sehen, sondern sollte die Basis dafür sein, unerschlossene, wirtschaftlich attraktive Marktsegmente, sogenannte „Blue Ocean“ zu identifizieren und zu erobern, anstatt sich im überfüllten „Red Ocean“ der bestehenden Wettbewerber zu konkurrieren. Im Kontext der Kreislaufwirtschaft, einem System, das darauf abzielt, den Lebenszyklus von Ressourcen zu maximieren und Abfall zu minimieren, bietet die Blue-Ocean-Strategie eine einzigartige Perspektive zur Förderung nachhaltiger Innovationen. Dies kann durch die Entwicklung neuer Geschäftsmodelle geschehen, die Abfallreduzierung und Ressourceneffizienz in den Mittelpunkt stellen. Dies gilt neben konsum- und rohstoffarmen Industrien ebenso im Maschinenbau. Dort können z. B. durch „Equipment-as-a- Service“-Modelle mit Gebrauchtmaschinen, die nicht nur retrogefitteten Anlagen ein zweites Leben im Sinne der Nachhaltigkeit bescheren, sondern für die Unternehmen zusätzliche Kosten- und Erlöseffekte gebrauchter Maschinen bringen. Worum geht es also? Am Ende des Tages geht es um den wirtschaftlichen Erfolg und nachhaltiges Wachstum fürs Unternehmen. Die Kreislaufwirtschaft sollte deshalb als ganzheitlicher Ansatz gesehen werden und bereits im Innovations- und Entwicklungsprozess ein integraler Bestandteil sein: Wie können Ressourcen effizient genutzt werden? Welche Materialien und Produktionsmethoden ermöglichen es, die Lebensdauer unserer Produkte zu verlängern und ihre Wiederverwertbarkeit zu gewährleisten? Wie lassen sich Rücknahme-, Reverse-Logistics-Lösungen und und Recyclingprozesse effizient in den Lebenszyklus von Produkten und verbundenen Wertschöpfungskette integrieren? Wo können Monomaterialien anstatt von Verbundwerkstoff en eingesetzt werden? Inwiefern können digitale Technologien (z. B. IoT, Blockchain) dabei helfen, die Rückverfolgbarkeit von Materialien und die Effizienz von Recyclingprozessen zu verbessern? Welche konstruktiven Elemente können ein späteres Retrofitting vereinfachen? Push wird Pull für nachhaltige Produkte Unternehmen, die heute bereits kreislauforientierte Produkte vermarkten, übertreffen das Wachstum im konventionellen Wettbewerb nicht selten im zweistelligen Prozentbereich. Und: In vielen Anwendungen haben gerade Familienunternehmen ihre Nase vorn, da Nachhaltigkeit meist mit langer Tradition und Ernsthaftigkeit als Unternehmenswert gelebt wird. Entsprechend werden Produktmerkmale wie bio-based, nachwachsende Rohstoff e (NawaRo) und Recycling als Gütesiegel verstanden und prominent beworben. Der unternehmerische Nutzen und Erfolg aus Geschäftsmodellen für die Kreislaufwirtschaft ist dabei vielfältig. Entsprechend gilt schon heute, dass unternehmerische Initiativen in der Kreislaufwirtschaft Pioniergewinne liefern und Chancen für innovative Geschäftsmodelle ermöglichen. Was dagegen nicht funktioniert, ist die Adaption alter Geschäftsmodelle für die Kreislaufwirtschaft. Fazit Durch Innovation und aktive Marktgestaltung sind Familienunternehmen die treibende Kraft des wirtschaftlichen Wandels. Um in Zukunft noch eine Vorreiterrolle einzunehmen, sollten Unternehmen eine umfassende Integration der Kreislaufwirtschaft in ihre Geschäfts- und Innovationsprozesse vornehmen. Denn die Kreislaufwirtschaft zielt nicht nur darauf ab, den ökologischen Fußabdruck zu minimieren, sondern auch neue, wirtschaftlich attraktive Marktsegmente zu erschließen. Der Fokus liegt dabei auf der Schaffung nachhaltiger Produkte und Dienstleistungen, der effizienten Nutzung von Ressourcen sowie der Optimierung von Recycling- und Retrofit-Prozessen.
News, 18.07.2024
18.07.2024
Ist ein Jahresabschluss mit Lagebericht eine Unternehmensstrategie? Sicher nicht. Also wird auch kein Nachhaltigkeitsreporting die unternehmerische Willensbildung und Definition einer Nachhaltigkeitsstrategie für Unternehmen ersetzen.
News, 07.02.2024
07.02.2024
BRUGG Pipes, einer der führenden europäischen Anbieter für Fernwärmeleitungen, industrielle und urbane Versorgungsinfrastruktur, hat sein umfassendes Produktsortiment bestens im Griff: Eng begleitet von Dr. Wieselhuber & Partner (W&P) wurden im Rahmen einer Portfoliooptimierung alle Verkaufsartikel massiv reduziert, neu strukturiert und im ERP-System implementiert.
News, 06.11.2023
06.11.2023
Was sind die angesagten Themen in der Bau- und Bauzulieferindustrie im Jahr 2024? Auf einer Skala von 1-10: Welche Trends scheuchen die Player aus Ihrer Komfortzone, welchen „Impact“ haben sie auf die Branche? Dr. Stephan Hundertmark, Partner bei Dr. Wieselhuber & Partner (W&P) wagt eine Prognose – im Trendradar 2024.
Kommentar, 20.07.2023
20.07.2023
Was auf den ersten Blick nicht viel miteinander zu tun hat, teilt doch eine Gemeinsamkeit: Die grundlegende Transformation von Industrien. Die andauernde Diskussion um das „Heizungsgesetz“ verdeckt die eigentliche Transformation in der Heizungs- und Klimatechnik. Das ist der Technologiewechsel hin zu elektrischen Wärmepumpen, die nicht mehr auf fossile Brennstoffe wie Öl und Gas ausgerichtet, sondern um einen Kern aus Kompressor- und Wärmetauschertechnologie und Steuerungselektronik aufgebaut sind. Mit diesem Technologiewandel werden frühere Kernkompetenzen morgen bedeutungslos. Dies ist die vornehmlich mechanische Wertschöpfung rund um den Brennkessel und die in der Fläche über Dekaden geschulte Installateure, die zwar mit Gas- aber nicht mit Stromleitungen vertraut sind. Hier überlagern sich aktuell also zwei Wellen: Das rasante Marktwachstum für Wärmepumpen mit globalen Champions wie LG im Wettbewerb und die Erosion alter Erfolgsmuster. Das Familienunternehmen Viessmann und seine Gesellschafter, denen bereits mit der Umstellung von Öl auf Gas eine fundamentale Transformation gelang, haben das offenkundig erkannt und mit unternehmerischer Weitsicht und souveränem Abstand zum eigenen Ego bewertet. Ergebnis ist der Zusammenschluss mit einen starken Partner, um den Wandel von vorne als „rule maker“ zu gestalten und nicht als „rule taker“ abgehängt zu werden. Ungleich größer als das Beispiel Wärmepumpen ist die anlaufende Transformation der Bauwirtschaft. Anders als 200 Jahre nach der industriellen Revolution wird am Bau noch immer handwerklich am Bauplatz gearbeitet. Die Industrialisierung des Baues erfolgt hier unter dem Schlagwort „Prefab“ oder „Modulares Bauen“ und meint die Verlagerung der Bauwertschöpfung vom Bauplatz in die Fabrik. Es ist die notwendige und zugleich späte Antwort auf Kostenexplosionen, Ressourcenverschwendung und die Unplanbarkeit von Bauabwicklungen. Die durchgehende Digitalisierung des Bauens mit BIM wirkt hier als Katalysator. Entsprechend sind digitale Kompetenzen zukünftig ein elementarer Erfolgsfaktor von Unternehmen der Bauindustrie. Bauzulieferer müssen sich ebenso auf eine industrielle Wertschöpfung umstellen, die durch Entwicklungs-, Einkaufs- und Supply Chain-Prozesse aus Industriegütermärkten bestimmt ist. Konkret: der dreistufige Vertrieb von 15l Eimern Bauchemie, der Palette Hohlziegel und von Dachbahnen als 50m Rollenware hat keine Zukunft! Und die Automobilindustrie? Ist mit Blick auf Deutschland ein Paradebeispiel dafür, was bei der Negierung von industriellen Transformationen passiert. Noch vor wenigen Jahren wurde mit ausgefeilten akademischen Begründungen die Untauglichkeit der Elektromobilität „bewiesen“ und weiter auf Verbrennersysteme gesetzt. Relevante Fakten, z.B. ca. 1.500 bewegliche Teile beim Verbrenner für Motor+Getriebe vs. ca. 200 beim E-Auto, waren schon damals verfügbar und der Klimawandel auch keine Neuigkeit mehr. Ergebnis heute sind marktführende Automobilhersteller aus den USA und China, die deutsche Hersteller bei der Elektromobilität auf die Plätze verweisen. Fazit: Jede Transformation muss hinsichtlich der Transformationsnotwendigkeit aus der Vogelperspektive bewertet werden. Das heißt: Es ist zu klären, was in welchem Umfang und wie schnell geändert werden muss. Zudem sollte das Transformationsvermögen des Unternehmens - von der Organisation bis zur Finanzkraft – genau geprüft werden. Nur wenn diese Faktoren ein „Match“ ergeben, wird die Transformation auch gelingen.
