Universelle Erfolgsrezepte für Mode, Sport und Lifestyle? So selten wie Haarschneideautomaten!
Kommentar von Philipp P. Prechtl, Leiter Mode, Sport, Lifestyle bei Dr. Wieselhuber & Partner
Philipp P. Prechtl
Mitglied der Geschäftsleitung
Wenn ein neuer Vorstand antritt, wird im Unternehmen mit neuem Besen erst mal „durchgekehrt“: Anpassungen in Unternehmens- oder Funktionalstrategien stehen ganz oben auf der Agenda. Gerade in der Mode-, Sport- und Lifestylebranche, wo der Wettbewerb zugenommen und die Anzahl der echten Erfolgsspieler abgenommen hat, werden dann für die Entwicklung von Zukunftsstrategien gerne Best-Practice-Beispiele und Benchmarks im jeweiligen Segment als Zielvorgabe herangezogen. Richtiger Ansatzpunkt zur Entwicklung einer erfolgreichen Zukunftsstrategie? Ja. Übertragbares Erfolgsrezept? Nein.
Die jüngere Vergangenheit zeigt: Manager versuchen häufig, nach einem Wechsel von einem erfolgreichen zu einem weniger oder gar kriselnden Unternehmen, Zukunftsstrategien zu übertragen. Unter dem Druck, schnell Lösungen zu liefern, werden vergangene Erfolge überbewertet und die Gefahren einer 1:1 Übertragung von „Rezepten“ auf andere Marken bzw. Unternehmungen einfach weggewischt – so z.B. bei der Vertikalisierung im Modehandel oder der Einführung von Athleisure-Konzepten im Sportbereich. Ein solcher Schnellschuss kann jedoch schnell nach hinten los gehen, denn Herkunft, Marke oder Kundenstamm spielen eine zu wichtige Rolle. Und nur die wenigsten Unternehmen können den schnellen Verlust von Bestandskunden bei gleichzeitig zu langen Aufbauphasen für neue Erlösquellen stemmen.
Ein Credo gegen Veränderung also? Nein, im Gegenteil. Aber gefragt ist eine individuelle Veränderung mit Augenmaß. Branchenspezifische Erfolgsrezepte gibt es genauso selten wie Haarschneideautomaten! Strategie ist immer ein kreativer Prozess, gefragt sind maßgeschneiderte Alternativen.
Fünf Aspekte sind deshalb angesagt, wenn Strategien in der Mode-, Sport- und Lifestylebranche entwickelt werden müssen:
Erfahrungswissen und Benchmarks von Erfolgsbeispielen nutzen, aber direkte Übertragung auf andere Unternehmen oder sogar Geschäftsmodelle vermeiden
Passende Erfolgs-Elemente suchen und entsprechende Erfolgswege definieren
Geschwindigkeit nicht vor individueller Passung zum Unternehmen festlegen
Strategie-Alternativen diskutieren und schnelle „Sprünge“ auf die Lösung vermeiden
Organisation mitnehmen, neue Strategie nicht „überstülpen“
Fazit? Erfahrungswissen ist wertvoll, sinnvoll und liefert kreative Impulse. Erfahrungswissen darf aber nicht als Rezeptvorlage genutzt werden. Denn wer schlicht „abpinselt“, steht am Ende vor einer schlechten Kopie.
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Universelle Erfolgsrezepte für Mode, Sport und Lifestyle? So selten wie Haarschneideautomaten!
Die jüngere Vergangenheit zeigt: Manager versuchen häufig, nach einem Wechsel von einem erfolgreichen zu einem weniger oder gar kriselnden Unternehmen, Zukunftsstrategien zu übertragen. Unter dem Druck, schnell Lösungen zu liefern, werden vergangene Erfolge überbewertet und die Gefahren einer 1:1 Übertragung von „Rezepten“ auf andere Marken bzw. Unternehmungen einfach weggewischt – so z.B. bei der Vertikalisierung im Modehandel oder der Einführung von Athleisure-Konzepten im Sportbereich. Ein solcher Schnellschuss kann jedoch schnell nach hinten los gehen, denn Herkunft, Marke oder Kundenstamm spielen eine zu wichtige Rolle. Und nur die wenigsten Unternehmen können den schnellen Verlust von Bestandskunden bei gleichzeitig zu langen Aufbauphasen für neue Erlösquellen stemmen.
Ein Credo gegen Veränderung also? Nein, im Gegenteil. Aber gefragt ist eine individuelle Veränderung mit Augenmaß. Branchenspezifische Erfolgsrezepte gibt es genauso selten wie Haarschneideautomaten! Strategie ist immer ein kreativer Prozess, gefragt sind maßgeschneiderte Alternativen.
Fünf Aspekte sind deshalb angesagt, wenn Strategien in der Mode-, Sport- und Lifestylebranche entwickelt werden müssen:
Fazit? Erfahrungswissen ist wertvoll, sinnvoll und liefert kreative Impulse. Erfahrungswissen darf aber nicht als Rezeptvorlage genutzt werden. Denn wer schlicht „abpinselt“, steht am Ende vor einer schlechten Kopie.