Die deutsche Bauwirtschaft steht weiter unter erheblichem Druck. 2025 droht das fünfte Jahr in Folge ein Umsatzrückgang. In diesem Umfeld gilt: Nur wer frühzeitig handelt, bleibt am Steuer. Unternehmen, die Transformation anstoßen, Kosten senken und eine Neuausrichtung einleiten, sichern sich Handlungsfreiheit – statt sich von externen Faktoren oder Finanzierern lenken zu lassen. Wie? Entsprechende Impulse standen im Mittelpunkt des digitalen Executive Dialog „Stagnation in der Bauindustrie“ von Dr. Wieselhuber & Partner (W&P).
„Je länger der Aufschwung dauert, desto wichtiger werden Durchhaltevermögen, Kapitalreserven, das Erreichen des Break-even und die „Atmungsfähigkeit“ der Unternehmen“, so einleitend Dr. Stephan Hundertmark, Moderator und W&P Branchenexperte. Georg Charlier, Regional Manager bei JLL, verdeutlichte: Das Marktumfeld bleibt herausfordernd auch wenn mittlerweile vereinzelter Lichtblicke am Horizont sichtbar werden. Oliver Markschläger, Leiter Bau-/Bauzulieferer bei W&P, betonte in seiner strategischen Einordnung entsprechend: „Wer in dieser schwierigen Phase das passende Portfolio und eine leistungsfähige Organisation im Griff hat, kann jetzt strategisch die Weichen stellen und als Gewinner hervorgehen.“ Unternehmen, die breit diversifiziert und effizient aufgestellt sind, verfügen über einen klaren Vorteil. Frühzeitiges Handeln wird damit zum Schlüsselfaktor, um Kosten zu senken, Effizienz zu steigern und neue Umsatzpotenziale zu erschließen.
Dass kaufmännische Steuerung dabei weit mehr ist als ein Reporting-Instrument, unterstrich Johannes Zubrod, Mitglied der Geschäftsleitung bei W&P: „Unternehmen dürfen kaufmännische Steuerung nicht als lästige Pflicht begreifen – richtig umgesetzt wird sie zum strategischen Vorteil. Existieren keine derartigen Instrumente bedeutet das auf jeden Fall einen Wettbewerbsnachteil!“ Moritz Polk, Manager bei W&P, ergänzt: „Nur der integrierte Dreiklang aus Strategie-, Finanz- und Liquiditätsmanagement ermöglicht kontrollierte, fundierte Entscheidungen für die Zukunft - die letztlich Zeit und Kosten sparen.“
Wie das in der Praxis gelingt, zeigte W&P Partner Daniel Emmrich anhand eines Restrukturierungsbeispiels. Er ist sich sicher: „Zentrale Erfolgsfaktoren der Restrukturierung und Neuausrichtung sind vor allem die offene Kommunikation mit allen Finanzierern, die vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen Beratern und Geschäftsführung und der klare Veränderungswille in der Führung.“
In der abschließenden Diskussion wurde deutlich: Die Branche durchläuft tiefgreifende strukturellen Veränderungen – frühes, szenariobasiertes Handeln schafft in dieser Situation Klarheit und sichert Handlungsfähigkeit. Wer jetzt kaufmännische Steuerung als strategisches Führungsinstrument begreift, Effizienz mit klarer Ausrichtung verbindet und strategisch klug handelt, kann gestärkt aus der Stagnation hervorgehen und den Wettbewerb sogar überholen.