Im W&P Executive Dialog „Open Strategy & Kommunikation“ gab es Einblicke in unterschiedliche Ebenen der Open Strategy bei Restrukturierungen und außergerichtlichen Sanierungen - aus akademischer und praktischer Perspektive. Klare Botschaft: Die Open Strategy verbessert die Entscheidungsfindung, fördert die Kreativität und steigert somit die Erfolgsaussichten von Turnaround-Strategien.
Nach der Begrüßung durch Daniel Emmrich, Partner Operative Restrukturierung W&P, starteten Dr. Christoph Strobl, Geschäftsführender Gesellschafter SGS Management, und Dipl.-Ing. Andreas Pleninger, Geschäftsführer Pleninger, direkt mit einen Ausflug in die Praxis. Aus zahlreichen Projekten wissen sie: Die professionelle und transparente Stakeholder-Kommunikation ist in der Sanierung ersatzlos – dabei sind die Rollen und Interessenslagen der verschiedenen Stakeholder laufend zu analysieren. Denn: Der Informationsbedarf ändert sich mit zunehmenden Krisenstadien, genauso wie Beziehungen und Spannungsfelder. Vor allen in Familienunternehmen ist dies auf Grund persönlicher Interessen und komplexer Gesellschafterstrukturen häufig eine besondere Herausforderung. Mittels Open Strategy lässt hier sich die Balance zwischen maximaler Transparenz und gezielter Erfüllung der jeweiligen Anforderungen der Stakeholdergruppen realisieren.
Prof. Dr. Julia Hautz, Professorin Strategic Management der Universität und dem Management Center Innsbruck, gab anschließend Einblicke in das Forschungsprojekt „Open Strategy in der Restrukturierung und Sanierung“, finanziert durch den Jubiläumsfonds der Oesterreichischen Nationalbank (OeNB). Sie betonte, dass für eine erfolgreiche Implementierung der Open Strategy bereits vor der Krise Transparenz – „jeden erreichen“ – und Partizipation – „jeden mitnehmen“ – als zentrale Werte etabliert werden sollten. Zudem sorgen Klarheit im Prozess, die gezielte Balance zwischen Offenheit und Geschlossenheit in der Kommunikation und zum Unternehmen passende, auch analoge Praktiken wie Workshops oder Townhalls dafür, die unterschiedlichsten Stakeholder zu erreichen.
Gerade im Bereich von distressed M&A existieren besondere Anforderungen in der Stakeholder Kommunikation, wie Dr. Hubertus Bartelheimer, Mitglied der Geschäftsleitung W&P, und Daniel Emmrich betonen: „Der Kommunikationsinhalt richtet sich nach den Stadien der Unternehmenskrisen – der sieht bei einer strategischen Neuausrichtung natürlich völlig anders aus als in der Insolvenz.“ In Restrukturierungen erleichtere eine klare und frühzeitige Kommunikation die Durchsetzung unternehmerischer M&A Ziele, schütze Unternehmen vor öffentlichem Schaden und sorge so letztlich für internen „Frieden“.
Die abschließende Podiumsdiskussion mit allen Referenten und Dr. Anna Katharina Wilke, Rechtsanwältin bei Flöther & Wissing machte deutlich: Gerade komplexe Inhalte, wie beispielsweise juristische Hintergründe, sollten auf die Verständnisebene der Stakeholder-Ebne heruntergebrochen werden, bei gleichzeitiger Schnelligkeit und Sachlichkeit der Kommunikation. Die Rolle von Intermediären, also Moderatoren, kann ebenfalls erfolgsentscheiden sein: Sie haben interne und externe Prozesse im Blick und bringen bis dato ungehörte Interessen von Stakeholdern ins Gespräch.