Flaute im deutschen Maschinen- und Anlagenbau? Mitnichten! Digitalisierung und Globalisierung geben Rückenwind
Kommentar von Volker Bellersheim, Mitglied der Geschäftsleitung bei Dr. Wieselhuber & Partner
Auch für 2016 geht der VDMA für den Maschinen- und Anlagenbau also von einem Nullwachstum aus. Aufträge, Produktion, Beschäftigung - die Prognosen sind mau. Doch ist die Lage wirklich so schlecht? Sind die Wertschöpfungsketten und Finanzierungsstrukturen der meisten Unternehmen heute nicht so effizient und flexibel aufgestellt, dass sie auch bei vorübergehendem Null-Wachstum profitabel sein können? Durchaus möglich - vorausgesetzt die Branche verfällt jetzt nicht in "Duldungsstarre", sondern nutzt die freien Kapazitäten in der aktuellen Flaute effektiv, um sich auf die Zukunft vorzubereiten. Denn: Zu tun gibt es genug.
Gerade die fortschreitende Digitalisierung, im speziellen Entwicklungen rund um Industrie 4.0, bieten Unternehmen kräftigen Rückenwind, um einerseits umfassende Wachstumsinitiativen oder Effizienzprogramme auf den Weg zu bringen und andererseits inkrementelle Verbesserungen im Operationsbereich umzusetzen. Verzahnt man kleine Verbesserungen und umfassendere, nicht notwendigerweise immer revolutionäre oder disruptive Änderungen und vernachlässigt dabei nicht das operative Geschäft, wird auch der Maschinen- und Anlagenbau wieder Fahrt aufnehmen. Auch die Globalisierung birgt weiterhin ausreichend Chancen. Denn trotz "Dieselgate" sind Produkte der deutschen Exportindustrie, vor allem des Maschinenbaus, in Ländern und Regionen wie Iran, Indien, Myanmar, Vietnam oder Afrika nach wie vor die erste Wahl. Voraussetzung: Das Preis-Leistungsverhältnis stimmt. Und genau hier haben die deutschen Anbieter noch eine Menge Hausaufgaben zu erledigen, da das Produkt- und Leistungsportfolio immer noch zu wenig auf die Bedürfnisse vieler Kunden vor Ort ausgerichtet, der Vertrieb nicht ausreichend ausgebaut ist. Ähnlich wie bei der Digitalisierung gewinnt auch in diesem Bereich das Arbeiten in Netzwerken zunehmend an Bedeutung und Kooperationen deutscher Anbieter mit komplementärem Produktportfolio bieten sich an.
Fazit? Die Gewinne werden in naher Zukunft sicherlich nicht mehr so sprudeln wie nach Überwindung der Finanzkrise in 2009. Dennoch: Die kommenden Jahre bieten dem Maschinen- und Anlagenbau ausreichend Möglichkeiten, seine Wettbewerbsfähigkeit in einem zunehmend härteren, globaleren und wohl auch digitaleren Wettbewerb langfristig optimal aufzustellen. Der deutsche Maschinen- und Anlagenbauer muss nur seine Segel richtig in den Wind stellen.
Das Phänomen Zeit kann aus unterschiedlichen Perspektiven interpretiert werden. Als physikalische Größe anhand messbarer Parameter, aus philosophischer...
Cookies erleichtern die Bereitstellung unserer Webseite. Mit der Nutzung unserer Webseite erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies verwenden.
Flaute im deutschen Maschinen- und Anlagenbau? Mitnichten! Digitalisierung und Globalisierung geben Rückenwind
Gerade die fortschreitende Digitalisierung, im speziellen Entwicklungen rund um Industrie 4.0, bieten Unternehmen kräftigen Rückenwind, um einerseits umfassende Wachstumsinitiativen oder Effizienzprogramme auf den Weg zu bringen und andererseits inkrementelle Verbesserungen im Operationsbereich umzusetzen. Verzahnt man kleine Verbesserungen und umfassendere, nicht notwendigerweise immer revolutionäre oder disruptive Änderungen und vernachlässigt dabei nicht das operative Geschäft, wird auch der Maschinen- und Anlagenbau wieder Fahrt aufnehmen.
Auch die Globalisierung birgt weiterhin ausreichend Chancen. Denn trotz "Dieselgate" sind Produkte der deutschen Exportindustrie, vor allem des Maschinenbaus, in Ländern und Regionen wie Iran, Indien, Myanmar, Vietnam oder Afrika nach wie vor die erste Wahl. Voraussetzung: Das Preis-Leistungsverhältnis stimmt. Und genau hier haben die deutschen Anbieter noch eine Menge Hausaufgaben zu erledigen, da das Produkt- und Leistungsportfolio immer noch zu wenig auf die Bedürfnisse vieler Kunden vor Ort ausgerichtet, der Vertrieb nicht ausreichend ausgebaut ist. Ähnlich wie bei der Digitalisierung gewinnt auch in diesem Bereich das Arbeiten in Netzwerken zunehmend an Bedeutung und Kooperationen deutscher Anbieter mit komplementärem Produktportfolio bieten sich an.
Fazit? Die Gewinne werden in naher Zukunft sicherlich nicht mehr so sprudeln wie nach Überwindung der Finanzkrise in 2009. Dennoch: Die kommenden Jahre bieten dem Maschinen- und Anlagenbau ausreichend Möglichkeiten, seine Wettbewerbsfähigkeit in einem zunehmend härteren, globaleren und wohl auch digitaleren Wettbewerb langfristig optimal aufzustellen. Der deutsche Maschinen- und Anlagenbauer muss nur seine Segel richtig in den Wind stellen.