Die aktuellen Tarifverhandlungen zeigen hohe Forderungen und lassen erkennen, dass die Personalkosten der meisten Unternehmen sind deutlich stärker ansteigen werden als in den Vorjahren. Erfolgen keine Aktivitäten zur Produktivitätssicherung, beeinträchtigt dies die Produktivität und gefährdet das EBIT des Unternehmens. Das Digitalevent von Dr. Wieselhuber & Partner (W&P) in Kooperation mit der Böllhoff Gruppe und Advant Beiten zeigte: Tools, um Produktivitätsrisiken transparent zu machen und geeignete Maßnahmen um gegenzusteuern, gibt es – ihr rechtzeitiger und zielgerichteter Einsatz ist jedoch entscheidend.
„In der Inflation existieren zahlreiche „Rädchen“, die Unternehmen drehen können und müssen, um zukunftsfähig zu bleiben – neben dem Management von Rohstoff-, Energie- und Transportkosten ist die Reduzierung von Arbeitskosten ist ein wesentliches“, so einleitend Dr. Günter Lubos, Gastgeber und Mitglied der Geschäftsleitung bei W&P. Aus seiner Sicht sei es deshalb entscheidend ein Produktionscontrolling zu etablieren, das die relevanten Inflationstreiber „Menge und Wert“ im Blick habe. Zudem sei Kreativität bei der Nutzung der Spielräume im Arbeitsrechts genauso gefragt wie ein „Alterscheck“ der Arbeitspläne, inklusive regelmäßigem Update. Klar ist: „Digitalisierte administrative Prozesse sind die entscheidende Grundlage für mehr Effizienz.“
Matthias Künzel, Rechtsanwalt und Partner Advant Beiten, riet mit Blick auf Gehaltsforderungen in wirtschaftlich angespannten Zeiten dazu, die Arbeitsbedingungen durch Zukunftssicherungstarifverträge und betriebliche Bündnisse - abseits von tariflichen Vorgaben - aktiv zu gestalten. Neue Arbeitszeitmodelle beispielsweise böten Flexibilisierung und Einsparungspotenziale.
Wie die Böllhoff Gruppe mit steigenden Arbeitskosten umgeht, zeigte das Werkstattgespräch mit dem geschäftsführender Gesellschafter Wilhelm Böllhoff. Das international agierende Familienunternehmen reagiert mit Maßnahmen wie Investitionsüberlegungen in Ländern mit niedrigen Personalkosten, intelligentem Pricing mit verbesserten Vermarktungsansätzen hin zum Kunden sowie der Digitalisierung von Prozessen als Effizienzgrundlage.
Fazit der Veranstaltung: Kompensationsmöglichkeiten von Kostensteigerungen müssen in Zeiten von Inflation und hohen Tarifabschlüssen ausgeschöpft werden. Transparenz hinsichtlich des Umfangs und der Wirkungsweise der Arbeitskosten auf das EBIT ist dabei die Basis aller Maßnahmen. Wer seine Fixkosten senkt und die DB Qualität erhöht schafft die Basis für einen robusten Break-Even und ein stabiles EBIT.
