München, 16.06.2015

Ein Hoch auf Querköpfe! Ideenmanagement mit System

Fachartikel von Dr.-Ing. Dirk Artelt, Mitglied der Geschäftsleitung bei Dr. Wieselhuber & Partner GmbH

Am Anfang eines jeden Geschäftes steht eine Idee. Einfach darauf hoffen, dass gute Ideen zufällig ihren Weg ins und im Unternehmen finden? Fehlanzeige. Erfolgreiche Innovatoren fördern vielmehr das Querdenken und suchen systematisch nach neuen Produkten, Dienstleistungen, Verfahren und Geschäftsmodellen. Die Basis: Ein gelebtes, flexibles und strukturiertes Ideenmanagement, bestehend aus
  • einem definierten Ideenprozess mit den Phasen Ideenfindung, Ideenbewertung und Ideenkonzeption
  • Ideenanreiz- und Belohnungssystemen - monetärer und nicht monetärer Art - die die Motivation der Mitarbeiter fördern. Dafür sind auch Impulse von den Führungskräften und entsprechende interne Kommunikations- bzw. Marketingaktivitäten notwendig, die ein innovatives Handeln hervorrufen
  • sowie einer gelebten Ideenkultur, in der insbesondere Führungskräfte ein Umfeld schaffen, in dem sich Werte und Verhalten der Mitarbeiter darauf konzentrieren, Ideen hervorzubringen. Dabei spielt die schnelle Ideenbearbeitung und das Feedback eine entscheidende Rolle für die Motivation der Mitarbeiter.
Doch wo konkret kommen die guten Ideen nun her?

Interne Ideenquellen müssen "sprudeln"
Ein hohes Ideenpotential steckt in den Köpfen der Mitarbeiter. In der Unternehmenspraxis hat sich die sogenannte Ideenbörse bewährt, über welche Mitarbeiter ohne viel Bürokratie und Formalismus Ideen einbringen können. Idealerweise wird für jeden größeren Unternehmensbereich ein Ideenteam als Bindeglied zwischen Mitarbeitern und der Unternehmensleitung eingesetzt, das diese Ideen bewertet, die Umsetzung begleitet und neue Impulse gibt. Ideen, die für mehrere Unternehmensbereiche interessant sein könnten, werden von einem Koordinationsteam allen relevanten Personen vorgestellt. Egal ob die Ideen elektronisch (z.B. in Form einer Internetplattformen) oder per Zettel gesammelt und weiterentwickelt werden - entscheidend ist der motivierende "Geist" hinter der Ideenbörse.

Ideen können spontan oder mit Hilfe von Kreativitätstechniken wie Brainstorming und Co. entstehen. Analogie und Assoziation, die sich gegenseitig bei der Ideensuche ergänzen können, gelten als wichtigste Prinzipien in der Kreativitätstechnik. Doch egal welche Technik im Vordergrund steht: Wichtig ist die Konfrontation, um bei der Suche bewährte Denkmuster aufzubrechen. Die gegenseitige Inspiration der Teilnehmer und entsprechende Regeln, die die Suchenden systematisch anleiten, sind zudem wichtige Erfolgsfaktoren.
In erfolgreichen, innovativen Unternehmen findet man auch immer Querdenker; auf den ersten Blick ausgefallene Denkweisen werden zugelassen und aktiv gefördert: Von der Personalsuche bis hin zur Einrichtung von Think-Tanks in inspirierenden Umgebungen müssen dafür allerdings bekannte Wege verlassen und neue bzw. andere Wege zugelassen werden.

A und O: Der Blick über den Tellerrand
Werden externen Ideenquellen eingebunden, kann zusätzliches Wissen einbezogen und bestehende Denkmuster aufgebrochen werden. In der Interaktion mit externen Partnern können ganz neue Ideen entstehen:
  • Open Innovation Funnel: Mit dem Begriff Open Innovation hat Chesbrough 2003 ein neues Zeitalter ausgerufen. Unter Open Innovation sind zwei zentrale Themen zu verstehen: Externes Wissen in Form von neuen Ideen in den eigenen Entwicklungsprozess zu integrieren oder eigenes Wissen gezielt nach außen zu transferieren. Das Internet hat stark zu der Verbreitung von Open Innovation Möglichkeiten beigetragen - Crowdsourcing, Netnografie und Online-Ideenwettbewerbe können in diesem Zusammenhang genannt werden. Aktiv gemanagte, geschlossene Netzwerke können jedoch einen noch höheren Mehrwert für Unternehmen bieten.

  • F&E-Beauty Contest: Universitäten und Forschungseinrichtungen gelten als weitere Quelle für neue Ideen. Dabei besteht die Herausforderung darin, die passende Einrichtung für die Themen zu identifizieren und gleichzeitig strategische Abhängigkeiten nicht zu vernachlässigen. In der Praxis bietet der F&E-Beauty Contest Abhilfe. Im ersten Schritt wird auf Basis von Innovationsstrategie und Produkt-/Technologie Roadmaps Problemstellungen definiert und strategische Make-or-buy Entscheidungen getroffen. Im nächsten Schritt werden gezielt die kompetentesten Einrichtungen auf diesem Gebiet eingeladen, aktuelle Lösungsmöglichkeiten vorzustellen. Nach erfolgreicher Auswahl werden entsprechende F&E-Projekte beauftragt und so neues Wissen und Ideen in das Unternehmen transferiert.

  • Start-ups: Die strategische Kooperation mit Start-ups ist eine weitere Ideenquelle, die neben den Ideen auch weitere innovationsrelevante Aspekte mitbringen können. Etablierte Unternehmen sollten sich nicht scheuen, die Veränderungskraft des Silicon Valleys auch auf das eigene Unternehmen wirken zu lassen und gemeinsam innovative Geschäftsmodelle und Lösungen zu entwickeln.

Fakt ist: Kreativität braucht Freiraum, Innovation hingegen benötigt professionelle Strukturen und Druck. Unternehmen, die diesen "Spagat" meistern, werden langfristig im Markt vorne sein.
 
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Stephanie Meske
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