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Banken und Sparkassen, die klassischen Finanzierungspartner des Mittelstandes, sind auf die Finanzierung der Digitalisierung nicht ausreichend vorbereitet. Das Investitions- und Risikoprofil unterscheidet sich grundlegend von klassischen Investitionen. Der Anteil immaterieller Güter und investiver Kosten, z.B. zur Qualifikation und Aufbau von Fachkräften, dominiert den Finanzierungsbedarf und eignet sich nicht als Kreditsicherheit. Die traditionellen Ratingsysteme der Kreditinstitute können Digitalisierungsinvestitionen nur ungenügend bewerten. Der digitale Wandel stellt an die finanzierenden Kreditinstitute insgesamt erheblich höhere Anforderungen bei der Risikoeinschätzung und Beurteilung von Geschäftsmodellen.
Eine weitere Herausforderung: Die Digitalisierung verändert den Finanzbedarf in der gesamten Wertkette. Neue Serviceleistungen erfordern angepasste Finanzierungsinstrumente, die zu Lasten der klassischen Kreditprodukte an Bedeutung gewinnen werden. Darüber hinaus führt der Einsatz disruptiver Technologien zu einer Entwertung wesentlicher heutiger Kreditsicherheiten. Die "Fabriken der Zukunft" haben ein reduziertes Innenleben, einen geringen Flächenbedarf und werden in die urbane Wohnwelt re-integriert - die klassischen Fertigungsstandorte im Industriegebiet auf der "grünen Wiese" verlieren an Bedeutung und somit an Wert.
Ohne einen entsprechenden Kompetenzaufbau der Fremdkapitalgeber wird sich die Finanzierung der digitalen Transformation auf Eigenkapital bzw. Mezzanine Instrumente fokussieren. Dies könnte mittelfristig zum kritischen Engpass der Digitalisierung im Mittelstand werden - oder eine Strukturverschiebung hin zu bankenunabhängigen Finanzierungen weiter forcieren. Banken und Sparkassen würden also bei mittelständischen Unternehmen Marktanteile verlieren, obwohl gerade die Hausbanken aufgrund ihrer Beratungskompetenz im Bereich der Fördermittel prädestiniert sind den Unternehmen zu helfen, ihre Digitalisierungsprojekte von Anfang an auf eine gezielte Förderfähigkeit hin auszurichten.