Wie lassen sich Organisationskosten wirksam senken, ohne die Leistungsfähigkeit zu gefährden? Wie entstehen ineffiziente Strukturen – und wie können Unternehmen diese systematisch identifizieren und beseitigen?
Im Rahmen des digitalen W&P Executive Dialogs in Kooperation mit InfraServ Gendorf standen deshalb praxiserprobte Ansätze zur Steigerung der Organisationseffizienz im Fokus. Christian Neeb, Leiter Profit & Controlling Excellence bei Dr. Wieselhuber & Partner (W&P), betonte einleitend: „Organisationen verursachen dann hohe Kosten, wenn ihre Strukturen und Prozesse nicht konsequent auf Leistungsfähigkeit und Effizienz ausgerichtet sind. Entscheidend ist: Nur das Zusammenspiel beider Dimensionen schafft eine Hochleistungsorganisation – alles andere bleibt Stückwerk.“ Je nach Ausgangslage im Unternehmen sei es erforderlich, differenzierte Maßnahmenpakete abzuleiten, um gezielt Effizienzpotenziale zu heben.
Anna-Katharina Waldner, Managerin im Bereich Business Performance Improvement bei W&P, stellte den methodischen Ansatz der W&P-Leistungsanalyse vor. Dieser setzt gezielt auf die Einbindung der Fachbereiche und liefert nachvollziehbare, umsetzbare Ergebnisse: „Die Einbindung sorgt für hohes Committment, die Ergebnisse sind nachvollziehbar und wirksam. So identifizieren wir konkrete Effizienzpotenziale – in der Praxis bis zu 30 Prozent der betrachteten Personalkosten – insbesondere durch eine klare Definition des erforderlichen Service Levels.“ Sebastian Batton, Leiter des Bereichs Digital Excellence bei W&P, zeigte, wie sich mit datenbasierten Analysen bislang unsichtbare Ineffizienzen identifizieren lassen: „Viele Unternehmen verlieren schleichend an Performance durch Prozesse, die unterhalb des Radars liegen“, so Batton. „Genau hier setzt Process Mining an: Es macht Abweichungen vom Zielprozess sichtbar und schafft so die Grundlage für datenbasierte Entscheidungen und gezielte operative Verbesserungen.“
Einblicke in die Unternehmenspraxis und ein gemeinsames Projekt mit W&P gab Viktoria Zimmermann, Leiterin der Geschäftssteuerung bei InfraServ Gendorf. Sie verdeutlichte, wie der Infrastrukturdienstleister für die Chemie- & Prozessindustrie die Leistungsanalyse nutzte, um kurzfristig Kostenpotentiale aufzudecken und diese nachhaltig zu senken. Ihre Erfahrungen belegen: Es war entscheidend, alle Leistungsbereiche der Organisation ohne Abstriche in den Fokus zu nehmen, um das größte Potential auszuschöpfen. Mit Projektstart setzte sie zudem auf transparente Kommunikation und Wissensvermittlung rund um die Leistungsanalyse, um Management und Mitarbeiter vollumfänglich mitzunehmen. Denn: Die definierten Maßnahmen müssen im Laufe der Zeit konsequent im Unternehmen umgesetzt werden – was ohne die Einbindung des Managements schlicht nicht möglich ist.
Fazit der abschließenden Diskussion, moderiert von Jens Ekopf, Managing Partner bei W&P: Projekte rund um Organisationseffizienz sollten nicht als kurzfristige Sparprogramme verstanden werden, sondern vielmehr als „reinigende Gewitter“. Nur so lassen sich im Rahmen einer Reorganisation die Leistungsfähigkeit wieder systematisch steigern und strategische Potenziale über alle Funktionen hinweg erschließen.