News, 07.03.2023
07.03.2023
Die Baukonjunktur hat sich in den letzten Monaten deutlich abgeschwächt und dies wird in den nächsten 18-24 Monaten auch so bleiben. Dafür sorgen die um ca. 300 % gestiegenen Finanzierungskosten und die Baukostensteigerungen um ca. 30% seit 2019. Die Unternehmen der Bauzulieferindustrie sehen also trüben Aussichten entgegen und der noch vorhandene Auftragsbestand bleibt ohne Folgeaufträge.
News, 09.11.2022
09.11.2022
Was sind die angesagten Themen im Bereich Chemie & Kunststoffe im Jahr 2023? Auf einer Skala von 1-10: Welche Trends scheuchen die Player aus ihrer Komfortzone, welchen „Impact“ haben sie auf die Branche? Branchenexperte & Partner Dr. Stephan Hundertmark wagt eine Prognose – im Trendradar 2023
News, 27.09.2022
27.09.2022
Mit dem Green Deal für Europa entwickelt sich ein Geschwindigkeitswettbewerb in der Kunststoffindustrie in allen Wertschöpfungsstufen und Anwendungsbranchen rund um die Kreislaufwirtschaft. Ohne Kunststoffe werden die Nachhaltigkeitswende in der Industrie und nachhaltiger Konsum nicht funktionieren. Außerdem ist Plastik als Rohstoff zu wertvoll, um entsorgt oder vornehmlich energetisch verwertet zu werden. Das Thema Kreislaufwirtschaft ist daher für die Kunststoffindustrie nicht neu. Neu sind Geschwindigkeit und Vielfalt, mit der sich die Kreislaufwirtschaft in industriellen Lösungen und neuen, innovativen Geschäftsmodellen durchsetzt.
News, 04.08.2022
04.08.2022
Wann kommt die Nachhaltigkeitswende in unterschiedlichen Branchen? Konkret: Wann liegt der reduzierte CO2-Footprint der deutschlandweit nachhaltigsten Unternehmen durchschnittlich bei 50+1%? Das zeigt die W&P- CO2-Uhr in den Branchen Konsumgüter, Automotive, Industriegüter, Chemie, Food & Handel, Pharma und Bau.
News, 24.05.2022
24.05.2022
Hoher Ressourcenverbrauch, Rohstoffknappheit und Klimawandel erfordern ein Umdenken von Wirtschaft und Gesellschaft. Ein zentraler Teil der Lösung ist der Weg in die Kreislaufwirtschaft. Eine frühzeitige Umstellung des Geschäftsmodells bietet die Chance auf einen Wettbewerbsvorteil gegenüber Mitbewerbern und den Erhalt der Zukunftsfähigkeit des eigenen Unternehmens.
News, 24.01.2022
24.01.2022
Die Top-Trends des Jahres 2022 verlangen Marathon-Mentalität von Unternehmen in der Chemie- und Kunststoffindustrie: Strategie, Nachhaltigkeit, Hybrid Sales – diese grundlegenden Transformationsthemen sind nicht auf die Schnelle zu erledigen und werden die Branche weit über das nächste Jahr beschäftigen. Das Geschäft einfach laufen lassen? Sicher nicht in 2022.
Kommentar, 18.06.2021
18.06.2021
Würde man den Ratschlägen einiger „Agile Coaches“ konsequent folgen, müssten UnternehmerInnen befürchten, dass ihr Unternehmen bald einer Hippie-Kommune gleicht: Unternehmenserfolg und Wettbewerbsvorteile in einer VUCA-Umwelt werden nur erreicht, wenn Verantwortung in dezentrale, vermeintlich hierarchiefreie und autonome Teams delegiert wird. Sie wissen schon was richtig ist, handeln partnerschaftlich und im besten Interesse des Unternehmens. Soweit die Utopie. Richtig ist, dass das Wettbewerbsumfeld von Unternehmen kurz-zyklischer und volatiler wird. Die Komplexität der vernetzten Wertschöpfung nimmt zu, ebenso wie die Häufigkeit externer Shocks. Dies können Störungen der vernetzten Wertschöpfungskette sein, der Ausfall kritischer Vor- und Zwischenprodukte oder eben auch eine Pandemie. Daher werden streng hierarchische Organisationen, die auf economies of scale & scope durch spezialisierte funktionale Silos abzielen, den Anforderungen des dynamischen Wettbewerbsumfelds oftmals nicht mehr gerecht. Aber wie können sich Unternehmen bestmöglich aufstellen, um in diesem Marktumfeld langfristig erfolgreich zu sein? Agieren auf Sicht mit klaren Zielen vs. langfristige Detailplanung und Mikromanagement Kernelement agiler Organisationen ist die Loslösung von der langfristigen und detaillierten Planung von Maßnahmen und Effekten in einer vermeintlich deterministischen Umwelt. An diese Stelle rückt die Vereinbarung klarer Ziele und ein engmaschiges und verbindliches Netz von Kontrollschleifen und Adaptionsmöglichkeiten. So steigt die Steuerungs- und Kontrollintensität, während gleichzeitig mehr Möglichkeiten zur schnellen Reaktion auf Unwägbarkeiten bestehen. Kurzzyklische „Sprints“ ersetzen starre Planungsrunden, zwischen denen nicht selten mehrere Monate liegen. Mit Blick auf die Prozessorganisation von Unternehmen ist zu prüfen, für welche Prozesse sich die Adaption von agilen Prinzipien eignet: Für Routineprozesse die v.a. auf Effizienz getrimmt werden müssen, eher nicht. Hier bleiben eine maximale Standardisierung und digitale Automatisierung das Mittel der Wahl. Geeignet sind vielmehr kreative oder durch externe Unwägbarkeiten geprägte Prozesse und Aufgaben, wie die Entwicklung, die Steuerung des Produktportfolios und die Marktbearbeitung in Vertrieb und Marketing. Widerspruchsfreie Teamarbeit vs. autoritäre oder basisdemokratische Entscheidungen In Bezug auf die Aufbauorganisation eignen sich agile Prinzipien vor allem dort, wo funktionsübergreifende Teams zum Einsatz kommen und zügig Ergebnisse gebraucht werden. Tatsächlich ist die Idee hier, die Erarbeitung einer Lösung in gemischte Teams aus „Betroffenen“ zu delegieren. Das funktioniert so lange gut, bis Ergebnisse und Entscheidungen unterschiedliche Konsequenzen für beteiligte Bereiche und Schnittstellen haben. Dann folgt meist eine Eskalation über die Hierarchien, die zur Absicherung ihrer Entscheidungen wieder detaillierte Folgeabschätzungen und Planungen einfordern. Hier werden dann weitere Anforderungen an das Ergebnis definiert. Die ursprüngliche Notwendigkeit, ein schnelles Ergebnis zu finden, wird dann abgelöst von der „eierlegenden Wollmilchsau“. Um diesem Teufelskreis zu entgehen, braucht es für agil organisierte Teams eine andere Entscheidungsroutine für Zielkonflikte und die Verabschiedung von Lösungen. Es geht dann nicht mehr darum, dass alle Beteiligten der Entscheidung zustimmen, sondern dass niemand Einwände gegen die vorgeschlagene Lösung hat - ein „feiner“ aber wichtiger Unterschied. So bleibt gewährleistet, dass für ein Problem taugliche und schnelle Entscheidungen getroffen werden, die nicht zwingend dem Anspruch genügen, bestmögliche und allgemeingültige Lösungen zu schaffen. Zeit für eine sukzessive Optimierung bleibt immer und kann dann zusätzlich neue Änderungen der VUCA-Umwelt berücksichtigen. Fazit: Mit klaren Strukturen kann die Steuerung von Prozessen und die Freiheit von Teams bestmöglich gedeihen. Hippie-Kommune? Die ist nicht zu fürchten, wenn es organisatorische „Leitplanken“ für geschaffene Freiheitsgrade gibt. Weitere Informationen zum Thema auch im W&P Dossier „Agiles Management: Wie Sie die Leistungsfähigkeit Ihres Unternehmens steigern“.
News, 14.04.2021
14.04.2021
Erfolgreiche Unternehmensentwicklung ist vor allem eines: langfristig vorausgedacht. Entsprechend handelte das weltweit agierende Familienunternehmen Worlée, Distributor und Produzent von chemischen, natürlichen und kosmetischen Rohstoffen – und stellte seine Unternehmensstrategie auf den Prüfstand. Um den komplexen Anforderungen an die optimale Kundenorientierung in vielfältigen und dynamischen Wettbewerbssituationen gerecht zu werden, wurden entsprechende organisatorische Anpassungen vorgenommen.
