Die überstürzte Ausgründung von Unternehmensteilen ist einer der häufigsten Fehler bei Carve-outs, beobachtet Dr. Günter Lubos, Senior Manager des Beratungshauses Dr. Wieselhuber & Partner. Wie viel Zeit und Personal ein Unternehmen für den Carve-out einplanen sollte und wie viel Nähe es nach der Ausgründung zum ehemaligen Mutterkonzern zulassen darf, erklärt Lubos im Talk bei FINANCE-TV.
Viele DAX-Unternehmen nutzen Carve-outs regelmäßig, um sich von
defizitären oder strategisch nicht mehr wichtigen Unternehmensteilen
zu trennen. Doch auch große Mittelständler nutzen das Instrument
zunehmend. Bei der Ausgründung trennt sich der Mutterkonzern oft von
5 bis 10 Prozent seines Umsatzes, sagt Dr. Günter Lubos,
Carve-out-Experte bei Dr. Wieselhuber & Partner. Bis ein
Unternehmensteil so weit vorbereitet ist, dass die Ausgründung
funktionieren kann, vergeht in der Praxis oft mindestens ein halbes
Jahr.
Nach dem Carve-out sollte sich das neue Unternehmen vom
Mutterkonzern trennen: "Wenn man zu 80 Prozent von einem Kunden
abhängt, ist das schädlich", sagt Lubos. Innerhalb von zwei bis drei
Jahren nach der Ausgründung, so sein Rat, sollte ein Unternehmen
sich aus solch einer Konstellation lösen. Wie viel Abhängigkeit vom
ehemaligen Mutterkonzern nach dem Carve-out ratsam ist und wie viel
Personal man einplanen sollte, um IT, Controlling und Accounting für
die Zeit nach einer Ausgründung aufzustellen, verrät Lubos im Talk
mit FINANCE-TV.
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