„Wenn klassische Exit-Strategien versagen, braucht es neue Wege – Continuation Funds können einer davon sein.“ Mit diesen Worten eröffnete Volker Riedel, Managing Partner bei Dr. Wieselhuber & Partner (W&P), den digitalen Executive Dialog in Kooperation mit POELLATH. Im Mittelpunkt stand die Frage, ob und unter welchen Voraussetzungen Continuation Funds als innovative Sanierungslösung bei „stressed Assets“ dienen können – mit Fokus auf Anwendungsbereiche, Preisfindung und Umsetzung.
Dr. Stephan Schade, Partner bei POELLATH, erläuterte die rechtliche und strukturelle Grundlage klassischer Continuation Funds, die sich inzwischen am Markt etabliert haben und zunehmend auch für neue Assetklassen wie Kredite oder Wachstumsunternehmen genutzt werden. Sie dienen der Verlängerung der Halteperiode einzelner Assets, wenn der Ursprungsfonds am Lebensende ist. Typische Beweggründe sind fehlendes Kapital für Anschlussfinanzierungen, Diversifizierungsgrenzen oder das Interesse, weiteres Wertsteigerungspotenzial zu realisieren. Tobias Jäger, ebenfalls Partner bei POELLATH, ergänzte die juristische Prozesslogik und hob die besonderen Anforderungen an Transparenz und Interessenkonfliktmanagement hervor. Übertragen auf stressed Assets kommen zusätzliche Hürden hinzu – insbesondere Zeitdruck, Finanzierungsbedarf und Zweifel an der Sanierungsfähigkeit –, die angepasste Strukturen und belastbare Bewertungsgrundlagen erfordern.
„Gerade dort, wo Erfolg oder Misserfolg an 0/1-Entscheidungen hängen – etwa regulatorische Zulassungen, Vertragsentscheidungen, technologische Durchbrüche, Marktakzeptanz oder Patente – bieten Continuation Funds eine flexible Alternative zum klassischen Exit-Prozess“, ordnete Matthias Müller, Partner bei W&P, ihre Bedeutung als zunehmend wichtiges Vehikel insbesondere bei schwierigen Exits und großem Wertsteigerungspotenzial ein. Anders als bei typischen M&A-Transaktionen fehle hier ein wettbewerblicher Bieterprozess, was Informationsasymmetrien und potenzielle Interessenkonflikte verstärke. „Fairness Opinions schaffen hier Transparenz und Vertrauen, indem sie unabhängig prüfen, ob der Preis angemessen ist. Sie gelten zunehmend als regulatorischer Standard, reduzieren Haftungsrisiken, sichern die Gleichbehandlung aller Investoren und erhöhen die Prozessqualität“, so Müller weiter.
In der anschließenden Werkstatt-Diskussion mit den Referenten wurde deutlich: Continuation Funds können ein wirkungsvolles Instrument bei stressed Assets sein – vorausgesetzt, rechtliche Struktur, betriebswirtschaftliche Wertermittlung und Investoreninteressen greifen präzise ineinander. Die Teilnehmenden waren sich einig, dass sich dieses inzwischen akzeptierte Instrument künftig auch in weitere Assetklassen ausbreiten dürfte.
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Executive Dialog: Kann ein Continuation Fund eine Lösungsoption bei stressed Assets sein?