News, 17.09.2020
17.09.2020
Alle Stakeholder der Kunststoffindustrie – egal ob Produzenten, Verarbeiter oder Verwender – stehen mit der Kreislaufwirtschaft vor großen Umwälzungen und Herausforderungen. Hatten Produkte mit Recycling-Material lange Zeit ein Image-Problem, hat sich dies in den letzten Jahren komplett gedreht. Aus einem zurückhaltenden Käufermarkt für nachhaltige Produkte und Lösungen ist ein stark wachsender Anbietermarkt geworden. In vielen Anwendungen haben hier gerade Familienunternehmen ihre Nase vorn, da Nachhaltigkeit meist mit langer Tradition und Ernsthaftigkeit als Unternehmenswert gelebt wird.
News, 14.02.2025
14.02.2025
Beim Unternehmer-Forum „Erfolgreiche Regelbrecher“ von Dr. Wieselhuber & Partner (W&P) kamen unter dem Motto "Go Forward | Bold | Abroad | Fast | Green" rund 60 Branchenführer, Innovatoren und Entscheidungsträger aus dem Bau-/Bauzulieferer-, Chemie- sowie Kunststoff-Bereich für interdisziplinären Austausch und praxisorientierte Einblicke zusammen.
News, 28.11.2024
28.11.2024
Was sind die angesagten Themen in der Chemie- & Kunststoffindustrie im Jahr 2025? Auf einer Skala von 1-10: Welche Trends scheuchen die Player aus ihrer Komfortzone, welchen „Impact“ haben sie auf die Branche? Dr. Stephan Hundertmark, Partner bei Dr. Wieselhuber & Partner (W&P) wagt eine Prognose – im Trendradar 2025.
News, 11.04.2024
11.04.2024
Seit der Veröffentlichung der Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) durch die EU ist klar: Die neue Berichtspflicht nach den European Sustainability Reporting Standards (ESRS) betrifft ca. 15.000 Familienunternehmen und den Mittelstand in Deutschland ab dem Geschäftsjahr 2025.
News, 09.11.2023
09.11.2023
Die Baerlocher Firmengruppe, global führender Anbieter von Additiven, Stabilisatoren und Gleitmitteln für die Kunststoffindustrie, blickt in die Zukunft: Im Projekt „Future Organization“ wurde die strategische Neuausrichtung der globalen Organisation realisiert.
Kommentar, 17.08.2023
17.08.2023
Nachhaltiges Unternehmertum ist immer auch Wandel und Veränderung. Selbstverständlich wird in attraktive Geschäftsfelder für künftiges Wachstum investiert und wenig dynamische Geschäftsbereiche geraten aus dem Fokus. Attraktivität bemisst sich dabei – auch das eine kaufmännische Binsenweisheit – am künftigen Kundeninteresse und wachsender Nachfrage. Von einem individuellen Erfolgsfaktor zu einer unternehmerischen Notwendigkeit wird es dann, wenn neben Veränderungen in Märkten auch regulatorische Vorgaben die Zukunftsfähigkeit von Geschäftsfeldern beeinflussen. So stellt sich mit dem Green Deal in Europa und dem globalen Megatrend der ökologischen und sozialen Nachhaltigkeitswende ganz konkret die Frage, welche Geschäftsfelder langfristig attraktiv sind und welchen früher oder später die Nachfrage und Tragfähigkeit abhandenkommt. Neu ist zusätzlich, dass der Nachfragerückgang in vielen Branchen anders als in vergangenen Boom-Jahren dafür sorgt, dass unattraktive Geschäftsfelder schneller zu Verlustbringern werden. Das Management ist also aufgefordert, die heutigen Geschäftsfelder kritisch hinsichtlich ihrer Zukunftsfähigkeit zu beurteilen. Dafür ist zuerst eine geeignete Segmentierung notwendig, aus der sich Kriterien zur Attraktivität und Zukunftsfähigkeit ableiten lassen. Dabei ist die Nachhaltigkeitswende DER globale Megatrend, der viele Branchen fundamental verändern wird. Grün oder Schwarz – Segmentierung der Geschäftsfelder Grüne Geschäftsfelder haben eine Zukunft, da sie auf Produkte und Lösungen setzen, die hinsichtlich ökologischer und sozialer Kriterien auch langfristig ökonomisch attraktiv sind und über Innovationen Differenzierungs- und Wachstumschancen bieten. Schwarze Geschäftsfelder sind in der Konsequenz solche, die aufgrund ihrer Wertschöpfung oder dem Produktdesign vom Markt nicht mehr nachgefragt oder vollständig durch alternative Lösungen substituiert werden. Eindrückliche Beispiele sind das Quasi-Aus des Verbrennermotors im PKW ebenso wie Einwegprodukte überall dort, wo Kreislauflösungen langfristig ökonomisch und ökologisch die bessere Wahl sind. Zur Beurteilung, ob ein Geschäftsfeld „grün“ oder „schwarz“ ist, braucht es notwendigerweise harte Kriterien. Regulatorische Vorgaben, beispielsweise zu kreislaufgeführten Rohstoff en und Recyling-Anteilen bis hin zu Verboten, sind unbeachtlich einer möglicherweise diskussionswürdigen Begründung, belastbare Entscheidungsgrundlagen für Unternehmen. Gleiches gilt für die Bepreisung von Treibhausgasemissionen als eines der wirksamsten Anreizinstrumente, um eben diese zu reduzieren. Es darf davon ausgegangen werden, dass die Ausweitung der CO2-Bepreisung sukzessive weitere Industriezweige und Produkte betrifft. Über den Product Carbon Footprint kommen diese CO2-Preise dann auch in den Herstellungskosten an und machen Produkte teurer als nachhaltige, grüne Lösungen. Schon heute können also künftige Preise bestimmt werden und mit weniger emissionsintensiven Alternativen zur Beurteilung der Zukunftsfähigkeit verglichen werden. Können Produkte dann aufgrund der Herstellungsverfahren, über lock-in-Effekte in Anlagentechnologien oder Rohstoffklassen nicht nachhaltig weiterentwickelt werden, sind diese als „schwarze“ Geschäftsfelder zu betrachten. Abschließend behalten alle „klassischen“ Attraktivitätskriterien auch in einer nachhaltigen Segmentierung von Geschäftsfeldern ihre Gültigkeit. So gilt es zu beurteilen, welche Marktsegmente langfristig wachsen werden und welche Innovations- und Differenzierungschancen bieten. Letzteres ist sicher weit häufiger in grünen Segmenten gegeben, die den Megatrend Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft adressieren. Umsetzung im Management des Geschäftsfeldportfolios Das Management des Geschäftsfeldportfolios ist eine kontinuierliche und langfristige Aufgabe im Unternehmen. Entsprechend geht es bei der Umsetzung auch nicht um aktionistische Entscheidungen und falsche Konsequenz, die der heutigen Tragfähigkeit mehr schaden, als es der Fokussierung auf attraktive Geschäftsfelder der Zukunft dient. Gerade mittelständische und Familienunternehmen agieren hier mit Weitsicht und Ausdauer. Zur Umsetzung einer „grünen“ und „schwarzen“ Geschäftsfeldsegmentierung braucht es zur Bewertung der vorgenannten Kriterien eine fundierte strategische Marktforschung, die explizit auch das regulatorische Umfeld mit einbezieht. Weiter sind Veränderung von Kundenpräferenzen und Kaufkriterien sowie neue Entscheidungsbeteiligte zu erfassen. Hier liefern Kundenbefragungen und Experteninterviews die nötigen belastbaren Einschätzungen für die Bewertung der Geschäftsfelder.Da auch strategische Überlegungen zur Geschäftsfeldsegmentierung nie alternativlos sind, gilt es zuletzt verschiedene szenariobasierte Alternativen zur Geschäftsfeldentwicklung aufzustellen. In Abhängigkeit der Szenario- Ausprägungen sind Investitionsbedarfe, Ertragspotenziale und Risikoabschätzungen aufzustellen. Auf der Basis kann dann abschließend eine Aufteilung in grüne und somit nachhaltig zukunftsfähige Geschäftsfelder und schwarze Auslaufmodelle erfolgen. Bleibt zuletzt die Frage, wie mit den schwarzen Geschäftsfeldern umzugehen ist. Sofern keine akute Krisen- und Verlustsituation vorliegt, ist meist ein sukzessives Zurückfahren der Aktivitäten bis zum endgültigen Ausstieg sinnvoll. Ungleich aufwendiger ist ein Carve-out, um die Geschäftssegmente abzuspalten und typischerweise zu verkaufen. Mit aller Konsequenz verfolgt, können über diesen Weg jedoch weit schneller Freiheitsgrade geschaffen werden, um die „grünen“ Geschäfte nachhaltig zu entwickeln. Fazit: Die Nachhaltigkeitswende macht ein aktives Management des Geschäftsfeldportfolios notwendig. Für Familienunternehmen und deren Management gilt es zu bestimmen, welche „grünen“ Geschäftsfelder zukunftsfähig sind und welche „schwarzen“ Bereiche keine Zukunft für das Unternehmen haben. Gut beraten ist, wer diese Gestaltungsaufgabe selbstbestimmt angeht und nicht durch zu spätes reagieren vom Markt abgehängt wird oder die eigenen Freiheitsgrade an Dritte verliert.
