Die Wertschöpfungskette-Bau steht am Anfang einer Revolution. Building Information Modeling (BIM) ist dabei nur ein kleines Puzzleteil: Planungsprozesse verändern sich, die direkte Ansprache der Auftraggeber durch Hersteller unter Umgehung des Handels wird möglich, neue Plattformen setzen sich durch, innovative Technologien auf der Baustelle halten Einzug.
Wie können Entscheider und Unternehmer hier profitieren? „Kein Player kann sich heute noch leisten, mit der Digitalisierung zu warten“, so Florian Kaiser, Gastgeber des Branchentreffens, zur Brisanz des Themas vor 70 Entscheidern aller Gewerke. Bauherren, Architekten, Fachplaner, Hersteller und Handel haben erkannt, dass hier Wettbewerbsvorteile winken: „Es braucht nun digitale Vorreiter und Strategen und nicht mehr reaktive Nachzügler. Aktuelle Kundenprojekte zeigen: Erfolgreiche Unternehmen erarbeiten derzeit digitale Roadmaps und Plattformstrategien.“
Mario Mirbach, Gründer von Pure Applikationen, fordert deshalb: „Einzelne Hersteller müssen in der Digitalisierung Schritte nach vorne wagen - selbst wenn sie auf Grund der Marktentwicklung ihre Pionierstellung mittelfristig wieder verlieren“. Unter Beweis gestellt hat dies laut Markus Heße bereits Xella Baustoffe: „Digitalisierung heißt für uns, dem Kunden auf seiner Customer Journey zu folgen. Wir bieten hier Dienstleistungen an, die andere Hersteller mit dem gleichen Produkt nicht liefern. Damit können Marktanteile signifikant gesteigert werden.“
Die größte Herausforderung für die Branche sieht Deniz Turgut von Albrecht Jung darin, das Wissen über Produkte und Prozesse in den Köpfen der Mitarbeiter zu digitalisieren. Erst dann lohnt es sich überhaupt über Themen wie BIM nachzudenken. Doch: „Trotz aller technischer Möglichkeiten werden Entscheidungen nach wie vor auf Basis von Emotionen und zwischenmenschlicher Kommunikation getroffen. Das muss man berücksichtigen.“
Digitalisierung heißt auch Grenzenlosigkeit. Das zeigte Oliver Hermes, CEO des marktführenden Pumpenherstellers WILO, abschließend auf beeindruckende Weise am Beispiel der Smart Urban Areas: „Es geht in Zukunft nicht mehr nur darum, die effizientesten, sondern vielmehr auch die kommunikativsten Systeme anzubieten. Nur so wird man beispielsweise in Zukunftsmärkten wie China als Anbieter überhaupt berücksichtigt.“
Weitere Informationen unter https://www.wieselhuber.de/bau_bauzuliefererindustrie/ und in der Studie „BIM – Are you ready?“ unter https://www.wieselhuber.de/bim_studie