"Je mehr man mit den eigenen Kunden redet, desto innovativer wird man automatisch", so Friedhelm Loh, Vorsitzender des Vorstandes der Friedhelm Loh Stiftung und Präsident des ZVEI auf dem 2. Unternehmer-Salon Hessen. Dr. Wieselhuber & Partner (W&P) hatte wieder zum exklusiven Salon-Abend geladen, um Anspruch und Realität professioneller Innovationsarbeit branchenübergreifend auf einem abendlichen Podium diskutieren zu lassen: "Man muß den Kunden einen festen Platz in der eigenen Entwicklungsstruktur geben", so Loh weiter über die notwendige Einbindung des Kunden in die eigene Innovationsarbeit.
Neben Friedhelm Loh konnte W&P auch Dr. Jürgen Heraeus (Heraeus Holding), Dr. Bernhard gr. Broermann (Asklepios Kliniken) und Prof. Dr. Gregor Schulz (biotest AG) fürs Podium gewinnen, die - moderiert von Sandra Louven vom Handelsblatt - ihre eigenen Erfahrungen mit Innovationsarbeit schilderten:
Struktur und Prozess der Innovation: "In unserem Center of Excellence entscheidet ein Portfolio-Committee über die Werthaltigkeit neuer Ideen. Bei Entwicklungsprozessen von bis zu 15 Jahren kann nur durch Strukturiertheit ein optimaler Innovationsprozess sichergestellt werden", so Professor Schulz vom Pharma-Hersteller biotest.
Innovationscontrolling: Bei Heraeus unterliegen die Innovationen einem klaren Controlling: "Wir überprüfen nach 3 bis 4 Jahren die besten Erfindungen danach, inwieweit sie zu Geschäften geführt haben", so Dr. Heraeus.
Honorierung innovativer Mitarbeiter: Dr. Heraeus setzt dabei nicht ausschließlich auf monetäre Anreize: "Die Gefahr der Erfindervergütung ist, dass danach oftmals kein Impetus mehr besteht, die Innovation weiterzuentwickeln. Deshalb loben wir einen internen, weltweit ausgeschriebenen Innovationspreis aus und anerkennen die Leistung im Kreis der Gesellschafter."
Machtpromotion für Innovationen: Welche Bedeutung die Unterstützung der Innovationsarbeit durch den Inhaber haben kann, wurde bei Dr. Broermann deutlich: "Mir war das Thema Green Hospital (30% höhere Energieeffizienz, 30% altern. Energien, 30% Energieeinsparung) genauso ein persönliches Anliegen wie das Asklepios Future Hospital, in dessen Rahmen wir ITLösungen fürs Krankenhaus entwickeln. Also habe ich beides auf die Agenda gesetzt und nun erzielen wir große Fortschritte."
"Zu spät, zu teuer, zu viel und zu flach. Die Realität des Innovations-Management in Familienunternehmen ist zu Teilen ernüchternd. Leider lassen sich allzu oft Unternehmen nicht dabei unterstützen, erkannte Defizite auch abzustellen" so Prof. Wieselhuber in seinem Vortrag. Dabei begleitet W&P seit mittlerweile 25 Jahren Familienunternehmen im Rahmen von Innovations-Audits, die die Innovationsperformance ermitteln, konkrete Maßnahmen zur Verbesserung von Innovationsstrategie, -methoden, -prozesse und -klimas ableiten und messbar umsetzen. Dabei setzt W&P auch auf die Expertise der Tochterunternehmen Brand Networks, ein Markenbewertungsspezialist und Wurzer & Kollegen, eine Intellectual Property- Beratung: "Neue Wege zum Wachstum - Innovationen durch Marken transportieren und Marken innovativ aufladen - den Innovationsvorsprung wirksam sichern und nutzen", so beschreibt Prof. Wieselhuber den Fokus seiner Innovationsberatung.
Einleitend hatte der ehemalige Chefvolkswirt der Deutschen Bank, Prof. Dr. Norbert Walter unter dem Thema "Quo vadis Euro(pa)?" seine Einschätzungen über die aktuelle europäische Haushaltslage präsentiert und Prognosen zu künftigen Szenarios preisgegeben: "Misswirtschaft in Griechenland ist für Europa so gefährlich wie das seit Jahrzehnten defizitäre Saarland für Deutschland. Erst wenn Portugal, Spanien und Italien gemeinsam kollabieren und das ist durchaus wahrscheinlich, ist Europa gefährdet." Die Inflationsentwicklung sieht Prof. Walter jenseits des Zenits und prognostiziert, dass die in den kommenden Jahren weltweit sinken wird.
Der nächste Unternehmer-Salon findet am 5. Juli 2012 in München statt. Bei Interesse informieren Sie sich bitte hier.
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