News, 15.06.2023
15.06.2023
Die aktuellen Signale und Konjunkturausblicke für die Gebäudetechnik in Deutschland und Europa sind verwirrend. Kommt nun die nächste Sonderkonjunktur durch das schrittweise Verbot von Heizungen mit fossilen Energieträgern und durch die energetische Sanierung im Bestand? Oder kommt die Rezession durch den Einbruch im gewerblichen und privaten Neubau und die galoppierenden Material-, Energie und Personalkosten? Wahrscheinlich ein wenig von beidem.
Kommentar, 05.12.2022
05.12.2022
In den hochkarätigen Beiträgen von UnternehmerInnen und einem engagierten Publikum auf dem Handelsblatt Industriegipfel geht es um nichts weniger, als die Zukunftsfähigkeit der deutschen Industrie. Die Ausgangslage? Kritisch! Rohstoffarmut und somit Importabhängigkeit in allen Materialklassen und Energieträgern Die weltweit höchsten Energiepreise, die aktuell weit über die Kostentragfähigkeit von eigentlich gesunden Geschäftsmodellen gehen Negative Demographie mit dem Ergebnis eines weiter steigenden Fachkräftemangels Eine Bürokratie, die mehr auf Sanktionen und detailverliebte Regelungen setzt, anstelle von unternehmerischer Freiheit und Innovationskraft  Zusätzlich teilt sich die Welt mit Amerika und China wieder in Blöcke, die sich ideologisch und wirtschaftlich zunehmend unversöhnlich gegenüberstehen. Und dazwischen die EU, mit der westlich-liberalen Lebensweise den USA verbunden und wirtschaftlich aufs engste mit China verflochten. In Summe reichlich Futter für notwendige Strategiediskussionen, wenn man sein Unternehmen nicht ohnmächtig in die Bedeutungslosigkeit führen will. Die Lösung internationaler Konzerne wird eine noch stärker forcierte Aufstellung in der Triade mit Nordamerika, Asien und China und der EU sein. Noch mehr „local for local“ und mit vielen Wertschöpfungsprozessen raus aus dem im Weltmarkt nachteiligen Standort Deutschland. Bleiben dann einzig noch Holding-Funktionen vor Ort, wird das im Ergebnis gravierende Lücken aus fehlenden Wertschöpfungsstufen und Vorprodukten bedeuten. Gerade in der stark vernetzten und von Clustern geprägten Maschinenbau-, Automobil- und Chemieindustrie keine schönen Aussichten für die Wirtschaft insgesamt und besonders für den Mittelstand und Familienunternehmen, die eigentlichen Wohlstandsgaranten unserer Gesellschaft. Bleibt für letztere, die Familienunternehmen, weiterhin auf die eigenen Stärken zu bauen und darauf zu vertrauen, das die wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen schnell wieder tragbare Energiekosten und Versorgungssicherheit sowie eine Reduzierung der Bürokratie gewährleisten. Denn dann – und das zeigt sich in allen Beiträge der UnternehmerInnen auf dem Industriegipfel – bieten z.B. Kreislaufwirtschaft, die Energiewende, Elektromobilität und Industrie 4.0 ein riesiges Innovationspotential. Dies zu nutzen ist dann die Fortschreibung der bisherigen Erfolgsgeschichte, in der deutsche Unternehmen mit überlegenen Lösungen und Produkten lokale Standortnachteile mehr als ausgleichen.
News, 06.10.2022
06.10.2022
Verkaufte Mengen, die Höhe der Herstellkosten, die realisierten Stückerlöse und die Qualität der Deckungsbeiträge entscheiden über das Niveau des gesamten EBIT. Das Produktportfolio zu planen und zu steuern ist deshalb eine erfolgsentscheidende Managementaufgabe.
News, 28.06.2022
28.06.2022
Wer die Thematik der Nachhaltigkeit nur durch die Kosten-Nutzen-Brille betrachtet, unterschätzt den grundlegenden Wertbeitrag zur Zukunfts- und Wettbewerbsfähigkeit von Familienunternehmen. Insofern sorgen die Erwartungen vieler Stakeholder für heilsamen Veränderungsdruck.
News, 27.04.2022
27.04.2022
Was, wann, wo: Das ist das entscheidende Wissen, wenn Ressourcen, Rohstoffe und Produkte im Kreis geführt werden sollen. Denn in einer geschlossenen Kreislaufwirtschaft gehört die Lenkung der Materialströme genauso dazu wie die Vernetzung der einzelnen Informationsströme zwischen allen Beteiligten. Was trivial klingt, ist gerade für Unternehmen der Spezialchemie eine der größten Herausforderungen auf der Transformationsagenda für die Nachhaltigkeitswende.
News, 16.04.2021
16.04.2021
Die nachhaltige Ausrichtung von Wirtschaft und Märkten birgt große Chancen für Unternehmen: Neue Marktsegmente und Geschäftsfelder entstehen, tradierte Geschäftsmodellen können transformiert, Wertschöpfungsketten vernetzt, Informations- & Planungsprozessen verbessert, die Unternehmensfinanzierung innoviert werden. Startpunkt ist die eigene Nachhaltigkeits-Agenda mit Zielen, die zur ökonomischen Dimension auch soziale und ökologische Ziele beinhaltet.
News, 27.11.2020
27.11.2020
Was sind die angesagten Themen der Chemie/Kunststoff-Industrie im Jahr 2021? Auf einer Skala von 1-10: Welche Trends scheuchen die Player aus ihrer Komfortzone? Welchen „Impact“ haben sie auf die Branche? Branchenexperte Dr. Stephan Hundertmark wagt eine Prognose – im Trendometer 2021.
Kommentar, 09.04.2020
09.04.2020
Mit ihrer hohen Anlagenintensität ist der zentrale Erfolgshebel in der Prozessindustrie die Auslastungssteuerung. In guten Zeiten reicht dazu meist die einfache Formel, unausgeschöpfte Kapazitäten mit DB-positiven Produkten zu füllen, da diese sämtlich zur Gemeinkostendeckung und dadurch zur Verbesserung des Ergebnisses beitragen. In Krisenzeiten mit enger werdenden Märkten ist dies offenkundig schwierig. Wer jetzt nicht handelt, den können vorhandene Kostenstrukturen und eine unzureichende Auslastung schnell in eine Ergebniskrise und perspektivisch in die Insolvenz führen. Die kurzfristige Liquiditätssicherung, die zur Zeit das Management fordert, reicht dafür nicht. Daher lautet für viele Manager aktuell die Aufgabenstellung bereits im ramp-down eine schnelle und harte Redimensionierung des Unternehmens anzustoßen, um so die Zukunftsfähigkeit nach dem ramp-up in einer längeren globalen Rezession zu sichern. Mit der Frage zur Anpassung der Kapazitäten ist zugleich die Frage nach dem profitmaximalen Produktprogramm verknüpft. Sicher dazu ist: schlichte DB-Betrachtungen sind für den Fall nicht mehr ausreichend. Welche Produktionslinien für welche Produkte auf welche Mengengerüste angepasst werden müssen, ist zwar keine triviale Frage, aber eine die mit Systematik und auf der notwendigen Granularitätsebene belastbar und schnell beantwortet werden kann. Startpunkt ist die Segmentierung des Geschäfts und die Bildung von Segmentszenarien für das Umsatzniveau 2021+. Über resultierende Mengengerüste werden dann Kapazitäten in den Anlagen und Produktionslinien bestimmt, mitsamt dem zugehörigen Produktprogramm. Aus diesen Szenarien ergibt sich notwendigerweise eine Engpassoptimierung für die Produktionskapazitäten. Zur Bestimmung welche Produkte künftig produziert werden sollen, ist die zentrale Entscheidungs- und Erfolgsgröße der „Wertbeitrag je Anlagenstunde“. Diese ergibt sich als Produkt aus der spezifischen Ausbringungsmenge pro Zeit und dem Produkterfolg auf Vollkostenbasis. Der Optimierungsalgorithmus zur Engpasssteuerung lautet dann, die redimensionierten Kapazitäten mit den Produkten auszulasten, die den größten Wertbeitrag je Anlagenstunde liefern. Ergebnis sind zusätzliche Effekte zur kurzfristigen Komplexitätsreduktion und zur langfristigen Komplexitätsbeherrschung mit einem profitmaximalen Produktprogramm. Zuletzt kommt mit der Prozessorientierung ein elementarer Baustein für eine erfolgreiche Redimensionierung des Unternehmens zum Tragen. Diese ist als valide Prozesskostenrechnung, die auch Gemeinkosten unterhalb des Deckungsbeitrags verursachungsrecht den Produkten zurechnet, die Grundlage zur Bestimmung des Produkterfolgs. Vorhandene Aufschlagskalkulationen sind dazu meist unvollständig und aller Erfahrung nach zu ungenau. Ebenso braucht es die Prozessorientierung und -optimierung, da die Effizienz und Skalierungseffekte im künftigen geringeren Geschäftsvolumen höher sein müssen als heute. Hier zeigt sich grundsätzlich, je digitaler das Unternehmen in seinen Prozessen und Abläufen ist, desto leistungsfähiger und reagibler ist bzw. wird es auch in Krisenzeiten! Mit einem interdisziplinären Team aus Branchen-, Finanzierungs-, Supply-Chain- und Restrukturierungsexperten helfen wir Ihnen, den „Corona-Effekt“ für Ihr Unternehmen beherrschbar zu machen und die Zukunftsfähigkeit Ihres Unternehmens zu sichern. Für die beschriebene Vorgehensweise haben wir nicht nur konzeptionelle Ansätze, sondern setzen diese auch seit vielen Jahren erfolgreich in der Praxis ein. Sprechen Sie mit uns.
