München, 30.03.2017

Biermarkt 2017: Rabattschlacht im Getränkemarkt

Am nationalen Biermarkt ist kein Ende der Talfahrt in Sicht. 2016 wurden in Deutschland rund 0,5 Prozent weniger Bier konsumiert als noch im Vorjahr – Hoffnungsträgern wie EM-Bierlaune oder dem 500. Geburtstag des Reinheitsgebotes zum Trotz. Für 2017 rechnen die Experten von Dr. Wieselhuber & Partner (W&P) mit einem weiter sinkenden Inlandskonsum von bis zu 1,5 Prozent, bis 2025 prognostizieren sie einen Rückgang des Bier-Ausstoßes im Inland von derzeit ca. 96 Mio hl. auf ca. 87 Mio. hl. Grund für die andauernde Abwärtsentwicklung? Neben demographischen Faktoren ist vor allem die anhaltende Wertvernichtung durch Preispromotions im Handel verantwortlich.

Der Blick in die Zukunft zeigt: Während in anderen europäischen Ländern die Bevölkerung zunimmt, brechen den Brauereien im Inland bis 2025 rund 10% der Konsumenten weg, die pro Kopf mehr Bier als der Durchschnitt konsumieren. Auch heute schon verzichten „Best Ager“, neben einer steigenden Anzahl von „Alkohol-Totalverweigerern“, zunehmend auf alkoholische Getränke. Aktuell leistet die „Aktionitis“ mit einem wertvernichtenden Preiskampf im Handel ihr Übriges: Mehr als ¾ des Bierabsatzes im deutschen Lebensmitteleinzelhandel (LEH) und Getränke-Abhol-Märkten (GAM) wurden 2016 über Sonderangebote abgesetzt. Besonders betroffen waren Marken wie Warsteiner, Veltins oder Bitburger, während Handelsmarken zu gewohnten Dauerniedrigpreisen erhältlich waren: „Damit ist Bier heute nicht teurer als vor zehn Jahren!“, so Jürgen Michael Gottinger, Branchenexperte bei W&P.

Einen Trost aufs Prost: Verbrauchertrends wie Nachhaltigkeit und Regionalisierung verleihen vor allem regionalen Marken Aufwind. So konnten sich Mikrobrauereien auf regionalem Level der Preisvergleichbarkeit entziehen und in den letzten 10 Jahren ihren Anteil am Gesamtausstoß von 1,45% (2006) auf 1,68% (2016) steigern. Gottingers Fazit: „Die Lokal-Strategie geht auf. Bier ist hierzulande ein regionales Produkt! Ein „Mehr-Positionierung-weniger-hl-Denken“ ist zwar schwierig, aber in einem schrumpfenden Inlandsmarkt durchaus erfolgreich.“

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