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Management kann man lernen - Unternehmer muss man sein
Die Motive Unternehmer zu werden sind vielfältig. Die häufig - von Neidgesellschaften, Leistungsverweigerern und Gleichmachern - angesprochene Dominanz der materiellen, finanziellen Unternehmermotivation ist absurd und zählt zu den sehr überschaubaren Ausnahmen. Unternehmer und Selbstständige sind einer permanenten 60 Stunden-Woche, mit weniger Urlaub als jeder Tarifangestellte, mit höheren existenziellen Risiken und einem Einkommen oder gar Stundenlohn, der in einem krassen Missverhältnis zum zeitlichen und inhaltlichen Engagement steht, konfrontiert. Sie beuten eher sich selbst aus als andere. Man denke hier nur an die Vielzahl von kleinen und mittelständischen Unternehmen, Handwerks- und Handelsbetriebe.
Gerade diese Unternehmer, die nicht täglich den Wirtschaftsteil der Medien füllen, die sogenannten Familienunternehmer, der Mittelstand - sie sind das Wurzelgeflecht, der Nährboden einer funktionierenden sozialen Marktwirtschaft. Dieses Unternehmertum ist seit jeher eine wichtige Quelle für Fortschritt und Wohlstand und gerade die Politik sollte sensibel darauf achten, dass uns die Unternehmer nicht ausgehen.
Erbschaftssteuerreform: Populistisch geführter Verteilungskampf
Die politischen Mandatsträger sollten sich mehr bemühen, Unternehmen und Unternehmer besser zu verstehen, um die richtigen Rahmenbedingungen für deren Erfolg und Fortbestehen zu schaffen. Der über die Erbschaftssteuerreform populistisch geführte Verteilungskampf und die Ausgrenzung der Erben als unberechtigte Vermögensempfänger und Einnahmenkonsumenten, ist genau das Gegenteil einer unternehmerfreundlichen Politik und Gesellschaft. Auch permanenter Bürokratieaufbau behindert Unternehmertum in gravierender Weise. Nicht zuletzt werden Start-up Unternehmen, die Zukunft unserer Gesellschaft und deren Gründer und Finanzen, zu wenig beachtet und gefördert. Die daraus resultierenden Nachteile der internationalen Wettbewerbsfähigkeit deutscher Unternehmen sind auf vielen Zukunftsfeldern bereits heute erkennbar. Es ist bemerkenswert, dass viele Menschen den Wohlstand wollen und fordern, aber die Mittelherkunft hierfür nicht interessiert. Es sind die Steuern und Abgaben der Unternehmen, der engagierten, werteschaffenden Unternehmer und Führungskräfte, die einen entscheidenden Beitrag zum Gemeinwohl in Form von Arbeitsplätzen, Wettbewerbsfähigkeit und Steuern leisten!
Auch Unternehmer darf man loben
Wie immer im Leben gibt es nichts umsonst. Diese banale Erkenntnis trifft auch für unsere Gesellschaft zu. Unternehmer sein muss sich lohnen - und dies in mehrfacher Hinsicht:
Unternehmer gestalten Produkte und Leistungen sowie Märkte, prägen Organisation, Mitarbeiterstrukturen und Unternehmenskultur und konfigurieren Wertschöpfung und das Geschäfte-Mix. Sie fixieren das Risikoprofil des Unternehmens und gestalten die Unternehmensattraktivität für Kunden, Mitarbeiter, Lieferanten, Kapitalgeber und die Gesellschaft. Ihr Handeln ist von Verantwortungsbewusstsein und ethischen Grundsätzen geleitet. Sie bemühen sich um eine Balance zwischen ihren Individualwerten und den Institutionalwerten einer Unternehmung.
Das ist ein wahrhaft anspruchsvolles Anforderungsprofil an Unternehmer. Ein Anforderungsprofil, das - allen Trends zum Trotz - auch in Zukunft nur der Mensch, der Unternehmer, aber auch der unternehmerische Manager erfüllen wird. Ideen, Entscheidungen und Handlungen von Menschen werden somit auch weiterhin den Erfolg oder Misserfolg von Unternehmen begründen und unseren Wohlstand bestimmen.