News, 27.01.2025
27.01.2025
Mit den strukturellen Standortproblemen und hohen Produktionskosten im globalen Wettbewerb zu bestehen, wird Unternehmen der Chemie- und Kunststoffindustrie 2025 einiges abverlangen. Auch ist es trotz jüngster, verhalten positiver Ausblicke für die Industrie zu früh, um auf eine konjunkturelle Erholung zu setzen. Prägend für die Management-Agenda wird daher der Zweiklang zwischen Zukunftsthemen und Krisenfestigkeit sein.
Kommentar, 16.01.2025
16.01.2025
War der Wohnbau in Deutschland zuletzt die „Todeszone“ der Industrie, mehren sich auf der BAU 2025 die Stimmen und Anzeichen dafür, dass die Talsohle durchschritten ist. Immobilienpreise stabilisieren sich, Finanzierungen werden wieder günstiger und der Bedarf an Bauleistungen für Wohnungen und Infrastruktur bleibt enorm. Zugleich werden die Auswirkungen des Fachkräftemangels im Handwerk zunehmend für die Unternehmen spürbar. Viele stellen sich die Frage, wer die notwendige Bauleistung eigentlich erbringt, wenn die Babyboomer gehen und Azubis fehlen. Günstige Arbeitskräfte aus anderen EU-Ländern sind es auf Dauer jedenfalls nicht, da es auch dort lokalen Bedarf und die Verrentung der Babyboomer gibt. Industrielles Bauen und serielles Sanieren weiter Trends DIE prominente Antwort auf den vorgenannten Fachkräftemangel und die hohen Baukosten bleibt die industrielle Vorfertigung am Bau. Das Thema wird seitens der Messe mittlerweile als „Leitthema“ und durch eine eigene Halle (A2) geadelt. Entsprechend ist es Thema auf den Ständen vieler Zulieferunternehmen. Es sind sich auch (fast) alle einig, dass „prefab“ eine Lösung für die vorgenannten Themen und zur Produktivitätssteigerung der Bauindustrie sein wird. Es macht sich aber auch Ernüchterung breit, da die bisherigen Angebote und Erfahrungen noch nicht für ein goldenes Zeitalter sprechen. Noch sind die Baukosten für modulare oder seriell gefertigte Bestandsgebäude nicht wirklich billiger und die Unternehmen fahren auch keine tollen Innovationsrenditen mit ihren prefab-Lösungen ein. Im Ergebnis wird es also einen längeren Atem brauchen, bis der Markt sich etabliert und industrielle Produktivitätssteigerungen auch zu kosten- und margenvorteilen führen. In der oft referenzierten Autoindustrie hat dies schließlich auch Dekaden gedauert. Kooperation für Innovation Die Branche wächst zusammen. Zumindest was die innovativen und führenden Bauzulieferunternehmen vor allem aus Deutschland angeht. Weit prominenter als früher werden Kooperationen und gemeinsame Lösungen mit Namen der Beteiligten ins Schaufenster gestellt. Spitzenreiter ist hier ein Unternehmen im Bereich Elektroinstallation, das großformatig über 30 Kooperationspartner entlang der Wertschöpfungskette darstellt – mit illustren Unternehmen wie unter anderem Siemens, OBO, Schneider, JUNG, Kaiser, Theben. Im Ergebnis ist auch dies eine Antwort auf die Notwendigkeit, die Kleinteiligkeit und Fragmentierung der Bauindustrie zugunsten von industrieller Effizienz und Produktivität zu verknüpfen. Kostendisziplin ist aktuell ein richtiges und wichtiges Thema in der Bauzulieferindustrie und sicher der Grund dafür, dass nicht wenige namhafte Unternehmen als „Stammkunden“ der Messe durch Abwesenheit glänzen. Es wird also spannend sein zu sehen, ob diese Unternehmen in zwei Jahren wieder dabei sind, größere Probleme haben oder es „nur“ eine abnehmende Relevanz der Messe als Marketingplattform ist.
News, 28.11.2024
28.11.2024
Was sind die angesagten Themen in der Bau- und Bauzulieferindustrie im Jahr 2025? Auf einer Skala von 1-10: Welche Trends scheuchen die Player aus Ihrer Komfortzone, welchen „Impact“ haben sie auf die Branche? Dr. Stephan Hundertmark, Partner bei Dr. Wieselhuber & Partner (W&P) wagt eine Prognose – im Trendradar 2025.
News, 15.02.2024
15.02.2024
Die beste Nachricht zum Jahresstart 2024 könnte ein vorsichtig positiver Ausblick auf eine Trendwende der Baukonjunktur in 2025 sein. Das hilft jedoch wenig bei der teilweise desaströsen wirtschaftlichen Lage in der Bauwirtschaft im aktuellen Jahr.
News, 06.11.2023
06.11.2023
Was sind die angesagten Themen in der Chemie- & Kunststoffindustrie im Jahr 2024? Auf einer Skala von 1-10: Welche Trends scheuchen die Player aus Ihrer Komfortzone, welchen „Impact“ haben sie auf die Branche? Branchenexperte & Mitglied der Geschäftsleitung Dr. Stephan Hundertmark wagt eine Prognose – im Trendradar 2024
Kommentar, 27.09.2023
27.09.2023
Ein Bauarbeiter der 1991 noch ein komplettes Haus gebaut hat, schafft dies heute in der gleichen Zeit nicht mehr. Ein VW-Mitarbeiter, der 1991 einen Golf gebaut hat, schafft heute in der gleichen Zeit fast zwei. Oder anders: Die Produktivität je Arbeitsstunde ist in den letzten 30 Jahren am Bau faktisch gesunken, während sie sich in der produzierenden Industrie fast verdoppelt hat. Dieser alarmierende Befund ist das Ergebnis ausgebliebener Investitionen in Effizienzsteigerungen und Automatisierung am Bau. Hier wird noch gearbeitet wie vor Jahrzehnten – nach Gewerken getrennt, Stein auf Stein. Die produzierende Industrie hingegen hat sich schon vor 150 Jahren von der handwerklichen und Manufakturproduktion auf den Weg in die Industrialisierung gemacht. Das Festhalten am handwerklichen Bauen war in der vergangenen Boom-Dekade durchaus geschickt, jedoch wenig weitsichtig. So wurden Defizite in der Wirtschaftlichkeit und Effizienz am Bau einfach überdeckt - durch günstige Arbeitskräfte, vor allem aus Osteuropa. Der Fachkräftemangel war so lange kein Thema, Rohstoffe und Finanzierungen waren billig, und die Nachfrage trotz stetig steigender Baupreise hoch. Jeder konnte es sich leisten und über unplanbare Bauzeiten, Kostenüberschreitungen, größere und kleinere Mängel in der manuellen Ausführung je nach Tagesform wurde großzügig hinweggesehen. Außerdem gab es ja die Wunderwaffe „Digitalisierung“ mit BIM, die über die Planung schon alles richten würde - auch wenn damit grob 80% der Wertschöpfung am Bau aus der Lösungsfindung ausgeklammert wird. Nun sind die Zinsen hoch, Rohstoffe teuer und die Branche rutscht in die Krise. Und ohne eigene Antworten auf den immensen Bedarf an neuen Wohnungen und zur Sanierung des Gebäudebestands von 118 Mio. Wohnimmobilien in der EU zu haben, kommt der Ruf nach dem Staat und Steuergeldern. Als Ergebnisse des Baugipfels werden nun Förderungen für Familien und Investoren angestoßen und der (zu Recht!) beklagenswerte Normen- und Vorgaben-Dschungel durch Genehmigungsfiktion und Typengenehmigungen etwas gelichtet. Aus der Krise führen werden diese Maßnahmen aber nicht! Wenn es um bezahlbares Bauen, kurze Bauzeiten und Ressourceneffizienz beim Bau, in der Nutzung und beim Rückbau geht, ist die Bauindustrie in der Pflicht Lösungen anzubieten und sich selbst eine Zukunft zu erarbeiten. Genau das ermöglichen industrialisierte Prozesse mit effektiver Automatisierung und Skaleneffekten, industrieller Qualitätssicherung, höherer Montageeffizienz und Ressourceneffizienz sowie wetterunabhängige Abläufe. Dies alles sind Vorteile der industriellen Vorfertigung von Bauteilen oder anders: von modularem Bauen oder „prefab“. Mit Zeit-, Ressourcen- und Kostenersparnissen ist das die Lösung und zugleich die fundamentale Transformation, vor der die Bauwirtschaft jetzt steht. Neu ist diese Erkenntnis nicht. Geht man mit offenen Augen durch Europa, werden im mehrstöckigen Geschosswohnbau z.B. in UK, den Niederlanden aber auch in Deutschland bereits Objekte mit 50, 100 und mehr Wohneinheiten mit prefab gebaut. Die Wachstumsraten in Europa, Asien und Amerika liegen bei 6% und darüber. Fazit: Wie bei jeder Transformation sind es nicht unbedingt die arrivierten Spieler, Problemseher und Abwartenden, die im Wettbewerb bestehen bleiben. Vielmehr sind Unternehmen der Bauwirtschaft, deren Management und Gesellschafter in der Pflicht, ihre künftige Rolle in der Transformation zu erarbeiten und dem eigenen Unternehmen mit Lösungen für bezahlbares, planbares und hochwertiges Bauen eine Zukunft zu geben.
