München, 01.03.2012

Innovationsmanagement in der Elektroindustrie: Spitzeninnovatoren heben ab

Erfolgreiche Innovationen und effizientes Innovationsmanagement stehen für eine zukunftssichere Unternehmensentwicklung - dieser Grundsatz gilt branchenübergreifend. Was aber kennzeichnet das Innovationsmanagement erfolgreicher Unternehmen? Wie packen sie das Thema in der Praxis an und wie verteilen sie ihre Ressourcen im Innovationsprozess? Und welche Management-Fähigkeiten bestimmen die praktische Umsetzung der Innovationsstrategie? Mit diesen Fragen befasst sich die Top-Management-Beratung Dr. Wieselhuber & Partner (W&P) in ihrem aktuellen Unternehmerpanel "Spitzeninnovatoren - Exzellenz im Management von Innovationen in der Elektroindustrie", das einen der erfolgreichsten und größten deutschen Industriezweige unter die Lupe nimmt: Die Elektroindustrie. Die Studie liefert spannende Einsichten in Ziele und Investitionen der befragten Unternehmen und analysiert Abläufe und Erfolgsgrößen im Innovationsprozess, die entscheidend zum ertragreichen Unternehmenswachstum beitragen. Die Ergebnisse wurden diese Woche auf der "Branchenwerkstatt Elektroindustrie" in Frankfurt am Main präsentiert und um Erfahrungen im Bereich Innovationsmanagement u.a. von Dr. Gunther Kegel, Vorsitzender der Geschäftsleitung der Pepperl + Fuchs GmbH, Roland Bent, Geschäftsführer der Phoenix Contact GmbH & Co. KG und Professor Dr. Eckhard Minx, Zukunftsforscher und langjähriger Forschungsleiter bei der Daimler AG, ergänzt.

Bereits zum vierten Mal beteiligten sich über 180 Inhaber, Geschäftsführer und Top-Manager namhafter Unternehmen an der schriftlichen Befragung und persönlichen Interviews der Branchenexperten von W&P. Anhand der Umsatzrendite und des Umsatzwachstums wurden die befragten Branchen-Player in Spitzeninnovatoren (26,2 Prozent) und Durchschnittsunternehmen (73,8 Prozent) unterteilt. Die Studie, die zusätzlich mit Daten des etablierten ZVEI-Benchmarks "Fit for the Future" unterfüttert wurde, zeigt: Spitzeninnovatoren in der Elektroindustrie erzielen einen deutlich höheren Neuproduktanteil sowie ein überdurchschnittliches Umsatzwachstum und Ertrag als der Durchschnitt der Unternehmen. Sie managen ihren Innovationsprozess besser und effizienter und verfolgen pointiertere Innovationsziele - und das alles bei relativ niedrigeren Forschungs- und Entwicklungs-Ausgaben (F&E) in Höhe von 5 Prozent vom Umsatz.

In Zahlen ausgedrückt bedeutet dies: Bei größerem Umsatzwachstum und höherer Umsatzrendite fließen bei Spitzeninnovatoren gut 7,4 Prozent weniger vom Gesamtumsatz in die F&E-Töpfe als bei Durchschnittsunternehmen. Johannes Spannagl, Partner bei W&P sowie Initiator der Studie folgert deshalb: "Hohe Investitionen in Forschung und Entwicklung sind kein Garant für Erfolg! Vielmehr machen Innovationsklima und Führungsverhalten im Unternehmen den entscheidenden Unterschied." Dr. Gunther Kegel, Vorsitzender der Geschäftsleitung der Pepperl + Fuchs GmbH sieht genau in der Gestaltung des richtigen Innovationsklimas eine große Herausforderung für die Unternehmen: "Man müsste macht- und hierarchiefreie Räume schaffen, um Innovation und Kreativität zu fördern - denn Innovationsmanagement ist in modernen Industriebetrieben schwerlich darstellbar". Für Spannagl spielt auch die Ressourcenverwendung eine wesentliche Rolle im Innovationsprozess. Laut Studie fokussieren die Vorreiter ihre Managementkapazitäten stärker auf den F&E-Prozess (10 Prozent mehr) als Durchschnittsunternehmen. Die Unternehmenslenker der Spitzeninnovatoren sind sich auch des Vorteils ihres Mitarbeiter-Know-hows bewusst - und schätzen dieses zu 88 Prozent als große Stärke ihres Unternehmens ein.

Die Studie macht außerdem deutlich: Ohne klare Zielsetzungen in Sachen Unternehmensentwicklung auch kein Innovations-Erfolg. Denn für 73 Prozent der befragten Spitzeninnovatoren stand bei der Unternehmensentwicklung das Ertragswachstum an vorderster Stelle - bei Durchschnittsunternehmen waren es nur 62 Prozent. Absolute Priorität hatte für 53 Prozent zudem die Innovationsführerschaft, was mit nur 25 Prozent für weniger als die Hälfte der Durchschnittsunternehmen überhaupt eine Rolle spielte. Spannagl dazu: "Spitzeninnovatoren unterscheiden sich in ihrem Innovationsverhalten signifikant von den anderen Unternehmen: Sie sind häufiger Vorreiter mit neuen Ideen und verfolgen diese auch kontinuierlich - auch wenn deren Erfolgsaussichten noch nicht berechenbar sind. Neben der Innovationsführerschaft streben diese auch überproportional die Technologieführerschaft in ihrem Markt an."

Das Ergebnis dieser Strategie kann sich sehen lassen: Spitzeninnovatoren haben im Mehrjahresvergleich mit über 20 Prozent einen durchweg höheren Umsatzanteil von Neuprodukten als Durchschnittsunternehmen. Warum? "Für Spitzeninnovatoren steht bei den Innovationsbemühungen der Kundennutzen deutlich im Vordergrund. So haben sie beispielsweise die Kostenreduktion in der Wertschöpfungskette ihrer Kunden besonders im Blick. Kundenorientierung zahlt sich immer aus", weiß Spannagl. Roland Bent, Geschäftsführer der Phoenix Contact GmbH & Co. KG, ist gleicher Ansicht: "Technologiescouting in kleinen Teams zur Entdeckung neuer technischer Impulse muss gemeinsam mit Leitkunden zu Pilotanwendungen führen".

In den Augen des Zukunftsforschers Professor Dr. Eckhard Minx, der die Keynote auf der Veranstaltung lieferte, spielt sich das Thema Innovation noch auf einer weiteren Ebene ab. So rät er innovationswilligen Unternehmen zu einem dauerhaften Perspektivenwechsel, fordert Innenweltveränderungen in den Köpfen und empfiehlt dringend die Entwicklung der Fähigkeit, mit Unsicherheiten leben zu lernen. 



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