In diesen unsicheren Zeiten besteht die Angst, in ein vermeintlich marodes Unternehmen zu investieren. Doch gleichzeitig bieten solche Übernahmen als Stand-Alone oder Add-On erhebliche Chancen. Rechtliche Risiken sind minimal – und mit den richtigen Verhandlungen kann sich das Unternehmen als heimlicher Gewinner erweisen. Wie in diesen Kontexten geschickt verhandelt werden kann und die verborgenen Potenziale insolventer Unternehmen erkannt und genutzt werden können, stand im Fokus des digitalen Executive Dialog von Dr. Wieselhuber & Partner GmbH in Kooperation mit BRL Boege Rohde Luebbehuesen.
Nach der Begrüßung von Volker Riedel, Managing Partner W&P stellte Katharina Gerdes, Partnerin BRL, die diversen Vorteile der Sanierung in der Insolvenz anhand konkreter Instrumente und Maßnahmen der leistungswirtschaftlichen und finanziellen Restrukturierung vor. Da initiale M&A-Prozesse seit 2020 zunehmend nicht erfolgreich sind, werden die Unternehmen oftmals häufiger durch den Insolvenzverwalter in Eigenregie weitergeführt und strukturiert saniert, so dass der Business Case dann für potentielle Investoren belastbarer einzuschätzen sind, in der Regel kein unmittelbarer Wettbewerb besteht mit Aussicht auf Exklusivität und die Verhandlungssituation eher non-distressed deals ähnelt.
Am erfolgreichen Beispiel des M&A-Cases devolo und anschließenden denkbaren Situationen und Vorgehensweisen für einen distressed Erwerb führten Jan Ehlert, Senior Manager (W&P) und Dr. Hubertus Bartelheimer, Mitglied der Geschäftsleitung (W&P) die Chancen und die Fallstricke derartiger Verfahren vor.
Die abschließende Werkstatt-Diskussion machte deutlich: „Die Chancen mit einer Insolvenz ein Unternehmen zu sanieren, werden weiter anwachsen. Dabei rücken zunehmen strategische Insolvenzen in den Fokus, auch wenn die klassischen Insolvenzen verursacht über schwächelnde Kundennachfrage oder andere Kontextwidrigkeiten weiterhin an der Tagesordnung sein werden und die Aussicht auf „Schnäppchen“ hochhalten“, so Volker Riedel abschließend.