News, 06.07.2023
06.07.2023
Öffentliche Sensibilisierung, Co2-Preis, Lieferkettengesetz, EU Green Deal, ESG-Kriterien: Das Wirtschaften ohne Rücksicht auf Verluste hat keine Zukunft mehr, Greenwashing war einmal!
News, 02.03.2023
02.03.2023
Hoher Ressourcenverbrauch, Rohstoffknappheit und Klimawandel: Wirtschaft und Gesellschaft müssen neue Wege beschreiten. Zentraler Teil der Lösung ist die Kreislaufwirtschaft mit dem Ziel, das Wirtschaftswachstum vom Verbrauch an Ressourcen zu entkoppeln. Doch: Wie gelingt die Umstellung von einer linearen auf eine zirkuläre Wirtschaft? Das zeigte eine dreiteilige Webinar-Reihe der Nachhaltigkeitsinitiative Chemie³, die inhaltlich auf dem von W&P erstellten „Leitfaden Kreislaufwirtschaft“ basierte.
Kommentar, 28.10.2022
28.10.2022
Die K2022 war eindrucksvoll wie eh und je: Hier zeigte sich die Kunststoffindustrie selbstbewusst und als wichtiger Teil der Lösung für die globale Nachhaltigkeitswende. Die spannende Frage dazu ist: Was ist Show? Was ist echt? Schon bei der K2019 war Nachhaltigkeit die Headline bei den meisten Ständen. Also sollte man davon ausgehen, dass nachhaltige Produkte und Lösungen heute schon ein fester Bestandteil im Angebot der Unternehmen sind. Klar, zwischen beiden Shows liegen eine Pandemie, Störungen der globalen Lieferkette in nicht gekanntem Ausmaß und mittlerweile auch ein Krieg in Europa. Trotzdem haben Unternehmen das Innovieren ja nicht eingestellt und Entwicklungsprojekte weiter voran getrieben. Im Ergebnis fanden sich auch bei allen Unternehmen vom Polymer über Additive und Masterbatches bis zu Verarbeitungsmaschinen innovative Lösungen. Dabei geht es entweder um Ansätze rund um Kunststoffrecycling oder und die Ablösung fossiler Rohstoffe durch regenerative und biobasierte Ressourcen. Um nun zu beurteilen was Show und was Echt ist, hat der gemeine Kaufmann einen schlichten Maßstab: Was davon ist schon im Umsatz der Unternehmen angekommen? First Mover Für die Nachhaltigkeitswende top positioniert sind Unternehmen, die sich schon 7 Jahre und länger mit den Thema Recycling und alternative Rohstoffe beschäftigen (kleine zeitliche Einordnung: der EU Circular Economy Action Plan datiert aus 2015): Umsatzanteil von nachhaltigen Lösungen mind. 15% bis 30% und mehr Anteil am Produktportfolio bis zu 60%, im Schnitt 25-30% Etablierte Anwendungen, robuste Kundenbeziehungen, Marktstellung als Problemlöser, Wachstum aus diesem New Business Late Follower Die meisten Unternehmen haben das Thema tatsächlich erst mit der letzten K ernsthaft in Angriff genommen. In der Folge sieht es so aus: Umsatzanteil nachhaltiger Lösungen im einstelligen Prozentbereich – nur EU näher an 10%, RoW nahe 1-3% Anteil am Produktportfolio reicht selten über 10% Langwieriges Innovationsmarketing, gerade in den aktuellen Krisenzeiten interne Konflikte um Ressourcen, Kapazitäten und Investitionsmittel gegen etablierte, konventionelle Produkte ohne eine konsequente Machtpromotion in der Geschäftsführung  Die Letzten Zugegebenermaßen wenige Unternehmen. Man muss aber feststellen, dass der Startschuss zur Nachhaltigkeitswende schlicht überhört wurde, wenn ein Unternehmensvertreter stolz berichtet, dass just erste Rec-basierte Halbzeuge beim Kunden zur Bemusterung sind - während parallel über 150 kto an Produkten aus Virgin-Material produziert werden. Fazit: Der Geschwindigkeitswettbewerb in der Kunststoffindustrie ist in vollem Gang und First Mover profitieren schon heute von ihrer Innovationsleitung und Konsequenz. Die Verfolger müssen nun also unter erschwerten wirtschaftlichen Rahmenbedingungen aufholen, um den Anschluss und Ihre Zukunft nicht zu verlieren.
News, 04.10.2022
04.10.2022
Inzwischen dürfte klar sein, dass das Thema Nachhaltigkeit kein Trend ist, der irgendwann vorübergeht. Daher ist es wichtig, dass Unternehmen jetzt für sich definieren, was das Schlagwort für sie bedeutet und diese Erkenntnisse ab sofort als feste Faktoren in ihre Wertschöpfung einbringen.
News, 31.05.2022
31.05.2022
Uzin Utz bietet mit sechs eigenständigen Premiummarken weltweit alles rund um die Neuverlegung, Renovierung und Werterhaltung von Bodenbelägen aller Art. In einem gemeinsamen Projekt-Scoping mit W&P hatte das Familienunternehmen ein neues strategisches Ziel entwickelt: Die Abgrenzung und Erschließung eines neuen Segments außerhalb des Premium-Bereiches.
Kommentar, 22.02.2022
22.02.2022
Es zeichnete sich bereits früh ab, dass 2021 ein Rekordjahr der M&A-Aktivitäten wird. Der reguläre Deal-Flow wurde durch im Corona-Jahr 2020 zurückgestellte Transaktionen und Deals befeuert. Bemerkenswert ist, dass dies nicht nur ein spannendes Jahr für PE-Fonds und andere Finanzinvestoren bedeutet – immer mehr Familienunternehmen nutzen ihre Liquiditätslage, um ihre Strategie durch M&A-Investitionen zu unterstützen. Die Rahmenhandlung definiert die PMI-Ziele Damit ein Zukauf jedoch nicht nur zur Addition von Umsatz und/oder Kosten wird, sondern Synergien und Wachstumspotenziale wirksam werden, sind bereits in der Akquisitionsphase zentrale Leitplanken für die Post-Merger-Integration zu definieren. Dabei sind insbesondere der Integrationskontext und die zu erreichenden Ziele mit der Akquisition zu definieren (siehe Abb.).Idealerweise werden diese Vorgaben auch schon in der Due Diligence-Phase mit einer entsprechenden Prüfung auf Umsetzbarkeit und Werthaltigkeit berücksichtigt. Spätestens aber nach dem Closing wird es dann Ernst, und ein Konzept zur Post-Merger-Integration ist zügig zu erstellen und umzusetzen. Inhaltlich gibt es dann zwei Ansatzpunkte als Gegenstand des PMI-Konzepts: die Strategie-Integration und die Ausgestaltung des zukünftigen, integrierten Target Operating Models (TOM). Hier setzt auch das PMI Framework von W&P an, um einen individuell zugeschnittenen Prozess zu starten und zu einer erfolgreichen Umsetzung zu bringen. Strategie-Integration Die Integration der Strategie hat die Definition der künftigen Geschäftsfelder, die Positionierung des Leistungsangebots darin sowie dessen Verankerung in der Unternehmensorganisation der künftigen NewCo. zum Inhalt. Es geht also um das große Zielbild. Bei einer strategischen Add-on-Akquisition kann dies „nur“ ein weiterer Ländermarkt sein, bei einem Buy-and-Build Ansatz aber auch ein neues, integriertes Leistungsangebot, mit dem neue Zielgruppen adressiert werden. Vollständig ist das Konzept zur Strategie-Integration, wenn auch die organisatorischen Leitplanken definiert sind. Hier reicht die Spanne von der Abgrenzung eigenständiger strategischer Geschäftsfelder bis zur vollständigen Integration in eine gemeinsame Organisation mit Marktbearbeitung und Leistungserstellung. Integration des Target Operating Model (TOM) Mit den Vorgaben aus dem Integrationskontext und der Strategie-Integration wird die künftige funktionale Aufstellung und die zugrunde liegende Prozesslandschaft mit deren Abbildung in der Wertschöpfung in Daten und Systemen konzipiert. Oder anders: die TOM-Integration. Mit Blick auf Vertrieb und Marketing sind dies in Abhängigkeit von neuen Zielgruppen, einer regionalen Expansion oder der möglichen Vergrößerung des share of-wallets durch Sortimentserweiterungen notwendige, wertschöpfende Anpassungen. Folgende Leitfragen helfen hier bei der PMI-Konzeption des zukünftigen TOM: Wie gestaltet sich die zukünftige Vertriebsorganisation? Wie werden Rollen und Verantwortlichkeiten der beiden zu integrierenden Unternehmen neu definiert und welche Veränderungen ergeben sich daraus für die beiden Bestandsorganisationen? Wie wird das Marketing auf neue Zielgruppen oder ein verändertes Leistungsangebot ausgerichtet? Welche neuen Touchpoints ergeben sich in der Customer Journey und mit welchen Tools kann ein sinnvolles Datenmodell entlang des Sales Funnel gepflegt und genutzt werden?  