Performance, Kostenmanagement, Absicherung des bestehenden Geschäfts, Krisenmodus – das ist aktuell der Fokus vieler Unternehmen und deren Geschäftsführung. Gleichzeitig wächst der Druck durch Entwicklungen im chinesischen Markt, die zunehmend das Risiko bergen, Deutschland den Rang als Innovationstreiber streitig zu machen – wenn China ihn nicht längst schon übernommen hat. Langfristig sichern nur echte Innovationspotenziale die Wettbewerbsfähigkeit und den wirtschaftlichen Erfolg Deutschlands und Europas; ohne sie droht der Standort den Anschluss zu verlieren. Im Rahmen der Innovationswerkstatt von Dr. Wieselhuber & Partner (W&P) am Fraunhofer IAO in Stuttgart, gaben führende ExpertInnen wie Barbara Austel, Vorsitzende des Aufsichtsrats von FESTOOL, Dr. Ronald Mihala, Geschäftsführer Forschung und Entwicklung bei fischer und Prof. Dr.-Ing. Wilhelm Bauer, Institutsleiter Fraunhofer IAO, wertvolle Einblicke in ihre Innovations- und Resilienzstrategien – mit konkreten Impulsen aus der Praxis für die Praxis.
„Ohne Innovation keine Zukunft – Unternehmen müssen Innovation zur Überlebensstrategie machen, um auch in Phasen großer Unsicherheit zukunftsfähig zu bleiben“, appellierte einleitend Gastgeber und W&P Managing Partner Dr.-Ing. Dirk Artelt. Denn: „Krisen gab es schon immer und viele Familienunternehmen nutzen diese als Chance für Veränderung. Entscheidend ist, sich im Spannungsfeld zwischen Game Over und Wachstum klar zu positionieren und Wandel als Chance zu begreifen.“
Wie das gelingen kann, erläuterte Simon Moser, Leiter Innovation & New Business bei W&P, anhand zentraler Erfolgsfaktoren: „Die Praxis zeigt, dass viel Potenzial – insbesondere was die Reduktion der time-to-market betrifft - durch eine gezielte Optimierung des Innovations- und Entwicklungsprozesses gehoben werden kann.“ Er betonte die Rolle eines starken PMO, das F&E-Performance orchestriert und als Strategie-Enabler wirkt. Ebenso wichtig: „Innovation ist Führungsaufgabe – es braucht den Mut, gewohnte Wege zu verlassen, erfolglose Initiativen zu beenden und neue Ideen mit voller Konsequenz voranzutreiben.“
Prof. Dr.-Ing. Wilhelm Bauer, der in Forschung und Innovation den Schlüssel zu wirtschaftlicher Prosperität und Resilienz sieht, betonte die strategische Bedeutung von Technologie- und Innovationsmanagement. Er hob hervor, wie wichtig die Entwicklung neuer Lösungen auch im Schulterschluss mit der Forschung gerade in Krisenzeiten ist, um Wachstumspotenziale zu erschließen und die Wettbewerbsfähigkeit nachhaltig zu stärken. Für Dr. Ronald Mihala ist Innovationskraft kein Luxus, sondern eine Überlebensstrategie, insbesondere gegen den drohenden Wettbewerb aus China. Denn sie entscheide, ob Unternehmen die Zukunft mitgestalten – oder überholt werden. Mihala: „Es kommt eine "Flutwelle" aus China auf uns zu – wir können auf ihr schwimmen oder darin untergehen”. Die Werkstattdiskussion mit allen Referenten zeigte: Gerade in einem wirtschaftlichen Umfeld, das von Ressourcenknappheit und geopolitischen Unsicherheiten geprägt ist, ist Innovationskraft entscheidend, um neue Marktpotenziale zu erschließen. Innovationsprozesse sind dabei so zu gestalten, dass sie nicht nur flexibel auf Veränderungen reagieren, sondern gleichzeitig eine stabile Grundlage für langfristiges Wachstum schaffen. „Ruhe Dich nicht auf Erfolgen der Vergangenheit aus!“ so auch das Plädoyer von Barbara Austel. Wie es schon die Gründergenerationen von erfolgreichen Familienunternehmens vorgelebt haben, seien Mut, ständige Innovationen und Anstrengungen notwendig, um auch in Zukunft erfolgreich zu sein.
Fazit der Veranstaltung: Es gibt gar keine andere Wahl als innovativ zu sein! Die enge Verzahnung von Innovationskraft, Resilienz und unternehmerischem Mut sind die Basis, um auch in schwierigen Zeiten erfolgreich zu sein.