Der wirtschaftliche Druck auf viele Portfoliounternehmen ist hoch: Engpässe in der Lieferkette, steigende Energiepreise, Fachkräftemangel, Schwierigkeiten im Vertrieb und steigende Zinsen konfrontieren auch gesunde Unternehmen kurz- und mittelfristig mit unerwarteten Liquiditätsproblemen. Für beteiligte Private Equities und Debt Fonds stellen sich Fragen: Welche Maßnahmen sind zur Krisenbewältigung und Sanierung zu ergreifen, welche Handlungsoptionen stehen zur Verfügung, um das eingesetzte Kapital zu sichern oder Verluste zu minimieren? Teil II des W&P Executive Dialogs in Kooperation mit P+P POELLATH + Partners gab rund 130 Teilnehmern einen detaillierten Einblick in die Liquiditätsplanung als zentrales Steuerungsinstrument in der Krise.
Mit der „Gretchenfrage“ Finanzstatus starteten W&P Senior Manager Maximilian Thoele und W&P Partner Matthias Müller: „Stolpersteine bei der Ermittlung des Finanzstatus sind an der Tagesordnung. Eine korrekte Abbildung ist jedoch zentral, da dieser Klarheit über die Ausgangslage und die Leitplanken für die weitere Vorgehensweise vorgibt“. Neben dem Finanzstatus ist in der Regel ein Finanzplan zu erstellen. Anforderungen an ein formal korrektes Liquiditätstool sind u.a. die lückenlose, tagesgenaue und überschneidungsfreie Abbildung von Zahlungsströmen sowie eine nachvollziehbare und realistische Herleitung der Planungsprämissen und Maßnahmen.
Auch ein positiver Finanzstatus entbindet Schuldner nicht, in der Krise die Liquiditätssituation weiterhin kritisch zu verfolgen, um rechtzeitig eine Zahlungsunfähigkeit zu erkennen. Und ist der Finanzstatus negativ? Tobias Jäger, Partner bei POELLATH widmete sich Maßnahmen zur Bereinigung sowie Anforderungen an Stundung, Novation und Rangrücktritt. Der abschließende Blick von Dr. Sebastian Rosentritt, Counsel, POELLATH zeigte: Risikopositionen des Gesellschafters lassen sich am besten durch Eigenorganisation, Dokumentation, den Einsatz qualifizierter Berater sowie eine D&O-Versicherung minimieren.