Mit der Weiterentwicklung des Produkt- und Leistungsportfolios aus der Unternehmensintegration ergeben sich auch hier notwendige Veränderungen, die zu folgenden Gestaltungsaufgaben führen: Welche Kannibalisierungseffekte, Cross- und Upselling-Potenziale bietet das neue Lösungsportfolio? Was sind die Kernkompetenzen des sich ergebenden Unternehmens. Welche Make-or-buy-Entscheidungen resultieren daraus? Wo und vom wem werden diese wichtigen Entscheidungen künftig getroffen? Wie kann eine Gleichteilstrategie sowie ein gemeinsamer strategischer Einkauf und gemeinsames Lieferantenmanagement Kosten senken und Komplexität reduzieren? Für die Neuaufstellung der künftigen NewCo. ist auf der nächsten Ebene eine systematische Integration der Aufbau- und Ablauforganisation notwendig. Gerade bei der Verfolgung von ambitionierten Synergie- und Kostenzielen, liegt hier ein Schwerpunkt der TOM Integration. Welche Aufbauorganisation ist für die Leistungserstellung gemäß der definierten Strategie geeignet, wo existieren zukünftig z. B. shared oder dedicated services? Welche personelle Ausstattung ist für die Funktionen notwendig? W Können bestehende Prozesse von einem der Unternehmen (Best Practices) übernommen werden oder sind die Prozesse neu zu definieren/zu optimieren? Spätestens hier geht es dann auch um die persönliche Perspektive von Mitarbeitenden, wobei eine offene und transparente Kommunikation immer hilft, Friktionen und Konflikte aus dem notwendigen Change zu minimieren. Welche neuen Aufgaben und Verantwortlichkeiten ergeben sich für die Mitarbeitenden? Wie können Incentivierungssysteme harmonisiert werden? Welche kulturellen Veränderungen kommen auf die Mitarbeitenden zu?  Auf der letzten Ebene geht es dann um die Integration im „Maschinenraum“ des Unternehmens mit der Wertschöpfung, dem Datenmanagement und Systemen. Neben der Leistungstiefe von Back-End-Funktionen wie Produktion und Logistik, sind es vor allem effiziente und hochgradig automatisierte Prozesse, die über den Grad der Wertsteigerung für die NewCo. entscheiden. Das Ziel ist dabei, auch Daten so nutzbar zu machen, dass Prozesse weitestgehend standardisiert ablaufen können und Daten zugleich als Informationen in der Unternehmenssteuerung genutzt werden können. Fazit Wenn in wenigen Wochen nach dem Closing das PMI-Konzept für die Integration der Strategie und die Ausgestaltung des Target Operating Models feststeht, muss eine schnelle und konsequente Umsetzung erfolgen. Agile 100-Tage-Programme, für die die notwendigen Integrationsschritte mittels OKR definiert werden, sind dann der Schlüssel für eine nachhaltige Integration und Erreichung der mit der Akquisition verfolgten unternehmerischen Ziele. Dabei helfen in jedem Fall auch ein umfangreiches methodisches Toolset und Best-Practice-Beispiele, um individuell, effizient und auf Augenhöhe die Herausforderung PMI professionell zu steuern.
Kommentar, 08.10.2021
08.10.2021
Richtigerweise hat das Wirtschaften ohne Rücksicht auf Verluste keine Zukunft mehr. Im Umkehrschluss ist die Orientierung an der Nachhaltigkeit des eigenen Tuns aber auch keine Gewähr für die Zukunftsfähigkeit von Unternehmen. Daher reicht es auch nicht, aus den 17 Nachhaltigkeitszielen der UN Maßstäbe und Leitplanken für Unternehmen abzuleiten und in CSR-Reports mit Hochglanzbildern einer interessierten Öffentlichkeit zu präsentieren. Nachhaltigkeit muss in der GuV ankommen - langfristig mit mehr Erlösen als Kosten. Soweit so gut, denkt sich die Unternehmerin und der Manager, da der Blick auf das eigene Unternehmen Aktivitäten in verschiedensten Bereichen und Funktionen zeigt. Dabei wird nur leider oft Aktivität mit Aktionismus verwechselt. Die Angst vom Wettbewerb überholt zu werden und das Fehlen einer strategischen Herangehensweise an die nachhaltige Transformation des Unternehmens führen nicht selten zu einem bunten Potpourri an Initiativen. Im Ergebnis kann dies dann leider doch zur falschen Gewichtung der GuV-Effekte führen. Entschuldigend sei angemerkt, dass die Breite und Intensität der Transformation auch alles andere als trivial ist. Umso mehr braucht es den strategischen Rahmen, um Energiewende, Verantwortung entlang der Lieferketten, kreislauforientierte Produkte, Herstellungsverfahren und deren Nutzung sinnvoll in Unternehmenserfolge zu transformieren. Wenn also die Aufgabe inhaltlich schon schwer genug ist, braucht es wenigstens einen pragmatischen Einstieg in die strategische Gestaltung der Transformation. Das ist die Frage danach, wie stark das eigene Wirtschaften durch Nachhaltigkeit und die Kreislaufwirtschaft verändert wird, und ob sich daraus Chancen zur Differenzierung im Wettbewerb ergeben. Ist die Veränderung in Märkten gering und Alleinstellungsmerkmale in Produkten und in der Kundenwahrnehmung nicht möglich, reicht es völlig aus „compliant“ zu sein. Ziel sind dann die Erfüllung regulatorischer und legislativer Anforderungen und vielleicht einzelne kommunizierbare Leuchtturm-Projekte. So sind viele Intermediäre in einer Handelsstufe für mehr Nachhaltigkeit auf die Innovationsleitung der OEMs und die Nachfrage der Kundenseite angewiesen. Eigene Initiativen sind dann maximal auf die Logistik und die eigene Infrastruktur beschränkt. Vor größeren Herausforderungen stehen Branchen, in denen die Transformation grundsätzlich, aber langfristig keine Wettbewerbsdifferenzierung zu erreichen ist. Für viele Grundstoffe ist die Abkehr von bestehenden Energieträgern und die Minimierung des CO2-Fußabdrucks zwingend. In der Branche wird dies zu einem Hygienefaktor, der Voraussetzung für ein Fortbestehen des Unternehmens ist. Produzenten von Stahl und Beton müssen ihren ökologischen Fußabdruck anpassen, sonst werden sie langfristig vom Markt verschwinden. So bleibt dem Gros der Branchen, in denen die Veränderungen zwischen gering und grundlegend schwanken, in jedem Fall aber viel Raum für Kreativität und zur Differenzierung. Hier beginnt das Spielfeld, das Ansoff bereits in den frühen 1970ern im Zusammenspiel von neuen und bestehenden Produkten und Märkten beschrieb. Gerade die Kreislaufwirtschaft ist ein Paradebeispiel für die Substitution bestehender Produkte, die Verschiebung von Marktanteilen und Entstehung gänzlicher neuer Produkt-Markt-Kombinationen. Es gilt also: Wer gerade hier mit weitsichtigem Unternehmertum agiert, wird erst über die richtige GuV-Wirkung nachhaltig erfolgreich sein.
News, 27.05.2021
27.05.2021
Es reicht nicht, Nachhaltigkeit mit ein paar flotten Posts, bunten Marketingaktionen und dem Pflanzen von Bäumen nebenher zu erledigen. Vielmehr entsteht durch die Transformation zu einer kreislauforientierten und nachhaltigen Wirtschaft die Möglichkeit, innovative Lösungsangebote für anspruchsvollere Kunden und neue Märkte zu gestalten.
News, 28.01.2021
28.01.2021
Marktbearbeitung und Sales-Organisation, Geschäftsmodelle für die vernetzte Kreislaufwirtschaft, Geschäftsfeldstrategie, M&A und Management des Produktportfolios – dieses Potpourri an Themen & Trends werden den Chemiestandort Deutschland 2021 prägen. Was das für Unternehmen im Einzelnen bedeutet und wie sie tragfähige Zukunftsbilder entwickeln können? Impluse von Dr. Stephan Hundertmark, Leiter Chemie & Kunststoffe, im aktuellen CHEManager.
