Wie sieht die Operations-Strategie 2030 aus? Wie steht es um die ganzheitliche Optimierung von Wertschöpfungsprozessen? Welche Rolle spielen dabei die Themen lean, green, digital & robust? Ein Live-Einblick in die prämierte Smart Factory der Wilo Group und der Austausch mit COOs führender Familienunternehmen von GEMÜ Group, Lenze und WILO lieferten beim „Executive Dialog Operations - Fabrik der Zukunft“ von Dr. Wieselhuber & Partner (W&P) wertvolle Impulse.
Die Liste globaler Herausforderungen, die die Unternehmenszukunft direkt beeinflussen ist lang: Engpässe bei Ressourcen durch gestörte Lieferketten und Preissteigerungen, Entkopplung und Regionalisierung der Märkte, Inflation und Kaufkraftverluste, Fachkräftemangel und Generationswandel. „Der Druck, jetzt Maßnahmen zu ergreifen, die das Ergebnis auf einem stabilen Niveau halten oder sogar steigern, ist enorm. Verschwendung können sich Unternehmen heute nicht mehr leisten“, so W&P Partner und Leiter Operations, Oliver Rörig. Die Optimierung der Supply Chain hinsichtlich Effizienz, Digitalisierung, Nachhaltigkeit und Robustheit müsse daher oberste Priorität haben. Potential ist vorhanden: Laut einer W&P-Studie können nur 51 % der deutschen mittelständischen Industrieunternehmen als „Lean Experten“ mit einem entsprechenden operativen Reifegrad eingestuft werden. Hiervon sind nur 18 % der Unternehmen „Smarte Leader“, die Expertise in Lean und Digitalisierung kombinieren. Bei den „Nachhaltigkeitschampions“ sinkt die Quote auf weniger als 5 %.
Georg Weber, CTO & Vorstandsmitglied Wilo SE, der den Weg zur „Fabrik des Jahres 2023“ verantwortet, rät: „Eine ganzheitliche Digitalisierungsstrategie und eine lange Vorbereitungszeit sind sehr hilfreich, um Prozesse lean aufzusetzen und die richtigen Ziele zu definieren.“ Weiterer Erfolgsfaktor: Das Committment aller Stakeholder – vom Vorstand, über die Mitarbeitenden bis hin zum Wertschöpfungsumfeld.
In der Podiumsdiskussion mit Matthias Fick von GEMÜ, Dr. Mahmud Al-Haj Mustafa von WILO, Dr. Heike Sengstschmid von Lenze sowie Daniel Fuchsberger, W&P, wurde deutlich: Die VUCA -World erfordert Schnelligkeit und Agilität. Dies bedeutet, dass produzierende Unternehmen ihren Reifegrad im Rahmen einer Operations-Strategie 2030 kontinuierlich optimieren müssen. Dazu gehören Lean Management für Prozesse mit hoher Effizienz, Durchgängigkeit und starker Kundenorientierung ebenso wie die Digitalisierung mit Fokus auf Autonomie von Logistik und Produktion sowie KI-basierte Analysen und Applikationen. Auch die Adressierung ökologischer und sozialer Nachhaltigkeit als langfristige Ertragssteigerungspotenziale sowie der Aufbau resilienter Liefer- und Produktionsnetzwerke sind Pflicht für Unternehmen, die in Zukunft profitabel agieren wollen.
Fazit:
Eine klares Commitment des Top-Managements zur Operations-Strategie 2030 ist vor dem Hintergrund der signifikanten globalen Herausforderungen überlebenswichtig. Der Weg dorthin wird immer kurviger und erfordert schnelle sowie agile Anpassungen. Die ganzheitliche Optimierung der Wertschöpfungsprozessen mit den Themen lean, green, digital & robust spielen dabei eine zentrale Rolle.