Kommentar, 13.01.2021
13.01.2021
Zum Einstieg sei ein wenig Schlaumeiern erlaubt, was/wann/wieso und wer diese Nachhaltigkeit überhaupt ist. Nun, es geht dabei schlicht um eine langfristige Perspektive für das eigene Handeln, sowohl was Erfolge als auch die Konsequenzen in sozialer, ökologischer und ökonomischer Sicht betrifft. Entsprechend ist es ein Thema für jedes Unternehmen, einen jeden Unternehmer und jede Unternehmerin und es stehen zwei Wege zur Wahl, um Unternehmen nachhaltig aufzustellen: Think big or start pragmatic! Der „Think Big“ Ansatz beginnt bei der Begründung und Zielsetzung für Nachhaltigkeit im Unternehmen. In Ergänzung zur strategischen Vision und Mission, die eine grundlegende Existenzberechtigung des Unternehmens formuliert, werden auch soziale und ökologische Zielsetzungen verfasst, da das Wirken eines Unternehmens eben nicht mit dem Shareholder-Value endet. Dankenswerterweise müssen diese Ziele nicht aus dem Nichts heraus entwickelt werden. Eine zuletzt von Einzelnen gern und oft gescholtene multilaterale Organisation hat hier die Vorarbeit geleistet: Bereits 2016 haben die Vereinten Nationen „17 Ziele für nachhaltige Entwicklung“ formuliert, die 2030 erreicht sein sollen. Welche der 17 UN-Ziele nun für das eigene Unternehmen aufgegriffen werden, bestimmt sich nach der Betroffenheit und der Beeinflussbarkeit durch das Unternehmen. Die Definition der eigenen Nachhaltigkeits-Agenda erfolgt so z.B. über Workshops, die alle Bausteine des eigenen Wirtschaftens beleuchten, von notwendigen Grund- und Rohstoffen bis zum End-of-life der eigenen Produkte und Services. Wo immer Ziele und Konsequenzen in Konflikt zur durchaus persönlichen unternehmerischen Verantwortung stehen oder die Bilanz verbessert werden kann, setzen Überlegungen zur eigenen Nachhaltigkeit an. Ergebnis aus diesem „Purpose“ sind dann konkrete Initiativen für das Unternehmen als Ganzes und für einzelne Funktionen, die nicht selten in einem Nachhaltigkeit- oder CSR-Report dokumentiert werden. Wem das alles zu akademisch ist und nach zu viel geduldigem Papier klingt, der nutze den „Start pragmatic“-Ansatz. Im ersten Schritt kann man damit durchstarten, Maßnahmen und Ziele für den reduzierten Energieverbrauch und CO2-Footprint des eigenen Unternehmens aufzusetzen. Oder mit Initiativen, um in der Wertschöpfungskette bei Rohstoffen und Lieferanten auch nach ökologischen und sozialen Kriterien zu entscheiden. Oder Produkte und Services für die Kreislaufwirtschaft aufzusetzen, die auf Recycling-Rohstoffen basieren und am Ende des Produktlebenszyklus wieder als Wertstoff genutzt werden können. Für den großen Wurf ist die Entwicklung von neuen Geschäftsmodellen für die Kreislaufwirtschaft anzugehen. So liegt der Fokus in den Strategieabteilungen vieler Chefetagen häufig schon jetzt auf der Kontrolle von vernetzten Wertschöpfungsketten. Schließlich ermöglicht dies einen verteidigungsfähigen Wettbewerbsvorteil für denjenigen, der den Informationsfluss von Bedarfen und verfügbaren Qualitäten steuert, und idealerweise zugleich Einfluss auf das physische Angebot in einer geschlossenen Kreislaufwirtschaft hat. Das Gute zum Schluss: Egal wie man startet - am Ende konvergieren beide Ansätze zu einer nachhaltigen Aufstellung des Unternehmens, die unternehmerische Verantwortung mit einer „gesunden“ Entwicklung der Profitabilität und des Unternehmenswertes in Einklang bringt.
Kommentar, 11.08.2020
11.08.2020
Für den Erfolg der Kreislaufwirtschaft braucht es unternehmerische Antworten und erfolgreiche Geschäftsmodelle. So viel steht fest. Zugleich waren die Rahmenbedingungen für den Einstieg in die Kreislaufwirtschaft selten günstiger. Dies liegt weniger an dem „Green Deal“ der EU oder früheren legislativen Initiativen, wie der „EU-Strategy on Plastics in the Circular Economy“ von 2017. Auch liegt es nicht am Beschluss zur CO2-Steuer, willkommenen Förderprogrammen oder jüngsten diskussionswürdigen Vorschlägen für eine Plastiksteuer. Entscheidend und spannender aus Sicht der Unternehmen ist das sich rasant verändernde Kaufverhalten privater und industrieller Konsumenten. Hatten Produkte mit Recycling-Material lange Zeit ein Image-Problem, hat sich dies in den letzten Jahren komplett gedreht. Unternehmen, die heute bereits kreislauforientierte Produkte vermarkten, übertreffen das Wachstum des konventionellen Wettbewerbs nicht selten im zweistelligen Prozentbereich. Aus Push wird Pull für nachhaltige Produkte! Entsprechend kommen die Vorteile aus der Kreislaufwirtschaft auch in der GuV der Unternehmen an… als Margenverbesserung aus der höheren Zahlungsbereitschaft für nachhaltige Produkte, aus der Verschiebung von Marktanteilen und der Verdrängung konventioneller Produkte, als positiver Marketing Effekt, gerade auch im Employer Branding, als Kostenvorteile durch ein Ressourcen-minimales auf Recycling ausgelegtes Produktdesign und als „Krönung“ durch die Verkehrung von Entsorgungskosten in Einnahmen aus der Wertstoffverwertung Dass es dabei nicht nur um Turnschuhe und Shampoo Flaschen geht, zeigt der Einsatz von Recycling-Materialien in klassischen Industriesektoren, die auf den ersten Blick eher weniger sexy sind. Top-Abnehmer z.B. für Recycling-Kunststoffe ist beispielsweise die Bauindustrie mit 46%, gefolgt von Verpackungen und Industriebehältern mit 24%. Die Vielzahl der erfolgreichen Geschäftsmodelle dahinter reicht denn auch von der Minimierung des Einsatzes finiter Rohstoffe und dem Ersatz durch Kreislauf-Wertstoffe, über die Verlängerung des Produktlebenszyklus, der Mehrfachnutzung bis zur Rücknahme und Wiederverwertung der Altprodukte oder bis zum Chemikalienleasing. Innovative Unternehmer haben also schon in der Kür bewiesen, dass die Kreislaufwirtschaft erfolgreiche neue Produkt-Markt-Kombinationen, neue Erlösmodelle oder neukonfigurierte Wertschöpfungsstrukturen hervorbringt. Es ist mittlerweile also müßig zu diskutieren, ob es politischen Initiativen braucht oder die Unternehmen alleine in die Puschen kommen. Denn: Endlich (mal wieder) sorgt der Markt mit seiner unsichtbaren Hand dafür, dass die Nachfrage das Angebot diktiert und aus der Kür die Pflicht wird!
Event, 21.01.2022 (Beendet)
Digitalevent
Beendet
Unter dem Dach der Nachhaltigkeitsinitiative Chemie³ von VCI, BAVC und IGBCE erstellt W&P aktuell ein Leitfaden „Kreislaufwirtschaft“ für die chemisch-pharmazeutische Industrie. Als praxisorientiertes Unterstützungsangebot v.a. für mittelständische Unternehmen sollen insbesondere die unternehmerischen Chancen und Herausforderungen aus der zirkulären Transformation aufgezeigt werden. Mit dem „Virtual World Café“ werden in einem kollaborativen online-Workshop strategische und operative Lösungen zur Kreislaufwirtschaft auf breiter Basis mit verschiedenen Stakeholdern aus der Industrie kommentiert, konkretisiert und bewertet. Im Vorfeld des Workshops werden Sie eine kompakte Themenübersicht zur Information erhalten - eine Vorbereitung Ihrerseits ist jedoch nicht notwendig. Als kleines Dankeschön für Ihre Teilnahme werden Sie eine kompakte Dokumentation der Ergebnisse des „Virtual World Café“ erhalten. Agenda zum Virtual World Café 9:00 – 9:10 Uhr – Begrüßung durch Chemie³ und W&P 9:10 – 9:30 Uhr – Vorstellung und Tutorial zum virtuellen Collaborative Workspace 9:30 – 11:45 Uhr – Virtual World Café mit 6 Runden á 20min + Pause 15min 11:45 – 12:00 Uhr – Wrap-up und Closing Bitte beachten Sie, dass zwei alternative Termine angeboten werden, die Sie grundsätzlich nach Ihrer Präferenz wählen können. Ansprechpartner ist Herr Dr. Stephan Hundertmark, Mitglied der Geschäftsleitung und gesamtverantwortlicher Studienleiter Leitfaden „Kreislaufwirtschaft“
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Expertise

Branchen
Chemie- und Kunststoffindustrie
Bauzulieferindustrie
Industriegüter
Leistungen
Unternehmensstrategien und Gestaltung von Geschäftsmodellen
Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft
Organisation
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Produktmanagement und Komplexitätsmanagement
Innovationsmanagement
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